G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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des French Creek zu. Entsetzt sehen es die wenigen Männer, die noch neben den Stieren reiten. Aber sie können nichts mehr tun. Keiner hat mehr Patronen, die Munition ist verschossen.

      »Sie rennen in den trockenen Bacharm«, ruft Londsdale Ferguson zu. »Sie brechen sich die Hälse, Mensch. Wir lenken sie nicht mehr ab, wir schaffen es nicht.«

      Aus! denkt Ferguson nur. Das kostet ein Viertel der Herde, wenn nicht mehr. Das überlebt Big Jim nicht, das bringt ihn um.

      Er blickt sich um, aber hinter ihnen kommt niemand mehr. Sie sind schon sechs Meilen gerast. Weit hinter ihnen liegt die Weidehütte zusammengebrochen unter den Bäumen.

      Dort knickt jetzt Lemmy Lane beim Aufstehen ein und stürzt wieder aufs Gesicht. Stöhnend rutscht Dexter vom Baumstamm herab. Er landet auf einem toten Stier und kommt gekrümmt auf seinen Bruder zu. Einen Augenblick sieht er sich suchend um.

      Sein Gewehr lehnte am Baum. Jetzt ist nichts mehr von der Waffe zu sehen. An der Stelle liegt ein Stier am Boden. Und selbst wenn sie zu dreien wären, wie wollten sie das schwere Tier vom Gewehr wälzen?

      Nur Lemmy hat noch seinen Revolver. Bei dem Durcheinander in der Hütte hat es Dexter Lane nicht geschafft, an seinen Revolver zu kommen. Der Waffengurt muß dort irgendwo unter den Trümmern liegen, verdeckt von einem Berg aus Balken und Brettern.

      »Ich – ich kann nicht gehen«, jammert Lemmy greinend und hält sich die Seite. »Ich – ich sterbe… Die Schmerzen.«

      »Habe ich vielleicht keine?« fragt Dexter wütend. »Los, wir müssen hier weg. Gib mir deinen Revolver. Ich stütze dich, Lemmy. Hölle, die Hütte, alles hin. Und kein Gaul zu sehen, niemand mehr hier. Reiß dich zusammen, du Narr, so schlimm kann es nicht sein.«

      Lemmy wimmert, als Dexter ihn hochzieht und stützt. Sie stolpern los – Dexter keuchend, Lemmy immer wieder einknickend.

      »Wohin?« fragt Lemmy schließlich japsend, als sie an den am Boden liegenden toten Tieren vorbei sind. »Ein Pferd – ist denn kein Pferd da?«

      »No, du Jammerlappen«, brummt Dexter Lane mürrisch. »Wir müssen zur Ranch. Der Teufel soll die Kerle holen, die uns das eingebrockt haben, ich bringe sie um. Weiter, bleib nicht stehen! Wir haben nur einen Revolver, Mensch. Wenn sie jetzt kommen, dann knallen sie uns ab wie Hasen. Weiter, weiter, weg hier!«

      Sie schleppen sich fünfhundert Yards weit, bis sich Lemmy im Bach­einschnitt einfach fallen läßt.

      »Ich – ich kann nicht mehr. Ich kann nicht…«

      »Hoch mit dir, weiter!«

      »Laß mich – liegen. Der verdammte alte Narr Jenkins, der hat es uns gesagt, aber keiner hat ihm geglaubt«, wimmert Lemmy Lane. »Jetzt hat Coole sich ein Rudel rauher Burschen geholt. Kommen sie schon her, Dexter?«

      »No, ich höre nichts«, gibt der zurück. »Hör auf mit deinem Gejammere, Bruder. Wir müssen zur Ranch und es Kilburn sagen.«

      »Dem, ausgerechnet dem?« stöhnt Lemmy. »Der verdammte Narr ist an allem schuld. Warum mußte er schießen? Jetzt haben wir es. Die packen uns und legen uns auf die Nase, weil Kilburn den Alten erschossen hat. Ich sage dir, wenn ich eine

      Chance bekomme… Ich bin fertig, ich sterbe… Ich rede. Ich fresse das nicht aus, was dieser Idiot Kilburn eingebrockt hat.«

      »Halt’s Maul!« zischelt Dexter. »Sie denken immer noch, daß es Viehdiebe waren. Wir haben geschworen, nicht darüber zu reden. Sei still, Bruder! Der alte Thayer ist tot, damit basta. Ich sage dir…«

      Klick!

      Es ist hinter und über ihnen. Dexter wirbelt erschrocken herum und sieht den Mann über sich stehen. Der Mann hat sein Gewehr unter dem Arm und steht ganz still, als sich Dexter Lane zur Seite wirft und die Hand nach unten stößt.

      »Gib auf!« ruft Thayer fauchend. »Streck sie hoch, Mann, sonst frißt du…«

      Er zieht schon, der Dexter Lane. Er reißt den Revolver im Wegrollen heraus und feuert.

      Kilburn, denkt Ray Thayer, Kilburn hat Dad…

      Sein Gewehr brüllt auf, als Lanes Kugel sich durch die Weste bohrt und ein Loch im Leder hinterläßt. Da geht in Ray eine Wandlung vor, die ihn rücksichtslos feuern läßt. Zwei, dreimal klickt der Unterbügel. Peitschend der Knall des Revolvers noch einmal unter ihm. Der Mann dort kollert auf die hellen Steine am Grund des ausgetrockneten Bacharmes. Dort bleibt er liegen und rührt sich nicht mehr.

      »Nein!« stößt Lemmy gellend hervor, als Ray losgeht. »Nicht schießen, nicht schießen. Ich habe keine Waffe, ich bin am Ende. Nicht schießen, Mann!«

      Der Mann ist groß und breit. Er geht zu Dexter und hebt ihn mit dem Gewehrlauf an. Dexter fällt langsam auf den Rücken. Seine Augen sind starr in den Nachthimmel gerichtet.

      »Dexter!« wimmert Lemmy. »Dexter, was – was ist, was ist mit ihm?«

      Der Mann kommt auf ihn zu, das Gewehr sitzt ihm auf der Brust.

      »Nicht schießen!« keucht Lane schrill und wagt sich nicht zu rühren. »Ich habe nichts getan, ich – ich…«

      »Weißt du, wer ich bin?«

      »Nein, aber schieß nicht, ich bin doch wehrlos! Meine Rippen, mein Arm… Oaah, nicht schießen!«

      »Ich bin Ray Thayer«, sagt der Mann über ihm und packt ihn blitzschnell. »So, du Schurke, und jetzt mach den Mund auf! Ich schwöre dir, ich hänge dich auf, wenn du nicht redest. Noch sind wir auf meinem Land, und Diebe hängt man. Was war mit Kilburn und meinem Vater?«

      »Ich sage alles, aber schieß nicht, nicht aufhängen!« fleht Lane. »Vance hat uns angeworben, uns und ein paar Freunde. Es fing im Herbst an. Wir mußten Vance-Rinder von der Weide holen. Es sollte aussehen, als wären es Viehdiebe. Drück nicht ab, schieß nicht, Thayer, ich sage alles!«

      Ich bringe dich um, denkt Ray zornerfüllt. Mord, glatter Mord. Sie haben Dad erschossen.

      »Ihr habt also auch Rinder von den Dawes und uns geholt?«

      »Ja, Vance wollte es so«, stößt Lane­ heraus und ist bleich wie ein Leichentuch geworden. »Schließlich glaubten sie alle, daß Viehdiebe hier waren. Vance stellte uns dann ein. Zwei unserer Freunde holten ab und zu immer wieder ein paar Rinder. Vance wußte das alles, er brauchte einen Grund, um auf euch loszugehen. Er wollte euch mit den Viehdiebstählen in Verbindung bringen. In der Nacht, als dein Vater starb, war er mit Kilburn und unseren beiden Freunden unterwegs. Bei dem Regenwetter wollten sie von den Dawes Rinder holen. Es war die richtige Nacht. Dann kam ihnen dein Vater in den Weg. Kilburn schoß sofort.«

      Ray Thayer starrt auf ihn hinab, hat die Hand um den Schaft des Gewehres und den Finger am Abzug.

      »Kilburn«, sagt er unheimlich ruhig. »Kilburn, und Howard Vance. Und Jim Vance, weiß er davon?«

      »Nein, er ahnt nichts, Thayer. Er – er wollte uns nicht einstellen, er wollte zuerst keinen Krieg. Dann gab es angeblich Viehdiebe hier, und er ließ Howard einige harte Burschen anwerben. Er wußte nicht, daß wir schon lange für den arbeiten. Das ist die Wahrheit, Thayer. Ich schwöre es dir, aber – laß mich leben. Wir waren nicht dabei, als Kilburn deinen Vater erschoß, damit

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