Punkt - Punkt - Sommer - Strich. Roy Jacobsen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Punkt - Punkt - Sommer - Strich - Roy Jacobsen страница 11

Автор:
Серия:
Издательство:
Punkt - Punkt - Sommer - Strich - Roy Jacobsen

Скачать книгу

mehr als das, was seine Frau getan hat.«

      »Versuch jetzt nicht, dich rauszureden!«

      »Ich will mich gar nicht rausreden. Ich will nur sagen, daß ich ohne Probleme verstehen kann, wie er gedacht hat, aber das bedeutet natürlich nicht, daß ich das gutheiße.«

      Das ist eines meiner Steckenpferde. Diese Haltung hat mich nämlich immer zu einem lauwarmen Kommunisten gemacht (und deshalb vielleicht zu einem unsterblichen Kommunisten?). Aber noch jetzt, als ich diesen alten Satz ausspreche, den ich ungefähr ebenso oft ausgesprochen habe, wie Katrine ihre Diagnosen verteilt hat, weiß ich, daß ich eine Lüge ausspreche. Ich kann die Taten dieses Mannes nämlich nicht nur verstehen, das heißt: meine eigene Verderbtheit darin erkennen. Ich kann sie sogar voll und ganz akzeptieren, kann sie lobenswert finden, da sie ja dieselbe Art von Moral zum Ausdruck bringen, die meine Loyalität meiner Frau gegenüber bedingt. Oder besser, wo ich doch offenbar so viel an ihr auszusetzen habe: meine Loyalität meinen Kindern gegenüber, dem wichtigsten Teil meines ganzen Lebens! Ich wäre willens, sie genauso zu beschützen, wie der Kapitän seine Frau beschützt hat, in meinen Augen stehen wir hier einem klassischen Beispiel für rührende, unerschütterliche Loyalität gegenüber, dem schönsten Zug der gesamten westlichen Kultur. Aber selbst die Konsequenz dieser Überlegung dringt nicht bis zu mir durch, weil es vorerst an Konsequenz mangelt; weil es hier nur um den Versuch eines Mannes des Wortes geht, der Wirklichkeit zuvorzukommen. Deshalb werde ich nicht erregt, ich werde nur von einer weiteren Dosis theoretischer Langeweile, Übelkeit fast, überwältigt.

      »Was ist los, John?« fragt Katrine ängstlich.

      »Nichts ...«

      Ich wende mich um und sehe alles, was mir an ihr mißfällt, was ich liebe, sehe, daß unsere Beziehung, so, wie sie sich in den letzten fünfzehn Jahren ergeben hat, auf derselben Grundlage beruht, die den Kapitän in den Abgrund gerissen hat, die ihn zum Deckenbalken führte, die ihn dazu brachte, seine Schwägerin zu zersägen. Und der Gedanke, daß auch in denen unter uns, bei denen wir nicht ohne weiteres Störungen annehmen, sondern die Grundbedingungen eines friedlichen normalen Familienlebens als gegeben vermuten können, die Potentiale eines Mörders ruhen – schockiert mich nicht.

      Das war gestern abend.

      Jetzt ist Samstag und Wirklichkeit. Wir sitzen am Frühstückstisch. Die Kinder sind aufgestanden, sie stellen ihr Geschirr ins Spülbecken und verkünden, sie wollten »mal kurz nach draußen«, mein Sohn wird sich noch einmal am Sprungturm die Zähne ausbeißen, meine Tochter wird ihr Selbstvertrauen in ihrem neuen Badeanzug weiter stärken.

      »Und seid vorsichtig. Vater und ich kommen in zwei Stunden nach.«

      »Warum denn, um auf uns aufzupassen?«

      »Aber nicht doch«, sagt Mutter.

      »Doch«, sagt Vater. »Natürlich, um auf euch aufzupassen.«

      »Die anderen Eltern machen das alle nicht.«

      »Wenn du meinst ...«

      »Na gut, aber laßt euch da unten bloß nicht häuslich nieder.«

      Als wir endlich allein sind und die Angelegenheit fertig erörtern wollen, die gestern abend nicht fertig erörtert wurde, sage ich:

      »Das mit dem Mord vergessen wir jetzt, was?«

      »Warum denn?«

      »Weil wir die Wahrheit nie erfahren werden. Wir können uns nicht den ganzen Sommer damit verderben, daß wir nach etwas suchen, das es nicht gibt – ich muß einen Roman schreiben.«

      Sie zuckt mit den Schultern.

      »Na gut, von mir aus. Jan und Bente kommen heute abend übrigens mal vorbei, ich habe sie zum Essen eingeladen.«

      »Na, dann kommen wir auf jeden Fall auf andere Gedanken.«

      »Worauf denn, zum Beispiel?« lächelt Katrine, meine Liebste, und wir lachen, denn unsere Treffen mit diesem Ehepaar haben uns schon manche blöde Meinungsverschiedenheit eingebrockt. Sie sind die Art von Freunden, die man sein ganzes Leben hat, während man sich immer wieder fragt, ob man nicht bald mit ihnen brechen soll.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAnDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD33GFq vdk7OKsdhmorgDbUsChHKRVgsHGDUJX5eBSqCvWpAeLZCd1PZxGuBTNwxwajIJoGIzFzzSbAOlSI vPNTbFxxQBXWRkb2qXcsnSmOCQRjimomzvQBJ5AIpzOEXFIHA6mo2BY8dKAGmQvSYxyalSPHWpdq Hr1oArLIQeOlTCQOMGmsnPy0wIQfSgCX7Orc0uRGMDrSBwOKYwycigBHctTNvFSKuTyKmCoBigCs G21Kr7hikkjB6UxVIoAeYNxyKfwi80gkIqNiXOKAGvISxA6UgVcZ709YyDgip/LQDOeaAK25h97p U6yblx2pjgvx2poUrQA8wA80vEQ4oDkCmOM0AI8rN0puzIz3pyjB5qUBcUAQBnT6VKJFkGDSspxU Sx4OTQBJ5KtzSgCPpSBh601uelACO+aZg9TTkQk81Oqr0NAFXe4OB0qdJQRg9aVxzhaj8vnJoAeY Fc5p6KsNNDheCaY/zd6ABpC1Rgc809UIPNTqqt1oAqhmU+1TLICMGldR0FRFDn2oAkaIOeKcqiMU xW20MxYUAJJJwcdajXLD5utOVCHBNWQEPJ60AVAWU/L071OjrSvjovSofLIORQBKYt9ARY6QSbRg 0j/OM0ADzelRAGTlqcqHNTKo70AV9pXpUkcuThulSMFxUJQk0AStGrdKRUWPk9qRfl6mlbDcZoAa 8x6LUWWfrUmwg8YxUqKO9AEAylSLKBxT3UGoPLNAE2xW5pBGqHNIvHBob5hxQASTcYWosFxlqcEI PSphggZGKAK+No4qVJiBg09gpGBUJQ5oAkZFkHFLHH5fNMX5KczFqACSXtUWWY89KdsJqVB2NAEB UDpTo5NvWpmRQOKrsjMaAJmTzuaRYglIjFBzQXJoAc0m2oCdzGnbSalRFHWgCCpUkI4PSpGVO1Qu pJ4oAlZUk6UnkKlRp8nU08sGHBoAGkAqItuPFKUzUiIB1FAEG0inxvjg1YZVxxUDR5PFAEpCuKRY FHNMUFepp5YbetACvIoGB1qDc7n2pfLJOalT0xQBDtwKWOVozU5VetROuegoAk4m60gt0Rs0xflP NPY5HBoAV5NowKgLO3Sl2tUiA9MUAQlRjJ605JMHB6VYaNcZJqBkycCgCQhXFIIFBzTFG1sE1IWA GM0AIxC1EzbjTjGWOaVUC9aAI9tPV8Hip9qEVC6EfdoAkBVxg0n2dQc1GqkHJNP8wEYoAVmCjFQM 2elPKEilVB3oAjw22lV9vWrJxtxUDx7jxQBKpDCmeQoOaaFKdaeHBFADgVQVC77jgUFd5xmnJGAa AGbT1pVdlqcgdajYZ6UASKwcYNRm2Tdupm0g1KGGMGgBdwjGBULSFyc9KcQWPFCLzgigBm30o3sp 56VYCjtTHXdwBQA7KOBTPIU0wIVNSBwKAF4RMVG8m7gUPlnyOlLHFg5NAEW00q8GrQCkVEyg9BQA 4MC

Скачать книгу