G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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jagen. Und ich werde es so rauh machen, daß ihr für alle Zeit das Wiederkommen vergeßt. Du bist immer ein kluger Mann gewesen, Clay. Warum hast du Jim nicht aufgehalten? Man kann nicht nur immer gehorchen und Befehle ausführen. Tut mir leid für dich, Alter.«

      Clay Jenkins sieht ihn nur an und friert erbärmlich, als sich Ray bückt und einen kleinen Packen aufhebt.

      Er ist allein, denkt der Alte verblüfft, der geht ganz allein auf uns alle los, genau wie sein Vater. Was hat er da? Großer Gott.

      Ray Thayer reißt den Packen auf. Er zieht etwas heraus, auf das der alte Jenkins voller Furcht und Entsetzen stiert. Jenkins möchte schreien, losbrüllen und die anderen warnen. Aber der Knebel sitzt zu fest. Das Frösteln packt den Alten stärker, als Ray unter die Decke kriecht, mit der der Packen umhüllt gewesen ist.

      Gleich danach kommt Ray wieder hoch. Er hat eine Zigarre im Mundwinkel und blickt den Alten an.

      »Jetzt lernt ihr es«, sagt er dumpf. »Ich fange an, Clay. Und wenn ich mit euch fertig bin, seid ihr entweder tot oder so weit gerannt, daß ihr für alle Zeit Frieden geben werdet. Jetzt fange ich es an, mein Freund.«

      Nein, nein, denkt der Alte, das kannst du nicht tun, Ray, das nicht. Du wirst die Herde… Nein, Ray.

      Aber der ist schon weg. Das Pferd des alten Clay schnaubt. Dann erscheint es für Augenblicke. Im Sattel sitzt Clay Thayer zusammengekauert und jetzt so klein wie der alte Jenkins.

      Sie erkennen ihn nicht, selbst nicht auf zwanzig Yards Distanz, fährt es dem Alten durch den Kopf. Sie werden glauben, daß ich es bin, der dort reitet. Großer Gott, sie haben keine Chance, er erledigt sie alle, wenn er will. Auf die Idee, daß ich es nicht sein könnte, der hier reitet, kommen Londsdale und Adam nie. Jetzt macht er aus diesem Tal eine Hölle.

      Die Herde ist verloren.

      *

      »Er sucht dahinten am Bach herum«, brummt Londsdale und wechselt einen Blick mit Adam. »Was er bloß finden will, hm? Nun gut, kehren wir um.«

      Sie schwenken. Der eine nimmt die Südflanke links, der andere reitet rechts von der Herde aus den Hang weiter. Ihre Stimmen sind bis zu Clay Jenkins gedrungen. Vergeblich hat der Alte versucht, sich zu rollen und gegen einen Busch zu treten. Sie haben nichts gemerkt, sie haben Ray Thayer für den Alten gehalten, diese Narren.

      Jetzt sind sie weg. An der Nordseite des Tales ist kein Wächter mehr.

      Er kommt, denkt der Alte, und die Furcht treibt ihm den Angstschweiß aus allen Poren.

      Der Hufschlag wird lauter. Der Reiter ist vorbei und hält an. Dann greift er in die Jagdtasche, die er sich umgehängt hat. Im nächsten Augenblick hebt er die Hand zum Mund, beißt fest auf die Zigarre, Glut taucht wie ein glimmender roter Punkt in der Nacht am Sperrzaun auf.

      Es zischt eine halbe Sekunde später. Funkensprühend frißt sich die Flamme ihren Weg.

      Der Mann holt aus, schleudert das Ding im weiten Bogen mitten unter die Rinder. Dann hat er bereits die zweite Patrone an der Zigarre. Glut brennt in seinen Handschuh ein Loch. Er achtet nicht darauf. Er schleudert die zweite Patrone weg, die dritte, vierte.

      Dann reitet er scharf an und nach links. Dort ist nur ein Mann. Der wird drehen, sobald es laut wird, dann kommt er zurück.

      Komm, denkt Ray und knirscht mit den Zähnen. Komm nur, Mister.

      Leicht geduckt sitzt er im Sattel, das Gewehr in der Faust.

      Und dann…

      Mit einem brüllenden Krach, der den Luftdruck bis weit über Ray Thayer schleudert, schießt ein Riesenblitz am Ende der Weide hoch. Grell flammt eine Feuersäule gegen den Nachthimmel, zuckend huscht der Schein wie die Helligkeit eines Gewitterblitzes über die Herde hinweg.

      Rinder wirbeln durcheinander, andere brüllen, blöken, sind blitzschnell hoch. In diesem Augenblick kommt von links die zweite Detonation. Der Donner hallt über das Land wie nach dem Abschuß einer schweren Haubitze.

      Vorbei ist es mit der Stille. Rinder stieben überall los, rasen nach Süden durch das Tal. Als die ersten Tiere muhend davonrennen und in blinder Panik über andere hinwegtrampeln, gehen die Druckwellen der nächsten beiden Explosionen über die Herde hinweg.

      Sie kommen so schnell, daß ihre Schläge ineinander überzugehen scheinen. Die Masse der Herde ist hoch. Von Norden her rast in die verwirrte, quirlende, brüllende Masse Stiere jenes halbtaube, zum Teil verletzte Rudel hinein, das am Nordzaun gelegen hat.

      Beim ersten Knall ist Adam herumgewirbelt, stößt einen durchdringenden Schrei aus. Der Luftdruck fegt neben ihm über die Büsche hinweg und reißt ihm den Hut vom Kopf. Unter Adam krümmt sich das Pferd zusammen.

      Mein Gott, denkt der Cowboy entsetzt, was ist das?

      Der zweite Blitz schießt schon hoch, der dritte, der vierte…

      Nach hinten, denkt Adam voller Schreck, nach hinten. Da war doch Clay, da war doch gerade noch…

      Er drückt dem Pferd die Hacken in die Weichen, bringt es herum und prescht los. Im nächsten Moment sieht er das Pferd von Clay zwischen den Büschen auftauchen. Es ist zwar Clays Gaul, aber der Mann darauf…

      »Verdammt, das ist doch nicht Clay!« brüllt Adam los und reißt sein Gewehr hoch. »Das ist doch nicht…«

      Vor ihm der Blitz, ehe er abdrücken kann. Sein Pferd steigt mit einem schmetternden Gewieher steil hoch. Dann kippt es zur Seite.

      »Yeeeh – Yeeeh!«

      Weit hallt der Schrei vor Adam. Der Cowboy liegt am Boden, hat beim Sturz sein Gewehr verloren und kommt halb benommen auf die Knie.

      »Yeeeh – Yeeeh!«

      Das Pferd rast genau auf ihn zu. Er sieht die weiße Blesse von Clays Gaul heranschießen und hört den schrillen, anfeuernden Schrei des Mannes im Sattel.

      Mein Revolver, denkt Adam.

      Der Gaul ist schon da, galoppiert keinen halben Yard an ihm vorbei, als Adam den Revolver gerade heraus hat.

      »Narr!« faucht der Mann über ihm und wirbelt sein Gewehr herum. »Narr, zum Teufel mit euch!«

      Adam wird auf den Rücken geschleudert. So bleibt er liegen, keine dreißig Yards von seinen Rindern entfernt.

      Der Mann reißt sein Pferd herum und prescht zurück. Jetzt steckt das Gewehr im Scabbard. Dafür greift er wieder in die Tasche.

      Als Londsdale in diesen ersten fünf­­zehn Sekunden brüllend vor Schreck anhält und Ferguson heranrast, können sie bereits nichts mehr tun.

      »Sie gehen durch!« brüllt Londsdale mit überschlagender Stimme. »Ferguson, sie brechen aus!«

      »Bin ich blind?« fährt ihn Ferguson wütend an. »Was hältst du noch lange Reden? Los, an die Flanke! Schieß, Mann!«

      Es ist vergeblich, als sie das versuchen. Die ganze Herde ist jetzt hoch und rast in das Tal hinein. Einige Augenblicke später stampfen die ersten Rinder den südlichen Sperrzaun nieder.

      Londsdale

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