Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Extra Box 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra Box

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haben also nichts zu fürchten, wenn Sie jetzt nach Beverly Hills fliegen, um sich an Ort und Stelle zu vergewissern, was mit Ihrer Tochter geschehen ist«, sagte er.

      »Da weiß ich schon mehr als Sie. Laura ist in Sicherheit. Dr. Vreden hat sie gefunden. Ich warte jetzt auf Einzelheiten, da es nur kurz hergefaxt wurde.«

      »Das ist allerdings eine gute Nachricht«, sagte er.

      »Nach Kollbergs Tod kann nun eine Bestandsaufnahme gemacht werden, da sein gesamter Nachlaß auch in die Konkursmasse einbezogen werden kann. Er sagte mir auch, daß er eine hohe Lebensversicherung zu Ihren Gunsten abgeschlossen hat, wohl um sein Gewissen zu beruhigen. Als armer Mann ist er nicht gestorben.«

      »Er konnte nur nicht genug kriegen«, sagte Jessica. »Er hatte bestimmt vor, sich abzusetzen und irgendwo ein gutes Leben zu führen. Haben Sie eine Aufstellung, wer durch ihn geschädigt wurde?«

      »Sie sollten sich darüber keine Gedanken machen, denn Sie sind ganz sicher die am meisten Ge schädigte, auch im moralischen Sinne. Wenn man so etwas seinem Mündel antun kann, muß man schon einen üblen Charakter haben.«

      »Ich will darüber gar nicht mehr nachdenken, sonst müßte ich auch meinem Vater die Schuld geben, daß er ihm so viele Vollmachten gab.«

      Sie wollte nicht, daß die Erinnerung an ihre Eltern getrübt wurde. Sie hatte schon Distanz gewonnen, und die Zukunft sollte ihr wichtiger sein als die Vergangenheit.

      Und endlich, als sie mit Leslie beim Frühstück saß, das sie beide richtig genießen konnten, läutete das Telefon.

      Atemlose Spannung erfüllte Jessica, als das Kinderstimmchen an ihr Ohr tönte:

      »Bist du da, Mummy? Hier ist deine Laura.«

      »Mein Schatz, mein Herzlein«, sagte Jessica bebend, »es ist schön, deine Stimme zu hören. Wir werden bald wieder für immer zusammensein, das verspreche ich dir.«

      »Das hat Julian auch schon gesagt. Er will dich sprechen. Ich rede lieber mit dir, wenn du bei mir bist.«

      »Ich habe dich sehr lieb, Laura, das darfst du nicht vergessen.«

      »Ich habe dich auch sehr lieb und habe immer an dich gedacht. Ich durfte nur nicht mit dir telefonieren.«

      Dann hörte sie Julians tiefe, warme Stimme. »Ich bin froh, daß Laura wohlauf ist. Ich erzähle dir, wo ich sie gefunden habe, wenn du hier bist, Jessica. Du mußt hierher kommen, denn es müssen einige Formalitäten bei dem Vormundschaftsgericht erledigt werden, und es ist auch sonst noch manches zu klären. Jetzt brauchst du ja keine Angst mehr zu haben. Ich habe für morgen schon deinen Flug gebucht.«

      Erst hinterher wurde ihr bewußt, daß er du gesagt hatte und sie war wie betäubt.

      »Jetzt bist du überwältigt«, sagte Leslie lächelnd. »Man sieht es dir an.«

      »Morgen fliege ich zu meinem Kind«, flüsterte Jessica. Und zu Julian, fügte sie in Gedanken hinzu. Ein Leuchten war in ihren Augen, wie schon lange nicht mehr.

      »Und was dann, wirst du dort bleiben?« fragte Leslie.

      »Nein, wir werden hier leben. Ich werde mit Laura erst mal irgendwo in den Bergen ein paar Wochen verbringen, und dann werde ich hier ein Haus suchen.«

      »Schön ist es hier«, stellte Leslie fest.

      »Mir würde es auch gefallen, hier zu leben.«

      »Du wirst uns hoffentlich oft besuchen, aber vielleicht kann dir Julian hier auch eine Rolle besorgen.«

      »Ich glaube nicht, daß ich noch gut Deutsch lernen werde. Für den Hausgebrauch geht es ja, aber für den Beruf werde ich doch lieber bei Englisch bleiben. Und dann, in London gibt es auch einen Mann, mit dem ich mich recht gut verstehe. Er ist ganz anders als Paul. Es sind nicht alle Männer so wie Paul und Victor.«

      »Das weiß ich auch. Es ist nur schwer zu begreifen, wie man so blind sein kann.«

      »Irren ist menschlich, Jessi, vor allem, wenn man jung und unerfahren ist. Erst durch Erfahrung wird man klüger.«

      »Ich frage mich nur, ob ich so oberflächlich war, daß ich gar nicht erst hinter die Kulissen blickte.«

      »Du bist halt an einen geraten, der mit allen Wassern gewaschen war und genau wußte, wie er es anfangen mußte. Es hat ihm gefallen, daß du ihn angehimmelt hast. Als du eigene Ansichten hattest und nicht mehr alles hingenommen hast, zeigte er sein wahres Gesicht. Ich habe doch gehört, wie er sich mit Paul unterhalten hat. Aber lassen wir das vergessen sein. Du bist noch jung genug, um ein neues Leben zu beginnen. Ich wünsche dir von Herzen, daß du glücklich sein kannst in diesem Leben. Du hast es verdient, Jessi.«

      *

      »Es klang gar nicht so weit weg, wie ich mit Mummy geredet habe, Julian«, sagte Laura nachdenklich.

      Ihr gefiel der Name Julian sehr, und ihm gefiel es, wie sie ihn aussprach.

      »Das Telefon ist eine feine Sache, da rückt man ganz eng zusammen«, sagte er, »aber nun sind wir ja bald vereint.«

      Für ihn hatte das eine ganz besondere Bedeutung. Er wollte Laura schon auf seine Pläne einstimmen.

      »Wo werden wir wohnen?« fragte die Kleine.

      »Das müssen wir noch mit deiner Mummy besprechen.«

      »Nehmen wir unsere Sachen mit?«

      »Wir kaufen lieber neue, denke ich.«

      Sie nickte. »Mir ist sowieso das meiste zu klein. Komme ich dann auch in die Schule?«

      »Sicher kommst du in die Schule.«

      »Ich kann aber noch nicht gut deutsch sprechen, nur das, was Mummy mit mir redet.«

      »Das wirst du lernen. Du kannst auch in eine internationale Schule gehen, da sind Kinder aus verschiedenen Nationen, auch aus Frankreich und England, sogar aus Japan.«

      »Hast du eigentlich Kinder, Julian?« fragte sie plötzlich.

      »Nein.«

      »Auch keine Frau?«

      »Auch nicht.«

      »Hattest du nie eine?«

      Das war eine Gewissensfrage. »Ich war nie verheiratet.«

      »Dad hatte noch eine Frau, die heißt Audrey, aber die konnte mich nicht leiden. Wo ist er jetzt eigentlich?«

      »Weit weg.« Er wollte ihr doch nicht sagen, daß er im Gefängnis war.

      »Aber er darf mich nicht wieder mitnehmen?«

      »Nein, das darf er nicht. Wollen wir jetzt einkaufen gehen, Laura? Du brauchst ein paar Sachen. In Deutschland ist es nicht so warm wie hier.«

      »Geben wir meine Sachen, die zu klein sind, armen Kindern, die nichts anzuziehen haben, Julian? Mummy hat das immer gemacht.«

      »Sie

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