Tagebuch einer Verführung. Alexandre Legrand

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Tagebuch einer Verführung - Alexandre Legrand Muschelbücher

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      „Darum!” sagte er heiser und streifte ihr mit einer schnellen Handbewegung den dünnen Pulli hoch. Vor den Augen Jerrys lagen hübsche Brüste, die von geilen, ausgeprägten Brustwarzen gekrönt waren. Ein breiter, dunkler, sinnlicher Hof umgab sie, machte sie zur Forderung, zu einem einzigen Ruf der Lust.

      „Du!” stöhnte Jerry kurzatmig und griff mit beiden Händen nach diesen lockenden, sinnlichen Brüsten.

      Sekunden später klatschte es. Eine Ohrfeige brannte auf seiner Wange.

      „Gehen Sie!” schrie das Mädchen hektisch. „Lassen Sie mich. Sie sind wie alle Männer, sind primitiv, plump, gemein und geil!”

      2

      Jerry Thomsen klopfte an der Türe. „Fränki?” rief er. „Sind Sie mir noch böse?”

      Wieder pochte er vorsichtig. „Bitte, machen Sie auf. Ich habe ein sehr schlechtes Gewissen und möchte mich bei Ihnen entschuldigen.”

      Die Türe öffnete sich so plötzlich, daß Jerry, der sich etwas an die Füllung gelehnt hatte, beinahe in das Zimmer gefallen wäre.

      „Kommen Sie schon!” herrschte ihn das Mädchen an.

      Als er im Zimmer stand, fragte er höflich: „Darf ich mich für einige Minuten setzen?”

      „Ja, in diesen Sessel hier. Und wenn Sie mir näher als einen Meter kommen, schreie ich laut um Hilfe. Was wollen Sie?”

      „Mich entschuldigen, mich verteidigen und”, jetzt stockte er etwas, überlegte, blickte dann hoch und sagte „Sie anklagen!”

      „Mich anklagen?” äffte Fränki Clifford kritisch.

      „Ja. Doch zuerst meine Entschuldigung. Seien Sie mir nicht allzu böse wegen der gestrigen Sache, ich verspreche Ihnen, daß ich das nie mehr mache. Und nun zu meiner Verteidigungsrede, es ist jedoch nicht von Sokrates.” Kurz lächelte er. „Sie gefallen mir sehr, sehr gut. In Ihrem Wesen, in Ihrem Denken und in einigen anderen Dingen sind viele Pluspunkte, die mir Freude machen. Nur eines, Fränki. Tragen Sie nicht mehr diese knappen, aufreizenden Pullis, die eigentlich nur Turntrikots sind. Wenn Sie darunter dann noch keinen Büstenhalter haben, sich bei jeder Körperbewegung Ihre Brustwarzen genau abzeichnen und zu sprechen beginnen …”

      „Was? Jetzt spinnen Sie aber, meine Brüste würden zu sprechen beginnen.”

      Jerry nickte. „Ja. Ein Mensch spricht nicht nur mit dem Mund sondern auch mit den Händen, den Augen, mit dem ganzen Körper, und Sie, Sie sprechen auch mit Ihren Brüsten.”

      „Ich, wieso?”

      „Muß ich es sagen?”

      „Ja”, flüsterte sie leise.

      „Wenn Sie glücklich sind, wenn Ihnen ein Mann gegenübersteht, der Ihnen nicht unsympathisch ist, wenn sich Ihre Sinne aufschließen, dann wächst Ihre Brustwarze hoch, spricht dann und …”

      „Und?”

      „Und zeigt, daß Sie ein gesunder, lebendiger, ein nach Liebe hungernder Mensch sind.”

      „So spricht nur ein Flegel, ein plumper, primitiver Mensch.”

      „Warum?”

      „Ein Gentleman sieht nicht die Schwäche einer Frau, auch wenn er sie sehen sollte. Ein Mann mit Feingefühl, sieht nicht sehnsüchtige Brustwarzen und – spricht keinesfalls darüber.”

      Jerry schluckte. „Ich sagte nur die Wahrheit. Machten wir nicht gestern aus, daß wir keinesfalls Floskeln tauschen, sondern uns immer ehrlich unser Denken zeigen wollten?”

      Das Mädchen nickte, zog die Unterlippe zwischen die Zähne und kaute an ihr erregt herum.

      „Wollen Sie etwas trinken? Kognak, Whisky oder?” fragte sie.

      „Haben Sie zufällig ein Bier?”

      „Ja. Warum sagen Sie das aber so komisch?”

      Jerry lachte. „Ich trinke gerne einen guten Kognak. Auch einen Whisky verachte ich nicht. Aber heute möchte ich nur einen Schluck Bier.”

      „Warum heute?”

      „Weil ich etwas erfahren will und stärkere Getränke mir die klare Sicht nehmen könnten.”

      „Was möchten Sie erfahren? Spielen wir doch mit offenen Karten.”

      „Davon vielleicht in einer Stunde, vorausgesetzt, daß Sie mich solange ertragen können.” Jerry sah auf die Uhr. „Es ist fast 20.00 Uhr. Darf ich bis 21.00 Uhr bei Ihnen bleiben? Ich verspreche pünktlich zu verschwinden.”

      Die Antwort war, daß Fränki Clifford in die Küchennische ging, den Kühlschrank aufschloß und wenige Sekunden später ein kühles Bier servierte. „Sprechen Sie schon”, herrschte sie.

      „Darf ich mit einer Anklage beginnen?” bat Jerry. Das Mädchen nickte.

      „Fränki, Sie machen mich verrückt!”

      „Warum denn?”

      „Diese weißen Netzstrümpfe, die Sie heute tragen und durch die Ihre braune Haut ruft, sind meine erste Anklage. Die zweite gilt dem kurzen Faltenröckchen. Die dritte dem Pulli, der mehr ent– als verhüllt. Das alles macht Sie so sexy, so verführerisch, daß man auf dumme Gedanken kommen muß. Sie gefallen mir, ich habe Sie gern. Bitte, helfen Sie mir, daß ich zuerst Ihre Seele entdecke.” Während Jerry einen kräftigen Schluck trank, nippte Fränki ziemlich regelmäßig an einem französischen Weinbrand. War es Trotz, Scham, Verklemmtheit oder Freude, daß sie mehr trank, als sie vertrug?

      Es war noch nicht 21.00 Uhr, als sie auf eine Taste des Musikschrankes drückte und mit kehliger Stimme fragte: „Tanzen wir?”

      Sie tanzten und schon nach wenigen Minuten sprachen ihre harten Brustwarzen. Es war fast 22.00 Uhr, als Fränki Clifford einen Schwips hatte und sich den Pulli abstreifte.

      „Nachdem Sie mich ja schon so gesehen haben, werden Sie wohl nicht mehr rot werden. Mir ist fürchterlich heiß … “

      Dann saßen sie sich wieder gegenüber, waren nur durch ein kleines Tischchen getrennt. Die Brustwarzen des Mädchens waren geil, waren dunkle Finger, die riefen, sprachen und forderten.

      Erhob sich Jerry, um nur an das Fenster zu gehen und in die nächtliche Stadt hinauszusehen, die mit ihren farbigen Neonlichtern wie ein flimmerndes Panorama zuckte, wurde Fränki kurzatmig, bekam rote Flecken am Hals und zeigte, daß sie Angst hatte und sie sofort, fast innerhalb einer Sekunde, laut schreien würde.

      Die Brüste, sie sprachen jedoch für sich. Auch die Augen. Sie brannten. Die Lippen waren naß und glänzten.

      Beide waren sie glücklich, daß sie sich gegenüber saßen und trotzdem lag zwischen ihnen ein fast unüberbrückbarer Abgrund.

      „Fränki!” stöhnte Jerry.

      „Du!”

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