KüstenSaat. Gaby Kaden

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу KüstenSaat - Gaby Kaden страница 15

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
KüstenSaat - Gaby Kaden

Скачать книгу

sie nicht. Lass uns Feierabend machen und gen Carolinensiel fahren, damit wir nicht dumm sterben.“

      „Jetzt schon?“

      „Klar. Was können wir heute schon tun? Die Briggs mussten wir gehen lassen, Kontakt mit der IMG haben wir nicht, Spusi und KTU sind noch beschäftigt. Deren Berichte bekommen wir morgen erst auf den Tisch. Also? Unsere Praktikantin kann hier die Stellung halten und sich melden, wenn es etwas Neues gibt.“

      Vom Nachbarschreibtisch kam ein „Mega!“, was den beiden Ermittlern zeigte, dass Miri einverstanden war.

      „Miri, du darfst den Bericht über die heutigen Ereignisse schreiben, morgen schauen wir ihn uns dann zusammen an. Okay?“ Miri nickte freudig.

      Sie tauschten ihre Handynummern aus und Carsten schärfte ihr ein: „Egal, was passiert, keine Alleingänge. Klar?“

      „Klar!“, kam es von der jungen Frau, die es sich nicht gleich am ersten Tag mit den neuen Kollegen verscherzen wollte.

      „Ich schreibe den Bericht, anschließend vertiefe ich mich in diesen Stapel Akten hier.“ Sie zeigte auf ein paar Arbeitsmappen auf Carstens Schreibtisch und wollte noch wissen: „Sind das eure ungeklärten Fälle?“

      „Nein, natürlich nicht. Was denkst du denn von uns?“, tat er entrüstet. „Alles erledigt. Wir sind schließlich die Besten!“, fuhr er lachend und mit erhobenem Zeigefinger fort.

      „Abgeschlossene Fälle? Ach, die sind ja nicht so interessant. Dann steige ich mal in die Tiefen des Internets und der sozialen Medien ein. Vielleicht kann ich etwas über unsere Jana Briggs erfahren.“

      „Na dann, wenn du meinst und sonst keine Fragen hast, sind wir mal weg. Aber wenn was ist …“ Carsten hielt sein Handy hoch.

      „Jahaaa“, kam es nun genervt von der jungen Frau.

      Die beiden Ermittler verließen das Haus, nicht ohne die Kollegen zu informieren, dass die neue Praktikantin noch im Büro war.

      „Ich schau mal nach ihr!“, versprach der Diensthabende an der Pforte.

      „Ich auch, ich auch!“, kam es von zwei anderen Kollegen aus dem Nebenraum.

      „Das glaube ich wohl!“, lachte Hajo und lief hinter Carsten zum Parkplatz.

      „Lass uns was für die Umwelt tun und mit einem Auto fahren!“, schlug Carsten dann vor. „Du fährst und holst mich morgen früh zum Dienst ab. Ist das eine gute Idee?“

      „Eine sehr gute, allerdings müssen wir dann das doofe Ding aufsetzen.“ Hajo zeigte auf die Maske an der Sonnenblende. „Komm, steig ein!“, bestätigte er dann und zog seinen Autoschlüssel aus der Tasche. Die beiden Männer stiegen in den Wagen und Hajo fuhr schweigend vom Hof. Was Tomke wohl gemeint hatte? Auch Carsten sagte kein Wort und dachte über die seltsame Nachricht seiner Frau nach und auch darüber, wie er ihr und den Kindern beibringen sollte, dass er den morgigen Sonntag auf dem Kommissariat würde verbringen müssen. Nix mit Familientag!

      Erst als sie die Kreisstadt Wittmund verlassen hatten und schon eine Weile auf der Landstraße gen Norden fuhren, kam es wieder zu einer Unterhaltung.

      Hajo wollte wissen: „Was hältst du von unserem mysteriösen Fall?“

      „Nun, ich denke, da kommt noch einiges nach. Und wenn die Briggs weiter so mauert, bekommt sie ein Problem, fürchte ich. Nicht mit uns, sondern mit demjenigen, der sie überfallen und eingesperrt hat.“

      Hajo nickte. „Ich vermute, sie will da aus irgendetwas Kapital schlagen und das kann gefährlich werden. Sehr gefährlich.“

      „Na, da sind wir ja mal wieder einer Meinung, Kollege. Leider konnten wir keinen Kontakt mit ihrem Arbeitgeber bekommen. Da tut sich am Wochenende nix. Aber Montag, so hoffe ich, erfahren wir mehr.“

      „Jow, vielleicht findet unsere Internetexpertin ja etwas heraus. Sie weiß ja, wo die Briggs arbeitet.“

      Nach einer weiteren Weile des Schweigens erreichten sie den ersten Kreisel von Carolinensiel. Carsten atmete tief durch und erklärte: „Ich bin gespannt, was uns gleich erwartet.“

      „Und ich bin gespannt, was die beiden ollen Tanten wieder angestellt haben“, seufzte Hajo.

      Was nun?

      Samstag, am frühen Morgen auf dem Gestüt

      Dass er die Stuten nicht sofort besamen konnte, machte Ole van Leeuwen rasend. Die restliche Nacht, an Schlaf war nicht zu denken, hatte er sich den Kopf zermartert, was er wohl tun und wie er in Erfahrung bringen könnte, welches der Röhrchen das richtige war. Auch hoffte er, dass die Qualität des teuren Spermas nicht leiden würde.

      Drei Dinge gingen ihm außerdem nicht aus dem Kopf. Zum einen dieser Zettel mit dem Autokennzeichen – es handelte sich um ein Kennzeichen aus Hannover. Dann dachte er an die erwähnte „Überbringerin“. Also war es eine Frau, die den Code kannte. Die musste doch zu finden sein. Außerdem wunderte er sich, dass er bei dem Russen kein Handy gefunden hatte. Irgendwann war er dann doch eingeschlafen und fuhr nach einer kurzen Tiefschlafphase wieder hoch. Nun saß er kerzengerade im Bett. „Peer! Peer! Das Schwein! Er musste sich das Handy geschnappt haben. Klar, was denn sonst?“ Ole fiel es wie Schuppen von den Augen. „Ich bring ihn um!“

      Mit beiden Beinen sprang der Mann aus dem Bett und lief durch das dunkle Haus. Ich bring ihn um, tobte er innerlich, aber zuerst muss er das verdammte Handy rausrücken.

      Mit weit ausholenden Schritten lief er über den Hof auf die Stallungen zu, über denen sich das kleine Appartement von seinem Stallburschen Peer befand. Ein Zimmer mit Küche und Schlafgelegenheit, mehr nicht. Dusche und Toilette musste der Mitarbeiter von Ole neben dem Reitstall benutzen.

      Wortlos stampfte er die Holztreppe hinauf, riss Peers Zimmertür auf, schlug nach rechts auf den Lichtschalter und zerrte den Mann aus dem Bett. Ohne ein Wort zu sagen, schlug er ihn mitten ins Gesicht. Einmal, zweimal, schüttelte ihn und schrie dann: „Wo ist es? Gib es her, wo ist das verdammte Handy?“

      Peer, der – die vielen leeren Bierflaschen auf dem Tisch erklärten, warum – im Tiefschlaf gelegen hatte, wusste nicht, wie ihm geschah. Mit blutender Nase, einen Schneidezahn ausspuckend, stammelte er nur: „Was …, was ist?“

      „Das Handy des Russen!“, schrie Ole nochmals.

      Peer torkelte durch den kleinen Raum zu der Kommode, zog eine Schublade heraus, griff hinein, hob eine Waffe heraus, die er auf den überraschten Ole richtete.

      „Das reicht, das reicht nun endlich, du Menschenschinder. Ich bring dich um und rolle dich als Käse zurück nach Holland!“, stammelte er Blut spuckend.

      „Du hast es nicht anders verdient, du …“, doch zu mehr kam er nicht. Ole, außer sich vor Wut, holte aus, schlug ihm die Waffe aus der Hand und bückte sich sofort danach. Dann hielt er sie Peer an den Kopf und flüsterte: „Das Handy. Her damit. Jetzt sofort!“

      Von Peer war nur noch ein Wimmern zu hören.

      „Hier, unter der Matratze!“ Mit der Hand zeigte er auf sein Bett.

      „Wehe, wenn du mich wieder verarschst, ich drücke ab, das schwöre ich dir.“ Die Waffe noch immer auf Peer gerichtet, riss Ole die

Скачать книгу