Mein Speck kommt von eurem Dreck!. Imre Kusztrich

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Mein Speck kommt von eurem Dreck! - Imre Kusztrich

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      Dieses Paradoxon kann erklärt werden. Wer eine Diät startet, erspart dem Organismus keineswegs Arbeit, sondern verlangt einen gewaltigen Kraftakt. Durch gesteigerten Stoffwechsel sollen die Reserven in den Fettgeweben und in der Leber aufgebraucht werden. Dafür benötigt der Körper verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Eine Substanz ragt jedoch als unverzichtbar heraus: das Sonnenvitamin D. Es unterstützt den Abbau von Fettgewebe. Studien belegen eine starke Übereinstimmung von prall ausgedehntem Bauchfett und niedrigen Spiegel Vitamin D im Blut. Die Insulinsensibilität war reduziert. Erhöhte Vitaminzufuhr verstärkte Wirkungen einer kalorienreduzierten Ernährung. Mehr Vitamin D ging mit einer Erhöhung des Sexualhormons Testosteron einher. Auch das verbessert die Fettverteilung und die Bildung von Muskelmasse.

      Im Gehirn fördert es die Entstehung des Botenstoffs Serotonin, der auch als Glückshormon bezeichnet wird. Serotonin drosselt den Appetit und erhöht das Gefühl von Sättigung. Die natürlichste Quelle von Vitamin D ist seine Produktion im eigenen Körper durch Sonnenlicht in Maßen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Nahrungsmitteln reich an Vitamin D. Dazu zählen in Freiheit gefangener Wildlachs, Eigelb, Joghurt, Thunfisch, verschiedene Pilze und Lebertran.

      In einer Erwachsenenstudie mit übergewichtigen Frauen produzierte die Verabreichung des Duos Calcium und Vitamin D innerhalb von 15 Wochen ein sensationelles Minus von fünf Kilogramm, das entsprach einem Abbau von 32.000 Kalorien im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit der gleichen Ernährung, aber nur mit Plazebopillen ohne Effekte, also ohne die beiden Mikronährstoffe. Sobald es um die Aufnahme von Calcium geht, wird ausschließlich der Weg über ausgewogene Nahrung empfohlen, denn eine Nahrungsergänzung mit Calciumtabletten kann die Entstehung von Nierensteinen und weiteren Problemen fördern.

      Die beiden Mikronährstoffe kooperieren sehr gut, denn das Sonnenvitamin D dirigiert zum Beispiel Calcium in die Knochen und nicht in Gefäßwände, was Arteriosklerose bedeuten könnte.

      Ganz wichtig: Geringe Werte für Calcium sind bei jedem Körpergewicht bedenklich, da Calcium neben der Bedeutung für die Gesundheit der Knochen auch für Muskeln und für die Funktion der Botenstoffe innerhalb der Nervensysteme eminent wichtig ist. Es spielt auch beim Blutdruck eine günstige Rolle, wovon in späteren Jahren das Herz profitiert.

      Die Kinderärzte in der Hauptstadt von Estland, Tallin, wurden sehr präzise. Mehr Calcium steigert die Fettverwertung in den Fettzellen und hemmt sie logischerweise gleichzeitig, neues Fett zu speichern. Schon im Verdauungstrakt verstärkt dieses chemische Element die Weiterbeförderung von Fettmolekülen aus dem Dünndarm in den Dickdarm und ihre Ausscheidung, noch ehe sie zur Gänze absorbiert und verarbeitet werden können. Zweifelsfrei war bewiesen: Je mehr von diesem chemischen Element verzehrt wurde, umso weniger Übergewicht entstand in aller Regel [23].

      Vitaminmangel ist mit Übergewicht verknüpft

      Wir sollten, falls noch nicht geschehen, auch im Erwachsenenalter einer Versorgung mit dem Vitamin D allerhöchste Priorität einräumen. Diese Empfehlung basiert auf vielen Erkenntnissen. Eine der für uns interessantesten wurde bereits 2009 als Ergebnis einer Studie „Vitamin D und Gewichtsabnahme“ der University of Minnesota, Minneapolis und Saint Paul, U.S.A., publiziert: Der Vitamin D-Spiegel im Blut von Übergewichtigen ist ein Voraussagewert darüber, ob sie überhaupt Fett abbauen können und wie erfolgreich sie dabei sein werden [24].

      Auch das war dadurch bestätigt. Schon das Hinzufügen von Vitamin D verbessert die Erfolgsaussichten einer Abmagerungskur! Vitamin D wird als eines der klassischen Vitamine geführt, agiert aber in Wahrheit wie ein Chefhormon, das andere Hormone verstärkt und freisetzt, und es kann im Körper selbst produziert werden, durch Sonnenlicht.

      Diverse Nahrungsmittel tierischer Herkunft enthalten Vitamin D, sind jedoch häufig auch sehr kalorienreich: Wildlachs, Thunfisch, Schinken und Schweinekotelett, Ei, Sojamilch sowie mit diesem Vitamin angereicherte Milch, Joghurt, Sojamilch, Mandelmilch und Orangensaft.

      Ein Vitamin D-Defizit wird auch mit Parkinson, mit der Entstehung von Diabetes, mit erhöhter Sturzgefahr, mit Schlafstörungen, mit Depression und Ängsten verbunden. Sobald ein möglicher Zusammenhang zwischen diesem speziellen Vitaminmangel und Übergewicht aufgefallen war, meldeten Wissenschaftler aus aller Welt weitere Beobachtungen dazu. Bei einer Untersuchung an mehr als 4.600 Frauen älter als 65 Jahre über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren wurde auf der Basis der angegebenen Ernährungsinformationen herausgerechnet, dass jene mit einem niedrigeren Vitamin D-Spiegel im Blut um zwei Kilo mehr zunahmen als der Durchschnitt. Unter Anwärtern auf bariatrische Chirurgie chirurgische Eingriffe zur Verringerung des Körpergewichts hatten ebenfalls sehr viele einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel. Auf Medscape fasste die Absolventin der Louisiana State University, Dr. Erin LeBlanc für „Exact Science“ zusammen: „80 Prozent der Frauen in unseren Studien hatten weniger als 30 Nanogramm Vitamin D pro Milliliter Blut. Wir glauben, es könnte mitwirken, ob Fettzellen schrumpfen oder sich vergrößern.“ Festzuhalten ist: Vitamin D dringt in Fettmoleküle ein, ebenso wie die Vitamine A, E und K, und dafür ist eine Mindestmenge notwendig.

      In allen Epochen der menschlichen Geschichte wurde Vitamin D aus den UVB-Strahlen des Sonnenlichts auf nackter Haut absorbiert und natürlich zum Teil mit der Nahrung aufgenommen, wie erwähnt in Fisch, Schweinefleisch, Sojamilch und anderen Nahrungsmitteln. Fachleute empfehlen zwischen 200 und 1.200 internationale Einheiten, IU, Vitamin D3, im Extremfall 70 IU pro Kilo Körpergewicht. Ein einzelnes Ei enthält etwa 41 IU.

      Die Anreicherung von Weißmehl mit Vitamin D würde nach Berechnungen der University of Birmingham in den kommenden 90 Jahren in England und Wales zehn Millionen Fälle von Vitaminmangel in Bezug auf diesen Vitalstoff vermeiden. Die Kosten pro Person und Jahr würden weniger als 15 Cent betragen. Doch es geschieht nicht [25].

      Es geht nicht nur um Gewicht. Ein ausgeprägter Vitaminmangel könnte mit 16 verschiedenen Krebserkrankungen, mit schwerer Immunschwäche, mit rheumatischer Arthritis, mit multipler Sklerose zusammenhängen. Vor allem drohen chronische Erkrankungen durch die ausgeprägte Immunschwäche.

      Wer darauf wartet, dass die Pharmaindustrie zu mehr Vitamin D rät, wäre naiv. Wer das Gleiche von der Gesundheitspolitik oder den Krankenkassen fordert, ist gutgläubig.

      Dauerkampf gegen Krankheit von außen

      Alle Lebewesen verfügen über Schutzsysteme. Ergänzend zum ab der ersten Lebensminute arbeitenden Schutzprogramm entwickelt sich ein lernendes System mit der Fähigkeit, speziell in den Flüssigkeiten der Blutgefäße und Lymphbahnen durch Kampfzellen, Fresszellen und Merkzellen eingedrungene Pathogene zu attackieren und zu vernichten. Beide Abwehrorganisationen kämpfen gemeinsam. Ihre Zellen zirkulieren in den Flüssigkeiten und wechseln in Gewebe über, nehmen Erreger entweder selbst auf, starten Entzündungen oder steuern weitere Helfer hinzu. Sogar Knochenmarkszellen werden aktiviert, um in befallenen Geweben Bakterien aufzuspüren und zu zersetzen.

      Ursächliches Ziel ist es, Gewebe vor Schädigungen zu schützen. Das drückt sich in der Bezeichnung Immunsystem aus, lateinisch immunis, rein, unberührt, frei. Das komplexe Netzwerk der Krankheitsabwehr sieht sich ständig Einflüssen der belebten Umwelt ausgesetzt. Nahrung kann eine große Zahl Mikroorganismen der Kategorien Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten einerseits und Schadstoffe andrerseits einschleusen. Wichtigste Soldaten sind fast ein Dutzend Gruppen von Eiweißen mit Sonderfunktionen, vor allem so genannte Antikörper. Das funktionierende Immunsystem identifiziert Bedrohungen und entfernt die verursachenden Faktoren.

      Auch außerhalb des Verdauungstraktes ist das Erkennen bedrohlicher Veränderungen Bestandteil

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