Zurück auf Gestern. Katrin Lankers

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Zurück auf Gestern - Katrin Lankers

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Lulu druckste ein bisschen herum. »Ich würde echt gerne hingehen.«

      »Du meinst die Party bei Samuel?«

      Wieder nickte Lulu.

      »Oookay«, machte ich und schluckte. Ich konnte Lulu gut verstehen. Wirklich. Und ich freute mich auch riesig für sie. Wirklich. Aber ich hatte mich auch darauf gefreut, nach der Schulparty bei ihr zu übernachten und die ganze Nacht mit ihr zu quatschen.

      »Du kannst mitkommen. Samuel hat bestimmt nichts dagegen«, schlug Lulu eilig vor, als sie mein Zögern bemerkte. »Und ich fänd’s toll. Ohne dich würde es nur halb so viel Spaß machen!« Sie griff nach meiner Hand und drückte sie.

      »Ach, Süße, das geht doch nicht«, wandte ich ein. »Deine Mutter dreht durch, wenn wir nicht pünktlich um zehn zur Abholung bereitstehen.« Dass ich gar nicht so scharf darauf war, zu Samuels Privatparty zu gehen, sondern viel lieber mit meiner Freundin eine Pyjamaparty feiern wollte, erwähnte ich nicht extra.

      »Ich weiß.« Lulu seufzte abgrundtief. »Aber es muss doch eine Möglichkeit geben! Er darf auf gar keinen Fall wieder die Doppel-Ds einladen …«

      »Das wird er bestimmt nicht machen«, versuchte ich meine Freundin aufzuheitern. »Jetzt, wo ihr euch schon geküsst habt.«

      »Trotzdem.« Lulu wirkte nicht überzeugt. »Ich würde soooo gerne hingehen. Aber weißt du was?« Plötzlich war Lulu ganz aufgekratzt. »Ich hab eine Idee. Wir rufen meine Mam an und sagen ihr, dass wir spontan beschlossen haben, dass ich bei dir übernachte.«

      »Oookay«, machte ich wieder. So ganz konnte ich Lulus Plan noch nicht folgen. »Und was bringt das?«

      »Na ja, das machen wir natürlich nicht«, erklärte Lulu aufgeregt. »Stattdessen gehen wir zu Samuel. Deine Eltern denken, du schläfst bei mir, und meine Mam glaubt, ich schlafe bei dir. Aber in Wirklichkeit übernachten wir beide bei Samuel! Genial, oder?«

      »Ich weiß nicht«, erwiderte ich zögerlich.

      »Ach, Clairchen, komm schon«, versuchte mich Lulu, die Feuer und Flamme für ihre Idee war, zu überzeugen. »Die anderen übernachten auch alle dort. Es ist also nichts dabei.«

      »Und wenn etwas schiefgeht?«, gab ich zu bedenken.

      »Was sollte denn schiefgehen?«, fragte Lulu ungeduldig.

      »Deine Mutter könnte bei uns anrufen oder meine Eltern bei euch. Und wenn wir dann verschwunden sind, dann rufen die doch sofort die Polizei!«

      »Ja, das stimmt.« Lulu warf einen äußerst enttäuschten Blick in Samuels Richtung, der mittlerweile gelangweilt auf seinem Handy herumtippte. Von einer Sekunde auf die andere wirkte sie am Boden zerstört.

      »Du möchtest das unbedingt, oder?«, fragte ich.

      Lulu nickte bloß unglücklich.

      Da gab ich mir einen Ruck.

      »Ich habe eine bessere Idee«, sagte ich. »Ich fahre mit dem Bus nach Hause, und du sagst deiner Mutter, dass du bei mir übernachtest. Ich nehme das Telefon einfach mit in mein Zimmer, und falls deine Mam anruft, dann behaupte ich, du würdest tief und fest schlafen.«

      »Das würdest du für mich tun?« Lulu sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Wirklich?«

      »Klar.« Ich zuckte mit den Schultern. »Dafür sind beste Freundinnen doch da, oder?«

      »Oh, Clairchen!« Lulu fiel mir um den Hals und drückte mich fest. »Du bist einfach die allerallerallerbeste Freundin der Welt!«

      »Das mach ich gern für dich.«

      Doch plötzlich schien Lulu noch etwas einzufallen. »Aber was sagst du, wenn deine Eltern wissen wollen, wieso du nicht wie geplant bei mir übernachtest?«

      »Dann behaupte ich einfach, wir hätten uns gestritten.« Ich zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

      »Als ob das jemals passieren würde!« Lulu lachte übermütig, führte ihre Hand vom Herz an die Lippen und warf mir einen Luftkuss zu.

      6

      »Es war genial!« Lulu strahlte und strahlte und strahlte und hörte gar nicht mehr damit auf. »Samuel ist so süß. Und er küsst wirklich fantastisch!«

      Wie wir es verabredet hatten, hatte Lulu pünktlich um neun am nächsten Morgen vor unserer Tür gestanden. Sie sah ziemlich unausgeschlafen aus, grinste aber von einem Ohr zum anderen. Gemeinsam waren wir unter meine Bettdecke gekrochen, und Lulu hatte mich wortreich davon in Kenntnis gesetzt, dass Samuel in der Kussdisziplin mindestens so viele Medaillen verdient hatte wie beim Schwimmen.

      »Und wie war es sonst?«, erkundigte ich mich. »Vom Küssen mal abgesehen?« Ich bemühte mich, nicht die klitzekleinste Spur von Eifersucht durchklingen zu lassen. Denn es gab ja überhaupt nicht den klitzekleinsten Grund, eifersüchtig zu sein. Ich hatte Lulu selbst vorgeschlagen, zur Party zu gehen und sie zu decken. Und ich freute mich für sie, dass es mit Samuel so gut lief. Wirklich sehr.

      »Ach, ganz in Ordnung.« Lulu winkte ab. Obwohl ich mich so sehr bemühte, mir nichts anmerken zu lassen, schien sie genau zu spüren, wie ich mich fühlte, legte mir den Arm um die Schultern und drückte mich an sich. »Samuel hat mir das Haus gezeigt. Das ist riesig. Sie haben sogar einen Pool im Garten. Und ein Poolhaus. Ziemlich krass. Da haben wir Musik gehört und gequatscht und ein bisschen getanzt und so. Und die anderen Jungs haben nur Mist gelabert. Du hast total gefehlt, ehrlich! Beim nächsten Mal denken wir uns eine gute Ausrede für deine Eltern und für meine Mam aus und gehen beide hin, in Ordnung?«

      »Hm«, machte ich. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt Lust auf eine Party im Poolhaus von Samuel Micky Maus Sauermann hatte. Aber ich wollte Lulu nicht enttäuschen.

      »Wie ist es denn bei dir gelaufen? Gestern Abend, meine ich«, erkundigte meine Freundin sich. »Haben deine Eltern die Lüge geschluckt?«

      Das hatten sie tatsächlich. Ohne irgendwelche Nachfragen zu stellen. Eigentlich erstaunlich, aber der Film, den sie gerade schauten, als ich nach Hause kam, schien recht spannend zu sein.

      »Das ist alles so cool!« Lulu strahlte immer noch, als hätte jemand in ihrem Kopf ein Flutlicht angeknipst.

      »Das hab ich nur dir zu verdanken. Dir. Ganz. Allein.« Bei jedem Wort pikte sie mir mit dem Zeigefinger in den Bauch, direkt auf die Nase von Winnie Pu, der mein Schlafshirt schmückte. Peinlich, ich weiß, aber ich liebte den Bären von sehr geringem Verstand einfach, seit meine Omili mir vor vielen Jahren zum ersten Mal seine Geschichten vorgelesen hatte.

      »So, jetzt zu den wirklich wichtigen Fragen«, wechselte Lulu abrupt das Thema und fing an, mit dem Anhänger zu spielen, den sie noch immer um den Hals trug.

      »Es gibt Wichtigeres als Mr. Micky Maus?«, zog ich sie auf, woraufhin sie mich erneut in den Bauch pikte.

      »Haha. Sehr witzig«, erwiderte Lulu gespielt empört. »Aber mal im Ernst. Hast du eine Erklärung für diese Murmeltier-Sache? Ich meine, das war total genial, ich kapier nur echt nicht, was da eigentlich passiert ist!«

      »Nein, ich, ehrlich gesagt,

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