Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

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marode sein und zusammenbrechen«, stammelte Alexa Quadt. Nach dem Anruf von Dr. Danny Norden war sie sofort in die Behnisch-Klinik gefahren. Gemeinsam mit ihm wartete sie nun vor dem Behandlungszimmer auf Neuigkeiten. »Warum müssen Kinder immer alles selbst ausprobieren?« Obwohl sie sich darum bemühte, tapfer zu sein, schwammen ihre Augen in Tränen.

      »Bitte machen Sie sich keine Vorwürfe. Und ihm auch nicht«, redete Danny beschwichtigend auf sie ein. »Kinder machen nun einmal Dummheiten. Meistens gehen sie ja gut.«

      »Aber manchmal eben auch nicht.« Alexa hörte Schritte hinter sich und drehte sich um.

      Matthias Weigand war aus dem Behandlungszimmer getreten. Seine Miene verhieß nichts Gutes.

      »Ihr Sohn hat bei dem Sturz ein stumpfes Bauchtrauma erlitten. Verdacht auf Leberriss und Rippenfrakturen. Die Kollegen bereiten gerade alles für die OP vor. Wir hoffen, dass wir die Leber erhalten können.«

      Alexa wurde blass.

      »Was heißt das? Sie hoffen?« Tapfer drängte sie die Tränen zurück. Später würde sie noch genug Zeit zum Weinen haben. »Bitte sagen Sie mir die Wahrheit. Wie steht es wirklich um Leo?«

      »Die Leber ist auf jeden Fall stark gefährdet. Die Kollegen und ich tun, was in unserer Macht steht«, versprach Dr. Weigand.

      »Und was, wenn Sie seine Leber nicht retten können? Ich habe solche Angst um mein Kind.« Nun traten die Tränen doch über die Ufer. Alexa schluchzte auf und schlug die Hände vors Gesicht.

      Matthias Weigand widerstand der Versuchung, die verzweifelte Mutter in die Arme zu schließen. Er hatte jetzt Wichtigeres zu tun und schickte Danny einen hilfesuchenden Blick. Der verstand und legte den Arm um Alexa Quadts bebende Schultern.

      »Kommen Sie!«

      Matthias sah den beiden nach, wie sie um die Ecke verschwanden. Dann kehrte er zurück in den Operationssaal, in den der zehnjährige Leo inzwischen gebracht worden war.

      »Fertig mit dem Kaffeekränzchen?«, erkundigte sich Dr. Lammers hämisch. Ein Skalpell in der Hand, stand er am Tisch.

      »Wie sieht es aus?«, stellte Matthias eine Gegenfrage und nahm seinen Platz am Operationstisch ein.

      »Die Leber ist ein Schlachtfeld. Viel schlimmer, als es im Ultraschall zu erkennen war«, erwiderte Dr. Lammers. »Absaugen!«, fuhr er die Schwester an. »Geschieht ihm recht, dem Bengel. Was hat er auch auf einem Jägerstand verloren!«

      Dr. Volker Lammers war berüchtigt für seine patientenverachtende Art.

      »Versuchen Sie gefälligst, wenigstens den rechten Leberlappen zu erhalten.« Nur mit Mühe konnte sich Matthias Weigand einen noch schärferen Kommentar verkneifen.

      »Sie haben mir nicht zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Oder wollen Sie übernehmen?« Lammers hielt dem Notarzt das Skalpell hin.

      Matthias atmete tief durch und erinnerte sich daran, dass es um das Leben eines Kindes und nicht um verletzte Gefühle ging.

      »Schon gut.«

      Lammers’ Augen blitzten kalt vor Genugtuung. Er beugte sich wieder über das schlafende Kind.

      »Statt euch zu streiten, solltet ihr lieber etwas tun, damit die Blutung nachlässt«, verlangte der Anästhesist Dr. Klaiber streng. »Der Kleine wird instabil. Lange kann ich ihn nicht mehr halten.«

      »Wir sollten über eine Leberdialyse nachdenken«, knurrte Lammers. »Bauchtücher!«, befahl er im nächsten Satz von der Schwester.

      »Mir gehen langsam die Konserven aus.« Im Normalfall die Ruhe in Person, klang Arnold Klaiber nun gereizt.

      »Keine Chance! Die Leber wird sich nicht wieder erholen.« Volker Lammers ärgerte sich. »Wie kann man nur so blöd sein!«, schimpfte er wieder auf Leo. »Wie stehe ich da, wenn ich das Organ nicht erhalten kann?«

      Klaiber und Weigand tauschten ungläubige Blicke. Sie waren einiges von Lammers gewohnt. Doch so schlimm wie diesmal war es noch nie gewesen.

      »Ich setze mich mit Medtransplant in Verbindung«, beschloss Matthias Weigand, als sich wenig später abzeichnete, dass Leos Organ tatsächlich nicht erhalten werden konnte.

      »Schön, dass Sie sich auch mal nützlich machen«, schickte Lammers ihm nach.

      Matthias antwortete nicht darauf.

      *

      »Du möchtest mehr über mich erfahren? Also gut. Ich bin 1,85 groß, 89 Kilogramm schwer und bestehe zu mehr als 50 Prozent aus Wasser. Ich habe mit meinen 35 Jahren das erste Lebensviertel mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht und verfüge über ein Hirn und einen Körper, den ich als Arbeitsgerät verwende.« Renate Schober stand vor dem Computer ihrer Freundin und blickte auf die geöffnete Seite des Dating-Portals. »Das ist ja mal eine nette Antwort«, bemerkte sie lächelnd. »Und gutaussehend ist er auch noch. Zumindest das, was man erkennen kann. Wann trefft ihr euch?« Sie drehte sich um und hielt Ausschau nach Marita.

      Das Chaos in der kleinen Wohnung war unbeschreiblich. Das nahm nicht wunder, denn Marita Wonnegut bekam eine neue Küche. Dementsprechend sah es in den übrigen Zimmern aus. Überall stapelten sich Kisten und Schachteln mit Küchenutensilien. Töpfe und Pfannen, die keinen Platz mehr gefunden hatten, standen genauso auf dem Esstisch wie die Lebensmittel des täglichen Bedarfs. Auf dem Balkon diente ein kleiner Campingkocher als Übergangsherd.

      Dort machte sich Marita gerade zu schaffen.

      »Oh, keine Ahnung. So weit sind wir noch nicht«, rief sie. An ihrer Stimme erkannte Renate, dass ihr die Frage peinlich war.

      Sie trat an die Balkontür und musterte Marita, die in Arbeitskleidern am Gasherd stand und in einem Topf rührte.

      »Was ist los? Du verheimlichst mir doch irgendwas!«

      Marita stellte die Gasflamme aus und verteilte Nudeln aus dem Topf auf zwei Teller. Damit gesellte sie sich zu Renate. Die beiden Frauen suchten sich in all dem Durcheinander einen Platz.

      »Guten Appetit«, wünschte Marita und schob eine Gabel Spaghetti mit Tomatensauce in den Mund.

      »Ebenfalls. Und jetzt raus mit der Sprache«, verlangte Renate. »Was ist los? Ist der Kerl verheiratet? Oder siebenfacher Vater?« Die Frage war nicht ganz ernst gemeint.

      »Nein! Laut seinem Profil ist er Single, hat studiert, ist weder ein Muttersöhnchen noch nimmt er Drogen. Zumindest behauptet er das.«

      »Kling wie ein echter Glücksgriff«, freute sich Renate ehrlich für ihre Freundin. Doch ein Rest Skepsis blieb. »Wo ist der Haken?«

      Marita wischte sich mit einer Serviette die Tomatensauce vom Mund und trank einen Schluck Schorle.

      »Der Haken bin ich«, gestand sie endlich mit schiefem Lächeln.

      »Das verstehe ich nicht.«

      »Er hat keine Ahnung, dass ich älter bin als er«, gestand sie schließlich.

      »Wie kann das sein? Du hast doch bestimmt ein Foto ins Internet gestellt.« Ein aberwitziger Gedanke kam Renate in den Sinn,

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