Die große Trickkiste für Hunde. Manuela Zaitz

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Die große Trickkiste für Hunde - Manuela Zaitz Hundesport

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Sichtzeichen und Lautsignale einzuführen, und zwar so, dass der Hund entweder auf das eine oder das andere Verhalten sicher ausführen kann. Wenn Hunde älter werden, ist es wahrscheinlich, dass seine Sinne nachlassen. Wie praktisch ist es, wenn ihr dann auf mehrere Optionen in der Kommunikation zurückgreifen könnt.

       Belohnung und Bestätigung: Welche Leckerchen sind sinnvoll?

      In jeder Beschreibung der Tricks ist die Rede von Bestätigung und Belohnung. Die ideale Belohnung, die für jeden Hund gilt, gibt es nicht, denn es ist für jeden Hund sehr individuell. Es gibt Hunde, die toll für ihr Trockenfutter arbeiten und mit Begeisterung bei der Sache sind. Aber das muss nicht bei allen so sein. In solchen Fällen könnt ihr versuchen, den Anreiz zu erhöhen, indem ihr eine attraktivere Bestätigung wählt. Probiert einfach mal verschiedene Varianten aus, zum Beispiel industriell gefertigte Leckerchen oder aber stark riechenden Käse, Geflügelwürstchen, getrockneten Fisch oder getrocknete, klein geschnittene Lunge. Kocht Hühnerfleisch oder Hühnerherzen und findet heraus, was euer Hund am liebsten mag. Beobachtet euren Hund aufmerksam während des Trainings. Wenn ihr den Eindruck habt, er kann sich wegen der guten Kekse gar nicht mehr konzentrieren, fahrt wieder etwas die Attraktivität herunter. Wenn ich mit meinen Hunden trainiere, habe ich in der Regel drei unterschiedliche Qualitäten an Leckerchen dabei. Einmal sehr attraktive, das ist im Fall meiner Hunde Käse. Dann habe ich Würstchen oder Fleischwurst und das normale Trockenfutter. Ich mag es, tat- und schuldangemessen zu belohnen, das bedeutet: Führt der Hund einen Trick oder ein Verhalten so aus, dass es eine Eins mit Sternchen dafür geben müsste, gibt es die absolut beste Belohnung, die ich dabeihabe (den Käse). Ist es nur so mittelprächtig, aber ich hatte schon gemarkert, gibt es das Trockenfutter. Für alles, was dazwischenliegt, gibt es die zweitbesten Leckerchen. So könnt ihr sehr schön über die Qualität der Belohnung das Verhalten angemessen verstärken.

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       Foto © M. Zaitz

       Futterbelohnungen sind sehr hilfreich beim Aufbau von Tricks.

      Wenn ihr euch nicht sicher seid, was euer Hund am liebsten mag, probiert es mal mit einer Muffinform, die ihr mit unterschiedlichen Leckereien bestückt. Macht ein Foto von oben davon, damit ihr nachher noch wisst, welche Leckerchen wo waren. Dann filmt ihr, während euer Hund die Kekse aus den Förmchen fischt. Auf dem Video könnt ihr später schön analysieren, in welcher Reihenfolge euer Hund die Kekse gefressen hat. Um ganz sicherzugehen, wiederholt ihr das noch zwei Mal. Hunde mögen solche Entscheidungsangebote. Denkt aber bitte daran, die Leckerchen, die ihr im Training verfüttert, von der Tagesfutterration abzuziehen, sonst habt ihr bald einen übergewichtigen Hund.

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       Foto © M. Zaitz

       Probiert in einer Muffinform mit verschiedenen Leckerchen aus, was euer Hund am liebsten mag.

      Natürlich ist eine Belohnung nicht zwangsläufig etwas zu essen, das wäre zu kurz gedacht. Ich nutze für meine Hunde viele Belohnungsvarianten, wie zum Beispiel Rennspiele, Buddeln, ins Wasser springen lassen, mit anderen Hunden spielen oder Zergelspiele. Aber beim Aufbau von Tricks und auch anderem Verhalten ist eine Futterbelohnung sehr praktisch und in meinen Augen das Mittel der Wahl. Welche Art von Bestätigung ihr auch wählt, bedenkt bitte, dass ihr zeitnah und punktgenau belohnt, damit der Hund sein Verhalten mit der Belohnung verknüpfen kann. Hierbei ist das Arbeiten mit Markersignal oder Clicker eine großartige Hilfe.

      Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Jahren die Aussage gehört habe, der Hund solle das alles aber auch ohne Belohnung machen. Warum sollte er? Hunde sind hoch soziale Tiere und wir sollten ihnen Anerkennung dafür zollen, dass sie mit uns arbeiten. Die meisten von uns hatten sicher das Bild vom besten Freund des Menschen im Kopf, als wir uns einen Hund ins Haus geholt haben. Dann verhalten wir uns doch bitte auch eines besten Freundes würdig und missbrauchen ihn nicht als Befehlsempfänger, der nix zu melden hat. Die Motivation muss stimmen. Das ist beim Hund wie beim Menschen so. Lediglich die Dinge, die uns motivieren, sind unterschiedlich. Sicherlich müsst ihr, wenn ein Trick oder ein Signal einmal gefestigt ist, den Hund nicht jedes Mal mit einem Leckerchen bestätigen, jedoch solltet ihr zumindest verbal immer eine Rückmeldung geben und variabel bestätigen.

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       Foto © M. Zaitz

       Kleine Übungseinheiten und viel Spaß verhindern Überforderung bei eurem Hund.

       Jackpot

      Ein Jackpot ist die ultimative Belohnung. Er besteht entweder aus besonders guten Leckerchen, die ihr anstelle der üblichen Belohnungshappen gebt, wenn der Hund eine absolut tolle Leistung erbracht hat. Der Klassiker ist aber, dass der Hund anstelle eines Leckerchens eine extra große Menge davon bekommt. Diesen Jackpot könnt ihr einbauen, wenn ihr seht, dass euer Hund einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Belohnt zeitnah und mit der angemessenen Begeisterung. Euer Hund soll merken, wie sehr ihr euch über seine gute Leistung freut. Jackpots halten die Motivation des Hundes sehr hoch und fördern seine Leistungswilligkeit. Ihr könnt die Leckerchen zum Beispiel auf dem Boden ausstreuen, dem Hund viele nacheinander geben oder ihn zur Belohnung den Rest der Leckerchentasche ausräubern lassen.

       Dauer des Trainings

      Wenn ihr euch die Beschreibungen zu einzelnen Tricks durchlest, werdet ihr vielleicht denken: „Prima, das machen wir jetzt mal!“ Eine enthusiastische Einstellung ist wunderbar, und wenn ihr mit Spaß an die Dinge herangeht, werdet ihr diese Freude auch an euren Hund weitergeben können. Bedenkt aber bitte, dass ein Hund nicht eine halbe Stunde am Stück hoch konzentriert lernen kann. Das Aufnahmevermögen eines Hundes ist von verschiedenen Faktoren geprägt: Alter, Umgebung, Temperatur, Tageszeit, Stimmung oder die Art des Lernens. Das Tolle ist: Fünf Minuten am Stück zu üben, reicht völlig aus. Übt lieber häufiger am Tag. Einige der Übungen kann man wunderbar in den Alltag einbauen, zum Beispiel während der Spaziergänge. Mehrere kleine Einheiten können sehr erfolgreich sein, denn der Hund hat mehrfach am Tag Gelegenheit, mit euch spielerisch zu trainieren, und wird so immer wieder an das Gelernte „erinnert“. Erwartet bitte nicht zu viel, weder von euch noch von eurem Hund. Manche Tricks erfordern viel Übung und sind sicher nicht an einem Tag zu erlernen. Lasst euch dadurch nicht entmutigen. Der Weg ist das Ziel! Übt in vielen kleinen Schritten, freut euch über Teilerfolge und werdet so ein immer besserer Trainer für euren Hund.

       Signalkontrolle

      Die Signalkontrolle ist ein wichtiger Bestandteil des Trainings. Das bedeutet, dass der Hund das gewünschte Verhalten auf Signal zeigt, es aber nicht ausführt, wenn das Signal nicht gegeben wird. Gerade bei Tricks wie Licht anmachen und Halte den Dieb ist es sehr wichtig, auf die Signalkontrolle zu achten. Ihr möchtet sicher nicht, dass euer Hund nachts um halb drei das Licht einschaltet in der Hoffnung auf eine Belohnung.

      Wenn ihr also bei einem Trick so weit seid, dass der Hund das Verhalten auf Signal zeigen kann, dann verstärkt das Verhalten nicht, wenn euer Hund es zeigt, ohne es zuvor abgefragt zu haben. Manche Hunde sind sehr arbeitsfreudig und neigen dazu, gern ihr Repertoire

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