G.F. Barner Box 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Box 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Box

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wirklich nicht, Cliff. Ich wollte…«

      Als er schweigt, dreht sich Cliff um und räuspert sich.

      »Daß Ray hier wäre?«

      »Ja, Cliff.«

      Der nickt nur. Es trifft ihn nicht, was Old Bill sagt. Es hat ihn auch nicht getroffen, als er im Testament lesen mußte, daß es nur einen Thayer gibt, der über die Zukunft dieser Ranch zu bestimmen hat: Ray.

      Es ist alles richtig, denkt Cliff resigniert, Vater mußte es tun. Ray ist wie er, der läßt sich auch nicht einen einzigen Nagel der Ranch wegnehmen. Ich sicher auch nicht, aber kämpfen ist nicht meine Art. Ich würde mich verteidigen, Ray aber angreifen. Das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Und Dad hat es genau erkannt. Sicher, mir gehört die Ranch zur Hälfte, aber ich kann nicht ohne Rays Zustimmung verkaufen. Es ist, als hätte Dad geahnt, was kommen würde.

      »Cliff, es tut mir leid. Muß ein verdammtes Gefühl für dich sein, oder?«

      »Nein, Bill, nein, ich – ich bin eher froh. Dad hat es richtig gemacht, bestimmt. Schade nur, daß die Halunken vor vier Tagen die Rinder einfach zurückließen und davonjagten. Ich wollte, wir hätten ihre Fährte gefunden und bis an ihr Ende verfolgen können.«

      »Vielleicht kommen sie wieder«, sagt Bill nachdenklich. »Das fehlte jetzt noch. Auf der einen Seite Viehdiebe, auf der anderen Howard Vance mit seinem gerissenen Alten. Junge, wenn mich nicht alles täuscht, werden wir Howard Vance bald sehen. Dann können wir unsere Gewehre nehmen.«

      Der Alte steht auf und geht hinaus.

      Er ahnt nicht, wie recht er behalten soll.

      *

      Einen Augenblick bleibt Old Bill stehen, dann sieht er die drei Reiter im schlanken Trab den Weg heraufreiten.

      »Cliff, Achtung, wir bekommen Besuch.«

      Cliff ist gerade dabei, die neuen Siele zu fetten. Jetzt läßt er den Walkbalken fallen, blickt um den Schuppen und erkennt nun auch die drei Reiter.

      An der Spitze Howard Vance auf seinem großen Rapphengst. Sie sind am ersten Corral. Rechts hinter ihm reitet Matt Kilburn, ein eiskalter, sehniger Mann mit zwei Revolvern. Linker Hand hält sich Dexter Lane, etwa zwei Yards hinter Howard Vance. Lane hat noch zwei Brüder, und alle sind auf ihre Art im ganzen Grenzstreifen berüchtigt. Die Lanes haben Waffen und Brandy aus und von Mexiko geschmuggelt, jedoch hat man sie nur einmal erwischt. Seitdem lungern sie irgendwo in der Gegend von Laredo herum und stehlen dem lieben Gott die Zeit. Sie übernehmen jeden rauhen Auftrag, und Big Jim Vance hat sie alle drei wegen der Viehdiebe eingestellt.

      Mit langen Schritten überquert Cliff Thayer den Hof. Dann tritt er in den Hausflur, sieht, wie Bill wieder auftaucht und schüttelt kurz den Kopf.

      »Bill, was soll das? Wir brauchen kein Gewehr.«

      Old Bill Cooley hat gleich zwei in den Flur gebracht. Das eine reicht er Cliff und sagt grimmig: »Wenn du dich nur nicht irrst, Junge. Ich kenne Kilburn und die Lanes, ich kannte schon ihren Vater. Das war zu seiner Zeit ein ausgemachter Strolch, der ein Halbblutmädchen aus Agua Prieta nahm. Von ihr stammen die drei

      Lanes ab. Sieh sie dir nur an mit ihren schwarzen öligen Haaren, dann erkennst du, wieviel Prozent India­nerblut sie in den Adern haben. Sei vorsichtig, Cliff. Traue keinem, damit kommst du weiter. Ich habe die Hintertür verriegelt. Wollen sie herein, müssen sie schon ein Fenster zerschlagen.«

      Die drei Männer sind jetzt noch hundertfünfzig Yards entfernt und reiten im gleichen Tempo weiter. Nichts an ihnen verrät, daß sie es eilig haben. Sie kommen heran, als hätten sie hier etwas zu sagen.

      »Bill, es kann ganz friedlich sein«, sagt Cliff. »Und es wird an ihnen liegen, ob es auch friedlich bleibt, was? He, wo willst du hin?«

      »Nach oben«, antwortet Bill Cooley trocken. »Man kann sie von dort aus prächtig sehen. Geh nicht raus. Bleib an der Tür stehen und stell dich so hin, daß du mit einem Satz zurückspringen kannst. Klar?«

      »Ich weiß schon, was ich tue, Bill. Fang nichts an, wenn sie ruhig bleiben.«

      Cliff überprüft, während Old Bill nach oben hastet, das Gewehr. Dann lehnt er es im Flur an den Türbalken, tritt hinaus und postiert sich direkt neben der Tür. Wie immer steht Cliff Thayer etwas schief. Er wirkt auf den ersten Blick verwachsen mit der leicht schrägstehenden linken Schulter. Und doch weiß Old Bill, wie schnell Cliff mit seinem Revolver sein kann. Dieser mittelgroße Mann, den viele für einen Krüppel halten, hat mit unbeschreiblicher Zähigkeit an sich gearbeitet. Er hat nicht nur die Beweglichkeit seines Armes wiedergewonnen, sondern auch so schnell ziehen gelernt, daß es für manchen rauhen Burschen eine höllische Überraschung geben könnte.

      Über ihm tritt jetzt Old Bill an eins der Fenster, die ihm die Sicht auf den Hof freigeben. Old Bill hat noch eine Viertelminute Zeit. Er hastet zurück in den Flur und reißt die Tür zu einem der hinteren Zimmer auf. Er kann gleich darauf in den Garten und auf die Buschreihe am Bach sehen und verzieht den Mund zu einem grimmigen Lächeln.

      Das habe ich doch gewußt, geht es ihm durch den Kopf. Wo einer dieser Lanes ist, sind auch die anderen beiden Rattenabkömmlinge nicht mehr weit. Sieh an, da kommen sie hinter den Büschen heran und führen ihre Pferde am Zügel. Es wird besser sein, wenn Cliff das weiß.

      Blitzschnell hakt der Alte das Fenster los. Er kann nun das Fenster jederzeit aufstoßen. Dann rast Old Bill in den oberen Flur zurück und sagt heiser: »Cliff, sieh dich nicht um, und tu so, als redete ich nicht mit dir! Hinter dem Haus kommen die anderen beiden Lanes heran und spielen Indianer, wie ihre mörderischen Vorfahren. Laß sie nur kommen, ich passe schon auf. Jetzt fehlte noch Clement Tyler, dann hätten wir das ganze rauhe Rudel hier, was? Cliff, ich war noch nie sicherer, daß der alte Jim dahintersteckt. Er geht nie ein Risiko ein, der alte Fuchs. Der Aufmarsch verrät seine Hand. Bleib nur ruhig, Junge!«

      Der Hufschlag bricht sich an der Wand des Ranch-Hauses und hallt über den Hof.

      Howard Vance kommt mit Kilburn und dem ältesten Lane um den Stall durch die Einfahrt. Er sieht Cliff Thayer neben der Haustür lehnen und kneift die Lider zusammen. Kilburn hat wieder sein undurchdringliches Pokergesicht aufgesetzt, wäh­rend um Lanes leicht geworfenen Lippen ein Grinsen spielt.

      Zehn Schritt vor Cliff und dem Vorbau zieht Vance sein Pferd zurück. Er hält, hebt leicht die Hand und starrt Cliff durchdringend an.

      »Hallo!« sagt er dann näselnd. »Thayer, bin ich hier willkommen oder nicht?«

      »Das liegt an dir und deinen Ansichten, Mister«, antwortet Cliff kühl. »Wenn du tun willst, was jeder anständige Mensch getan hätte: zum Begräbnis nachträglich etwas sagen, dann bitte. Aber ich denke, du hast was anderes im Sinn.«

      Cliff ist immerhin fünf Jahre älter als Vance, redet ihn aber, als er ihn duzt, nicht anders an. Daraufhin verzieht Howard Vance das Gesicht zu einer Fratze und poltert: »Ziemlich unfreundliche Begrüßung, wie? Nun gut, Mann, absteigen will ich erst gar nicht. Was ich zu sagen habe, ist ziemlich kurz.«

      »Dann laß mich nicht lange warten, ich habe nicht viel Zeit«, gibt Cliff zurück. »Was willst du, Vance?«

      Der sieht sich um. Offensichtlich hält er nach Old Bill Ausschau, aber der ist nicht zu sehen.

      »Suchst du jemand?« fragt Cliff spottend. »Ich habe hier

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