G.F. Barner Box 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Box 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Box

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vor ihm zu kriechen. Sie ist eine Vance. Und ich Narr dachte einmal…

      Sein Blick wandert zu Byrd. Für Sekunden sieht er den Schmied durchdringend an.

      »Byrd, wo ist sein Pferd?«

      »Da vorn am Balken, Ray.«

      Dort steht nur ein Brauner, ein Pferd mit schlanken Fesseln und breiter Brust. Schnell und ausdauernd, genau der richtige Gaul für einen Halunken.

      Thayer macht drei Schritte, postiert sich neben Cole Lane. Der bewegt sich stöhnend, rollt auf die Seite und preßt die Hände vor sein Gesicht.

      »Lane!«

      Der stöhnt jetzt nicht mehr. Er läßt langsam die Hände sinken und sieht zu dem Mann hoch. Nackte Furcht spiegelt sich in Lanes Gesicht. Er zittert am ganzen Leib.

      »Ich – reite weg«, sagt er mit vor Angst bebender Stimme und hebt die Hände abwehrend hoch. »Nicht wieder anfassen! Ich reite ja weg, ich komme nie wieder, Thayer. Hör doch, ich habe genug!«

      »Steh auf!« sagt Thayer schneidend. »Hoch mit dir, du erbärmlicher Feigling! Und dann zu deinem Gaul, Mister! Steig auf und verschwinde! Du taugst nichts, du kannst nur im Verein mit anderen auf jemanden losgehen. Ich zähle, Lane. Bist du bei fünf nicht auf deinem Gaul, binde ich dich an mein Lasso und schleife dich aus der Stadt, wie ihr es mit Cliff gemacht habt. Eins – zwei…«

      Cole Lane zieht die Beine an. Bei drei hockt er auf den Knien, bei vier ist er hoch und torkelt los. Er rennt stolpernd auf sein Pferd zu, als hätte er den Teufel im Nacken sitzen.

      Ray Thayer zählt nicht bis fünf. Er sieht dem stöhnenden, davontaumelnden Revolverschwinger und Kartenhai nach. Der erreicht sein Pferd, greift nach dem Sattelhorn.

      Im gleichen Augenblick sieht Sheila O’Henry vom Vorbau aus nach links und über die heranlaufenden Männer hinweg auf die andere Straßenseite.

      Das Pferd steht drüben in der Gasse neben dem Mietstall. Im Sattel sitzt der Mann – ein Schatten nur, den kein Laternenschimmer erreicht. Der Mann sitzt im Dunkeln, das Pferd ist nur halb zu erkennen.

      Und über den Kopf des Pferdes schiebt sich jetzt blinkend der Gewehrlauf.

      Mein Gott, denkt Sheila O’Henry entsetzt, er schießt, er schießt auf Ray, der ihm den Rücken zuwendet.

      »Ray, am Mietstall!«

      Ihr heller, entsetzter Aufschrei schallt über die Straße.

      *

      Laut dringt der ballernde Gewehrschuß durch die Nacht. Eine Feuerlanze hinter Ray, die er noch während des Sprunges zur Seite erkennt.

      Da landet Ray auch schon der Länge nach im Staub. Das Fauchen des über ihn hinwegzischenden Geschosses ist noch in seinen Ohren, als er bereits die Hand hoch hat.

      Ray sieht nur das Pferd, den dunklen Schatten darauf, der zu klein für ein gutes Ziel ist. Blitzschnell drückt Ray ab, hört den Gaul drüben aufwiehern und steilen.

      Fast gleichzeitig ist der Schrei des Mannes zu hören. Ray richtet sich auf, den Colt in beiden Händen. Der Gaul ist getroffen, geht jetzt durch.

      Schieß, denkt Ray voller Grimm, schieß nur, du Narr. Auf dem Pferd kann kein Mensch mehr zielen. Bist du jetzt im Licht, Halunke?

      »Tyler, es ist Tylerl« brüllt irgend jemand, der sich wie die anderen Leute flach auf die Straße oder den Gehsteig wirft. »Vorsicht, es ist Tyler!«

      In diesem Augenblick ist das Pferd auch schon im Lichtkreis der Laterne drüben, springt hinein und will über die Straße. Im Sattel der Mann. Vom Licht getroffen, blinkt sein Gewehr. Deutlich ist er zu erkennen.

      Du Narr, denkt Ray wütend und drückt ab. Der Colt in seiner Hand spuckt Feuer. Nicht von hinten, Mann.

      Mitten im Galopp des wie verrückt durchgehenden Pferdes fliegt der Mann nach links. Einen Augenblick scheint er an der Flanke des Pferdes hängen bleiben zu wollen. Dann kracht er mit dem Oberkörper in den Staub. Der Gaul geht durch. Der Mann hängt im Steigbügel und brüllt vor Verzweiflung, als er den Fuß nicht aus dem Bügel bekommt. Das Pferd schleift ihn mit, bis Thayer zum zweitenmal feuert.

      Aus vollem Sprung bricht das Pferd zusammen. Der Mann fliegt herum, saust flach über die Straße und bleibt in einer Staubwolke liegen, zehn Yards neben seinem Gewehr.

      Tyler liegt auf dem Rücken, den Revolverarm schlaff nach hinten gedreht und ausgekugelt.

      Ray Thayer stürmt auf ihn zu, den Colt in der Faust, bereit zu feuern, wenn Tyler nach dem Revolver greifen sollte. Doch Tyler wimmert nur in abgerissenen, krächzenden Lauten.

      Als Ray neben ihm ist und ihm den Colt aus dem Halfter reißt, hebt Tyler matt den linken Arrn.

      »Aufstehen!« befiehlt Ray. »Hoch mit dir, Tyler. Wo sind die anderen? Los, rede schon!«

      Die Mündung des Colts bohrt sich in Tylers Magen. Ray hält den hinterhältigen Schützen mit einer Hand vor sich, sieht ihn aus funkelnden Augen bohrend an.

      »Redest du bald? Wo sind die anderen?«

      »Auf der Weide… Die Lanes… Südweide«, wimmert Thyler vor Schmerz los. »Ich – ich sollte Cole holen. Der Kerl ritt weg, ohne daß es ihm einer erlaubt hatte.«

      »Und Kilburn?«

      »Bei Vance – auf der Ranch. Oh, mein Arm, mein Bein…«

      Die Kugel hat ihn im linken Oberschenkel erwischt. Er kann kaum stehen, droht einzuknicken.

      Hinter Ray ruft in diesem Augenblick jemand: »He, Lane liegt an seinem Pferd!«

      »Ich – ich kann nicht mehr stehen«, jammert Tyler. »Laß mich – doch – sitzen. Ich halt’s nicht aus, ich sterbe.«

      Hinten am Vorbau laufen einige Männer jetzt zu dem Braunen von Cole Lane. Das Tier schnaubt unruhig, zerrt an den Zügeln und will los vom Balken.

      Byrd ist einer der ersten, der sich nach Lane bückt. Der liegt auf dem Gesicht. Und auf seinem Rücken breitet sich langsam ein großer Fleck aus.

      »Allmächtiger!« stammelt Byrd. »Sie standen in einer Richtung, Ray und dieser Kerl hier. Als Ray sich zur Seite warf, muß es passiert sein. Tyler, du Lump, du hast Cole Lane erschossen. Mitten in den Rücken, Mann.«

      Ray Thayer blickt in das kreidebleiche, verzerrte Gesicht des Revolvermannes und läßt ihn los. Mit einem schiefen Stöhnen geht Tyler in die Knie. Er sinkt zu Boden und bleibt dort mit offenem Mund sitzen.

      »Was – was ist?« fragt er lallend. »Das – das ist nicht wahr. Ich habe nicht auf Cole geschossen, ich wollte dich doch…«

      »Rede nur weiter!« unterbricht Ray ihn. »Du wolltest mich von hinten erledigen, was? Aber dann hat deine Kugel den falschen Mann erwischt, Mister. Tyler, wieviel Mann sind auf meiner Weide außer den

      Lanes? Antworte, Mensch, sonst...«

      »Sechs aus Big Jims Weidemannschaft«, gibt Tyler verstört zurück. »Ich wollte

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