Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 154

Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

Скачать книгу

Kollege Lammers wird sich mit der gebotenen Sorgfalt um Ihre Tochter kümmern«, versprach sie.

      Lisa war den Tränen nahe.

      »Sie haben es doch selbst gehört: Bei Severin gibt es Komplikationen. Das ist bestimmt Dr. Lammers’ Schuld«, schluchzte sie mit erstickter Stimme.

      Es kostete Fee alle Mühe, ruhig zu bleiben.

      »Das wissen wir noch gar nicht. Ich weiß nur, dass ich hier die Verantwortung trage. Ich habe ein ebenso großes Interesse daran wie Sie, dass alles gut geht.« Sie wandte sie an Volker Lammers, der lammfromm und ohne die Miene zu verziehen am Tisch stand und auf eine Entscheidung wartete.

      »Bitte fangen Sie an, Kollege Lammers. Jede Sekunde ist kostbar.« Fee nickte Lisa Haimerl zu, ehe sie ohne weitere Diskussion das Büro verließ, um Elena im Laufschritt zu folgen.

      *

      Daniel Norden saß am Schreibtisch und legte den Telefonhörer zurück auf die Gabel. Bisher war seine Suche nach Alexandra Endress erfolglos verlaufen. In seine Gedanken hinein öffnete sich die Tür, und Oskar Roeckl steckte den Kopf ins Zimmer.

      »Kann ich dich kurz sprechen?«, fragte er fast schüchtern.

      »Natürlich. Herein mit dir!« Daniel machte eine einladende Handbewegung.

      Überraschend schüchtern kam Oskar näher.

      »Ich … ich wollte … also …«

      Daniel Norden lehnte sich zurück und musterte ihn verwundert. So zurückhaltend kannte er den Charmeur alter Schule gar nicht.

      »Immer raus mit der Sprache. Wo drückt der Schuh? Oder ist dir Lenni wieder einmal auf die Füße gestiegen?«

      Verlegen trat Oskar von einem Bein auf das andere.

      »Ich brauche eine Auskunft von dir«, gestand er endlich so leise, als hätten die Wände Ohren.

      »Jetzt mach es doch nicht so spannend!« Daniel beugte sich vor. »Um was geht es denn?«

      »Um Alexandra Endress. Ich wollte sie besuchen, aber die Schwester hat mir gesagt, dass sie nicht mehr in der Klinik ist.«

      Seufzend lehnte sich Daniel zurück.

      »Das stimmt leider. Frau Endress hat heute am frühen Morgen beschlossen, dass keine weitere Behandlung mehr nötig ist.«

      »Hat die Therapie so schnell angeschlagen?«

      Daniel Norden verzog das Gesicht. Unwillkürlich musste er wieder an Sophie Petzold denken.

      »So könnte man es auch nennen.« Hoffnung keimte in ihm auf. »Sag bloß, du hast engeren Kontakt mit ihr gehabt?«

      »Schön wär’s. Ich hatte nur ein Mal kurz die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen. Frau Endress hat versprochen, dass sie mich im Kiosk besucht. Dummerweise ist Lenni in diesem Moment aufgetaucht und hätte ihr um ein Haar die Augen ausgekratzt. Und mir dazu.«

      Trotz seiner Sorgen musste Daniel lachen.

      »Dann hätten wir ja einen möglichen Grund, warum Frau Endress es vorgezogen hat, die Klinik so schnell wie möglich zu verlassen.«

      »Du meinst, sie hatte Angst vor Lenni? Eine Frau wie Alexandra?« Oskars Augen wurden groß und rund vor Staunen.

      Daniel beugte sich vor und winkte ihn zu sich.

      »Frauen sind unberechenbar, wenn sie wütend sind«, raunte er ihm zu.

      Oskar Roeckl nickte vehement.

      »Da hast du allerdings recht.« Er seufzte tief. »Vielleicht ist es ganz gut, dass sie meine Einladung nicht angenommen hat. Obwohl … Schade ist es schon.« Oskar hob die Hand zum Gruß. »Entschuldige die Störung. Schönen Tag noch.«

      »Dir auch, Oskar. Und lass dir nur nichts von Lenni gefallen«, rief Daniel ihm nach.

      Leise fiel die Tür hinter Oskar ins Schloss. Ein Lächeln spielte um Dr. Nordens Lippen, als er sich wieder über seine Akten beugte. Oskars Besuch hatte ihn wenigstens kurz auf andere Gedanken gebracht, und voll neuer Energie machte er sich wieder an die Arbeit.

      *

      Dr. Felicitas Norden ließ die Spitze einer Nadel über Severins Unterschenkel gleiten.

      »Und?« Ihr erwartungsvoller Blick ruhte auf dem Jungen. Die Eltern standen daneben und hielten die Luft an. »Spürst du etwas?«

      Sevi schüttelte den Kopf.

      »Nein.«

      Fee unterdrückte ein Seufzen.

      »Versuch bitte, die Zehen zu bewegen.«

      In diesem Moment verlor Frauke die Fassung.

      »Warum wollen Sie nicht einsehen, dass da nichts ist?«, rief sie aufgebracht. »Mein Sohn hat kein Gefühl in den Beinen. Das hat die Schwester vorhin doch auch schon festgestellt. Was hat dieser Dr. Lammers mit Sevi gemacht?«

      Beschwörend legte Thorsten den Arm um seine Frau.

      »Ganz ruhig. Davon wird es auch nicht besser«, redete er auf sie ein. Und zu Fee gewandt, fragte er: »Warum spürt Severin seine Beine nicht?«

      »Postoperativ können neurologische Ausfälle vorkommen. Das muss noch gar nichts heißen«, versicherte sie und wollte selbst so gern daran glauben. »Ich muss Sie bitten, jetzt Ruhe zu bewahren. Schon wegen Severin.« Sie lächelte den Jungen an. »Mach dir nicht zu viele Sorgen, ja?«

      »Ich versuche es«, murmelte der Kleine. Sein besorgter Blick wanderte hinüber zu seinen Eltern.

      Fee wandte sich an Schwester Elena, die das Geschehen stumm verfolgt hatte.

      »Wir brauchen ein Kontroll-CT. Kannst du dich darum kümmern?«

      Elena nickte und verließ das Zimmer.

      »Bald wissen wir mehr.« Fee lächelte Eltern und Sohn tapfer zu. Mehr gab es im Augenblick nicht zu sagen. Ihr Herz war tonnenschwer, als sie das Zimmer verließ. Was, wenn Lammers tatsächlich einen folgenschweren Fehler gemacht hatte?

      *

      Lisa Haimerl hatte ihre kleine Tochter bis in den Vorraum des OPs begleitet. Dr. Lammers empfing sie dort.

      »Ich muss Sie jetzt bitten, den Raum zu verlassen.«

      Lisa zögerte.

      »Hier hat nur Klinikpersonal Zutritt. Sie können von Glück sagen, dass ich heute meinen großzügigen Tag habe. Sonst wäre vor der Tür Endstation gewesen.« Das Misstrauen, das ihm entgegenschlug, stimmte ihn nicht gerade freundlich. Und auch Lisa Haimerl fuhr die Krallen aus.

      »Ich warne Sie! Wenn meinem Kind etwas passiert …« Sie beendete den Satz nicht.

      Eine Schwester fasste sie sanft am Arm und brachte sie nach draußen.

Скачать книгу