COLD BLACK. Alex Shaw

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COLD BLACK - Alex  Shaw Aidan Snow Thriller

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nichts mit dem Ministerium für Energie zu tun.

      Gurow fuhr fort: »RusGaz musste Ihre Versorgung zwangsweise einstellen. Ich bin allerdings nicht hier, um über offene Rechnungen zu reden oder Gelder einzutreiben. Bitte halten Sie mich nicht für einen Vollstreckungsbeamten. Ich bin gekommen, um ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten – ein Angebot, das die fünfhundert Millionen Dollar vergessen machen könnte, die Ihr Land meinem schuldet. Ihr Präsident hat nur einen groben Abriss dieses Vorschlags erhalten. Sie als Leiter des KGB sind derjenige, der ihn umsetzen muss.«

      »Verstehe.« Tat er nicht. Für wen hielt sich dieser Russe eigentlich?

      Gurow gab ihm einen großen Umschlag. »Darin finden Sie ausführliche Pläne, Kontaktadressen und Zeitrahmen.«

      Swerow zog den Inhalt skeptisch heraus und legte ihn auf den Tisch. »Verzeihung, ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Da ich dem weißrussischen Präsidenten direkt unterstehe, erhalte ich meine Weisungen auch nur von ihm.«

      Gurow schaute dem Mann in die Augen. »Wenn wir hier fertig sind, können Sie Ihren Präsidenten anrufen. Bis dahin nehmen Sie hin, was ich Ihnen sage.«

      Der Geheimdienstleiter zuckte mit den Schultern. Er hatte nichts zu verlieren. »Fahren Sie fort.«

      »Sie haben einen Mann auf Ihrer Seite, den wir einsetzen müssen, Woloschin Konstantin Andrejewitsch.«

      Swerow machte große Augen. Woloschin zählte zu den bestgehüteten Geheimnissen des KGB. Er war als Mitglied des SpezNas für verdeckte Operationen im Ausland und Sabotageakte im Auftrag seines Landes ausgebildet worden – ein V-Mann, dessen Existenz sich leugnen ließ, wie man es im Westen nannte.

      »Wundern Sie sich nicht darüber, dass ich diesen Mann kenne, Direktor. Unsere Wege haben sich gelegentlich gekreuzt. Dass ich ihn einsetzen möchte, dürfen Sie als Würdigung ihrer selbst begreifen.«

      Swerow schaute auf die Papiere auf dem Tisch. »Sie sagen, darin sei alles erläutert?«

      »Ganz genau. Ich habe nicht viel Zeit, um sie zu unterweisen, Direktor, also sind Sie gut beraten, den Mund zu halten und mir zuzuhören.«

      Der KGB-Chef ließ es sich gefallen, schwieg und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.

      Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien in London, Großbritannien

      Paddy Fox zog am Kragen seines Hemdes, um ihn ein wenig zu lockern. Er hasste es, sich so »affig« in Schale zu werfen, und war auf der Arbeit bei Dymex stets mit offenem oberem Knopf davongekommen. Jetzt allerdings, in der vornehmen Botschaft des Königreiches Saudi-Arabien, musste er zugeknöpft bleiben. Merkwürdigerweise war er wie zu einem Vorstellungsgespräch gekleidet. Im Wartezimmer neben ihm saß DC Flynn, der die Rolle des Aufpassers von Scotland Yard übernahm. Fox war wegen Mordes und versuchten Mordes inhaftiert, obwohl im Rahmen einer Kampagne, die durch die Medien ging, darauf gedrängt wurde, alle Anklagen gegen ihn fallen zu lassen. Die Sun hatte ihn auf seinen Namen anspielend als Retter der saudischen Prinzessin sogar »Wüstenfuchs« getauft. In einem Interview mit seinem Nachbarn Jim war herausgekommen, Paddy sei Soldat »für besondere Fälle« gewesen, gleichwohl nichts über seine Zeit beim Regiment.

      Auf Anraten des Innenministers hatte man die Medien doch nicht erneut in die Botschaft eingeladen. Eine Gruppe von Paparazzi war draußen zusammengekommen, doch Fox' Bewacher und das Sicherheitspersonal der Botschaft hatten es geschafft, sein Gesicht vor ihnen zu verbergen. Die Berichterstatter trachteten nach einem aktuellen Foto, weil die Handyvideos für ihre Zwecke zu niedrig aufgelöst waren. Wenn man ihn selbst fragte, machte man viel Lärm um nichts. Er hatte sich seiner Ausbildung entsprechend verhalten – eine Geisel befreit und die Entführer neutralisiert. Dass es sich bei der Geisel um eine Angehörige eines Königshauses handelte, war ihm dabei nicht bewusst und ehrlich gesagt auch nicht wichtig gewesen. Mochte er auch »für Königin und Vaterland« gekämpft haben, erzitterte er nicht gerade vor Ehrfurcht, was erstere anging. Nun nestelte Fox wieder an seinem Hemd; kein Zweifel, die Bullen hatten ihm eins gegeben, das eine Nummer zu klein war. Da er nicht auf Kaution freikommen konnte, waren Hemd und Anzug für ihn »akquiriert« worden.

      Gegenüber im Wartezimmer ging die breite Flügeltür auf, und herein kam ein Angestellter der Botschaft, der winkte, auf dass er ihm folgte. Nachdem sie um eine Ecke gegangen waren, blieben sie auf einem langen Flur mit verschiedenen Porträts saudischer Adliger sowie Bildern von Kamelen und Rennpferden an den Wänden stehen. Vor einer weiteren breiten Flügeltür hielten sie an. Der Mann klopfte und öffnete, bevor er sich dorthin zurückzog, wo er hergekommen war.

      Prinz Umar stand auf und trat hinter seinem Schreibtisch vor. Er trug einen perfekt maßgeschneiderten Geschäftsanzug in Dunkelgrau sowie ein weißes Hemd mit Krawatte im klassischen Stil und hatte ebenso penibel frisiertes Kopf- wie Barthaar, beides pechschwarz. Mit strahlendem Lächeln und ausgestreckter Hand begrüßte er seine Besucher.

      »Mr. Fox. Ich fühle mich sehr geehrt, Sie endlich treffen zu dürfen.« Er schüttelte die Hand des Briten.

      »Danke für Eure Einladung, Hoheit.«

      »Und das ist?« Umar sah seine Begleitung an.

      »Detective Constable Flynn, Sir.«

      Umar wirkte begriffsstutzig, gab aber auch ihm die Hand. »Bitte setzen Sie sich beide.«

      Die drei gingen durch den Raum zu einem verschnörkelten Kamin, wo sich Umar in einem breiten Sessel mit braunrotem Lederbezug niederließ. Fox und Flynn taten es ihm gegenüber auf dem Sofa der Garnitur gleich. Als Umar in die Hände klatschte, brachte ein Diener Datteln und eine Kanne mit schwarzem Kaffee auf einem Tablett. Jeder der zwei Gäste bekam eine Tasse.

      »Mr. Fox, stellvertretend für meinen Bruder Prinz Fouad und das Haus Saud möchte ich Ihnen für die Rettung meiner geliebten Nichte, Prinzessin Jinan, danken. Sie sind ein ehrwürdiger, tapferer Mann. Obwohl sie keine Mittel zur Wehr hatten, gelang es ihnen, vier bewaffnete Männer aufzuhalten und Jinan zu befreien. Wir stehen auf ewig in Ihrer Schuld.« Er neigte seinen Kopf, ein Zeichen von tiefstem Respekt seitens Angehöriger des saudischen Königshauses.

      Fox bemühte sich nicht, sein Unbehagen weitestgehend zu verhehlen, denn er tat sich wie die meisten Soldaten des Regiments schwer damit, Lob entgegenzunehmen. »Ich habe mich nur verhalten, wie es jeder getan hätte, Eure Hoheit.«

      »Jeder bei den Sonderstreitkräften Ausgebildete, Mr. Fox.« Umar grinste breit, wobei seine perfekt weißen Zähne aufblitzten. »Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie beim Secret Air Service, nicht wahr?«

      Paddy schaute einstweilen nach unten. »Tut mir leid, Eure Hoheit, doch das kann ich weder bestätigen noch verneinen.«

      Der Botschafter machte eine wegwerfende Geste. »Das müssen Sie auch nicht.«

      In der unbeholfenen Stille, die darauf folgte, trank Umar von seinem Kaffee, und die Gäste taten es ihm gleich. Jemand vom Personal betrat das Zimmer mit vollen Armen, doch was er trug, war mit einem Schmucktuch zugedeckt. Der Prinz erhob sich ruckartig, Fox und Flynn ebenfalls. Nachdem sich der Mann verbeugt hatte, hielt er Umar das Mitbringsel hin, damit dieser den Stoff wegzog. Darunter verbarg sich ein langes, prunkvolles Schwert. Er hielt es mit beiden Händen hoch, ging einen Schritt auf Fox zu und bot es ihm an. »Ein Geschenk des Hauses Saud.«

      »Danke, Eure Hoheit.« Fox nahm das Schwert an sich. Es war schwerer, als es aussah, die Scheide verziert mit Rubinen und Smaragden, die Klinge aus glänzend poliertem, grauweißem Metall: Platin.

      Der

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