These Girls. Группа авторов

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u. a. mit einem dynamischen Cover von Nina Simones »Young Gifted and Black«.

      So galt Marcia bereits um 1970 herum als Jamaikas wichtigste Sängerin, während Rita Marley und Judy Mowatt so ziemlich die einzigen Frauen waren, die in derselben Liga spielten. Ironischerweise wurden alle drei 1974 von Bob Marley engagiert und als »I-Threes« zum Background-Chor degradiert – ein Spiegelbild der Geschlechter-Machtverhältnisse in der jamaikanischen Musikszene. Auch wenn ihre eigenen Solo-Karrieren dadurch ins Stocken gerieten, ist dieser Schritt mehr als nachvollziehbar, denn als Teil des Marley-Trosses eröffneten sich ihnen Möglichkeiten, von denen andere Reggae-Artists kaum zu träumen wagten. Und tatsächlich drückten die I-Threes, allen voran Marcia, den Marley-Songs aus dem Background heraus ihren Stempel auf, exemplarisch in Songs wie »Them Belly Full« oder »Forever Loving Jah«. Zwischen den internationalen Tourneen und Studiosessions mit Bob gab es aber doch noch kleine Zeitfenster für eigene Projekte, aus denen Alben wie Ritas Who Feels It Knows It oder Judys überragendes Black Woman resultierten. Und eben auch Marcias Beiträge für Sonia Pottinger.

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      Marcia Griffiths beim Ruhr Reggae Summer in Mülheim, 2016

      Musikalisch bewegen sich Naturally und Steppin’ auf gleichhohem Niveau, was nicht nur an Sonia Pottingers Qualitäten als Produzentin lag, sondern auch an so hervorragenden Studiomusikern wie Sly Dunbar, Ansel Collins oder Clive Hunt. Und dass ein Top-Artist wie Ken Boothe bereit war, Backgroundgesang beizusteuern, zeigt, welch hohes Standing Marcia in der jamaikanischen Macho-Szene genoss.

      Persönlich bevorzuge ich von beiden Alben Steppin’, weil es mit »Steppin’ Out of Babylon« mein Lieblings-Marcia-Lied enthält und wegen des genialen Covers, einer Kreation von Bob-Marley-Cover-Designer Neville Garrick. Fast komplett in Gelb-, Orange- und Rottönen gehalten, präsentiert es Marcias lachendes Gesicht als eine über einem Bergrücken aufgehende, alles überstrahlende Sonne.

      Und ist das nicht auch seit über 50 Jahren ihre eigentliche Rolle? Die meisten halten zweifellos Bob Marley für die wichtigste Reggae-Figur, aber was wären viele seiner Songs ohne Marcias Beitrag? Die klassische Geschichtsschreibung kennt nur männliche Sieger und ignoriert meist die feminine Seite. Bob Marley und Peter Tosh sind beide seit über 30 Jahren tot, Rita Marley hat sich nach Ghana zurückgezogen und Judy Mowatt ist zum christlichen Gospel übergelaufen. Nur Marcia ist immer noch da und hat mit dem treffend betitelten Timeless gerade wieder ein neues Reggae-Album veröffentlicht. In den vier Jahrzehnten, die seit Steppin’ ins Land gezogen sind, ist sie immer am Ball geblieben und hatte dabei auch nie Berührungsängste mit aktuellen Dancehall-Riddims. Erfolgreich war sie u. a. mit der Bunny-Wailer-Komposition »Electric Boogie« und ihrer Zusammenarbeit mit Dancehall-Produzent Donovan Germain.

      Allerdings besteht Marcias Repertoire vor allem aus Liedern, die andere für sie schrieben, und Coverversionen, sodass sie nicht als innovative Songschreiberin in die Geschichte eingehen wird. Und natürlich ist sie alles andere als eine radikal-feministische Aktivistin. Dafür bleiben ihre Songs zu sehr den 1950er/1960er-Jahre-Konventionen verhaftet: Meist drehen sich die Texte um das (natürlich rein heterosexuelle) »Er liebt mich, er liebt mich nicht«, und auch musikalisch bleibt Marcia eine klassische Gesangsdiva, die mit schönen, sauber gesungenen Melodien überzeugt, statt alte Strukturen postmodern zu dekonstruieren. Revolutionär ist aber Marcias Durchhaltevermögen, mit dem sie seit über 50 Jahren ihre Ausnahmestellung behauptet – ihre feminine Kraft, ihre souveräne Ausstrahlung und nicht zuletzt ihre wunderschöne Stimme.

      Während bis heute keine Frau ernsthaft versucht hat, in Sonia Pottingers Fußstapfen zu treten, hat Marcia viele jüngere Sängerinnen maßgeblich beeinflusst. Aktuelle weibliche Artists aus Jamaika, wie Jah 9, Hempress Sativa, Aza Lineage oder Koffee, würden Marcia zweifellos als Inspirationsquelle bezeichnen, aber auch internationale Reggae-Sängerinnen, wie die Australierin Nattali Rize, die kapverdische Pariserin Mo’ Kalamity, die Deutsch-Puertoricanerin Sara Lugo oder die Chinesin Yehaiyahan (formerly known as Chacha).

      Ist also doch tatsächlich Marcia die Sonne, um die sich im Reggae-Universum alles dreht? Habe ich mich vor über 30 Jahren gar nicht in Bob Marleys Musik verliebt, sondern in Marcia? So richtig bewusst wurde mir ihre überragende Bedeutung für die Reggae-Historie erst, als ich sie im Januar 2013 beim Rebel Salute Festival an der jamaikanischen Nordküste live auf der Bühne sah. In ein perfekt sitzendes weißes Kleid gehüllt, stand sie dort, trällerte mit ihrer immer noch makellosen Stimme ihre Klassiker ins Publikum und verkörperte eine mühelose Eleganz, die sich nur mit innerer Schönheit erklären lässt, die voll nach außen strahlt. Ein unvergesslicher Auftritt. Zeitlose Momente. Keep on steppin’, First Lady of Reggae!

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