G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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aber wendet sich Crawley in der Dunkelheit um, er zeichnet sich klar und deutlich gegen das Licht im Flur ab.

      In diesem Augenblick macht der Mann hinter ihm einen einzigen, blitzschnellen Schritt.

      Es klirrt einmal am Boden. Craw-ley hat den Schlüssel verloren.

      Aus der Dunkelheit aber kommt eine Hand, erfaßt den Türdrücker und schließt ruhig die Tür.

      »Licht, macht Licht!«

      Ein Streichholz ratscht, dann brennt der Docht, es wird hell im Zimmer.

      Randolph steht, Crawley haltend, vor der Tür. Sweney blinzelt leicht, sieht dann zu Lowman und fröstelt, als er in dessen kalte Augen blickt.

      »Bringt ihn zum Tisch, setzt ihn hin und tastet ihn ab.«

      Randolph trägt Crawley zum Stuhl, Sweney faßt mit an und tastet den Spieler dann ab. Er blickt einen Moment auf das Geld, das er aus

      Crawleys Tasche holt, seine Hand zaudert.

      »Sweney, laß das!«

      Der Mann spricht ganz leise und warnend. Sweney zuckt zusammen, beißt sich auf die Lippen und legt das Geld auf den Tisch. Neben das Geld kommt der Revolver und dazu noch ein Derringer. Aus der Hosentasche ein Faltmesser.

      »Er hat ja keine Karten bei sich«, sagt Randolph heiser, unterdrückt und staunend. »Boß, aber du hast doch gesagt, daß er…«

      »Er spielt auch falsch, er mischt nicht ehrlich, der Bursche«, erwidert Lowman leise. »Geh zur Tür, Randolph, mach die Ohren auf und sage, wenn jemand kommen sollte. Tritt hinter ihn, Sweney!«

      Er geht geräuschlos um den Tisch und setzt sich auf den anderen

      Stuhl.

      Dann wartet er, blickt den Spieler an und lächelt einen Moment. Einmal hat Lowman selber versucht, diesen Trick zu erlernen, aber er schaffte es nie ganz, sein Auge ist nie schnell genug gewesen, die zwischen den Fingern gleitenden Karten zu erfassen und immer ihre Lage bestimmen zu können. Man lernt viel, wenn man gesiebte Luft atmet, denkt Lowman einen Moment lang. Man trifft alle Arten von Strolchen dort.

      »Fest packen, Sweney!«

      Der Spieler stöhnt, hebt den Kopf, und dann erstarrt er.

      In der Hand auf dem Tisch liegt ein Revolver.

      »Hallo, Crawley«, sagt der Mann ganz leise. »Nur keinen Fehler machen, Falschspieler, nur nicht. Hinter dir… Merkst du es?«

      Sweney drückt einmal. Danach weiß Crawley, daß er keinen lauten Schrei ausstoßen könnte, der Schrei würde erstickt werden.

      »Was, zum Teufel, soll das bedeuten«, murmelt er verstört. »Ich habe nichts getan, ich…«

      »Du spielst falsch, Crawley«, erwidert Harry Lowman eisig. »Ich mag Leute nicht, die andere betrügen, schon gar nicht im Saloon eines Mannes, der mein Freund ist, Crawley. Paß auf, mein Lieber!«

      Seine linke Hand schleudert ein Paket Spielkarten vor Crawley auf die Platte. »Da, mischen.«

      Crawley erstarrt, er weiß es nun. Dieser Mann, mit dem er einige Stunden am Tisch gesessen hat, kennt den Trick.

      »Mischen, Crawley, genauso wie im Saloon. Oder soll ich es dir vormachen! Nun gut.«

      Er nimmt das Paket, bricht es auf und teilt fünf Haufen zu je fünf Karten aus, aber sie liegen mit dem Blatt nach oben.

      »Du kannst auf zwei Arten mischen«, sagt Lowman düster und drohend. »Ich kenne den Trick, ich bin nur nicht geschickt genug, Crawley. Soviel ich weiß, hat es bis heute nur etwa ein halbes Dutzend Spieler gegeben, die den Trick beherrschten. Du bist einer von ihnen, ich weiß es. Jetzt mische, mein Freund. Wenn du es nicht tust, wird man gezinkte Karten bei dir finden. Willst du nun mischen?«

      »Verflixte Teufelei. Nimm dein Geld zurück und verschwinde!«

      Er blickt in Lowmans Augen und zuckt zurück. Die Augen sind zwei brennende Punkte. Und Crawley ist nicht der Mann, der den Ausdruck dieser Augen nicht erkennen kann.

      »Du spielst falsch!« sagt Lowman eiskalt und zischend. »Wie du falschspielst, das ist gleich. Was du machst, das ist Betrug. Ein Falschspieler kann von jedem, der ihn erwischt, erschossen werden, das weißt du doch, Craw-ley. Mischt du nun endlich?«

      Crawley schluckt, er erkennt den fast hypnotischen Willen, den dieser Bursche ihm aufzwingt, er versucht sich gegen ihn zu sträuben, aber er ist nicht stark genug. Mit einem heiseren Laut greift er nach den Karten und beginnt zu mischen. Als er die Karten hinlegt, jeweils fünf Karten auf fünf Plätzen, liegen sämtliche Pik-Karten der Fünferreihe bei ihm. Sweney stößt einen japsenden Laut aus. Randolph stiert sprachlos auf die Karten.

      »Verteufelte Sache, wie hat er das gemacht, Boß?« fragt Randolph verwundert. »Das ist Hexerei!«

      »Nichts als ein besonderes scharfes Auge und schnelle Finger. Crawley, zeige ihnen, wie man eine gemischte Reihe aus Kreuz und Pik hinzaubert, schnell, tue es, sie sollen etwas zu sehen bekommen, um es auch zu machen!« Er kichert spöttisch, denn er weiß, daß weder Sweney noch Randolph es jemals schaffen werden.

      Crawley gehorcht und fragt sich, was der Mann von ihm will. Hier sitzen und einige Tricks zeigen, wofür soll das gut sein? Die gemischte Reihe liegt gleich darauf auf dem Tisch.

      »Es ist genug«, stellt Lowman danach trocken fest.

      »Und nun, Crawley, wollen wir uns unterhalten. Kennst du alle Tricks, die jemand anwenden kann? Den Drei-Finger-Trick, alle Zinkzeichen, jeden Mischtrick?«

      »Kann sein.«

      »Ja oder nein?«

      »Ja«, sagt Crawley und kann Lowman nicht in die schwarzen Augen blicken.

      »Ich kenne sie. Und was soll das?«

      »Ich kenne auch ein paar Tricks«, antwortet Lowman kalt.

      »Man beschuldigt jemand des Falschspiels, schießt ihn nieder und praktiziert dann ein gezinktes Kartenspiel in seine Tasche. Das ist Beweis genug, wie du sicher längst erfahren hast. Crawley, wir haben uns nach dir erkundigt. Du hast in Gra-

      nite City und in Bannock City drüben gespielt, genauso in Virginia City. Jedesmal nur eine kurze Zeit und jedesmal gefährlich. Jemand hätte dich erschießen können, stimmt es? Das kann dir jeden Tag passieren. Du verdienst an einem Abend manchmal bis zu hundert Dollar, manchmal aber nur dreißig oder sechzig. Wie wäre es, wenn du jeden Abend siebzig Dollar verdienen würdest, ohne zu spielen?« Crawly starrt ihn an und schluckt.

      »Ich soll nicht spielen und doch...«

      »Ja, genau das. Was willst du, als Falschspieler erwischt werden oder ohne zu spielen mit leichter Hand Geld verdienen?«

      »Hast du mich dazu ›besucht‹?«

      »Auch das, mein Freund. Du kennst eine ganze Menge Spieler. Ich brauche ein halbes Dutzend. Du suchst sie aus und teilst sie ein, du überwachst sie. Und andere passen auf, daß keinem Spieler etwas geschieht,

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