Treacherous Love. Jana Reeds

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Treacherous Love - Jana Reeds Treasure Hunters

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Abendessen abholte? Puh, nein, ich hatte noch eine Dreiviertelstunde Zeit.

      Als es ein zweites Mal klopfte, stand ich schnell auf und öffnete die Tür.

      „Hey, Süße. Ich dachte, ich schau mal, ob du schon wach bist. Nicht, dass du verschläfst – du willst dich ja sicher noch fertig machen.“

      Lou schaute an mir vorbei. „Ähm … Wolltest du nicht schlafen?“, fragte sie und deutete auf das unberührte Bett.

      Ich zuckte mit den Schultern. „Mir ist da was dazwischengekommen. Danke für das wunderschöne Tagebuch!“ Ich zog meine Freundin kurz an mich und drückte sie. „Das Buch und der Füller – du kennst mich einfach so gut. Du hättest mir kein besseres Willkommensgeschenk machen können. Danke, Lou!“

      Ein wenig verlegen machte sich meine Freundin von mir los. „Schön, dass du dich freust. Auch wenn es dich vom Schlafen abgehalten hat. Und vom Frischmachen …“ Ihr Blick glitt über mich.

      „Ja, wie gut, dass du etwas früher gekommen bist. Ich sollte wohl schnell duschen gehen.“

      Lou nickte schmunzelnd. „Ich hole dich dann in einer Dreiviertelstunde ab. Aber nicht wieder an den Schreibtisch gehen.“ Spielerisch drohte sie mir mit erhobenem Zeigefinger.

      Ich lachte. „Nein, das verspreche ich dir! Ich werde doch zu meinem ersten Dinner auf dieser Luxusjacht nicht total verschwitzt, ungeschminkt und in Jeans und T-Shirt auftauchen.“

      Nachdem ich die Tür hinter Lou geschlossen hatte, öffnete ich meinen Koffer. Zeit zum Auspacken hatte ich keine mehr, das verschob ich auf später und zog nur saubere Unterwäsche und ein mit bunten Blümchen bedrucktes Kleid heraus, dann verschwand ich unter der Dusche.

      Als Lou eine Dreiviertelstunde später erneut an meiner Tür klopfte, war ich gerade fertig.

      „Holla! Na, wenn das kein Anblick ist, der die Männer zum Sabbern bringen wird.“ Lou nahm meine Hand und bedeutete mir, mich umzudrehen. Bei ihren Worten tauchte unerwünscht das Gesicht ihres Bruders vor meinem inneren Auge auf. Seine Begrüßung war mehr als unterkühlt gewesen. So war es bereits seit einigen Monaten zwischen uns. Seit … Schnell verdrängte ich den Gedanken, bevor er sich vollständig entfalten konnte. Ich wollte nicht darüber nachdenken. Dylans Verhalten mir gegenüber ärgerte mich. Es verletzte mich und machte mich traurig, denn wir waren uns früher so nah gewesen und er fehlte mir. Aber am schlimmsten war die Verunsicherung, die ich ihm gegenüber empfand. Ich schaffte es kaum, ihm in die Augen zu sehen, weil ich die Abscheu und die Wut darin nicht ertrug. Weil ich mich schuldig fühlte – obwohl ich nicht einmal wusste, warum eigentlich. Ja, Dylan verunsicherte mich wie noch kein Mensch zuvor. Wenn ich nur daran dachte, ihn gleich zu sehen, fingen meine Hände bereits vor Nervosität an zu zittern und mein Herzschlag beschleunigte sich. Doch da musste ich durch. Ich hatte vorher gewusst, was mich hier erwarten würde. Und vielleicht waren die nächsten Monate auf diesem Schiff genau das, was ich brauchte. Vielleicht würde ich dadurch diese verdammte Unsicherheit wieder loswerden. Ich konnte es nur hoffen …

      „Okay, können wir dann?“, fragte Lou. Als ich nickte, hakte sie sich bei mir ein und zog mich den Gang entlang zum Esszimmer.

      3

      Dylan

      Okay, Marli in einem Sommerkleid sah verdammt sexy aus. Wie schon das T-Shirt, das sie heute Nachmittag getragen hatte, so schmiegte sich auch dieses Kleid verführerisch an ihre Kurven. Noch schlimmer aber waren ihre Beine. Der Saum vom Rock endete ein gutes Stück über den Knien und so hatte man eine sensationelle Sicht auf lange, schlanke, leicht gebräunte …

      Ich riss meinen Blick von Marli weg, bevor ich noch poetischer wurde und jeder merkte, wie ich die beste Freundin meiner Schwester anstarrte. Die beiden waren für einen kurzen Augenblick im Eingang zum Salon stehen geblieben. Ja, Salon. So nannte Tylers Mutter den Raum, den wir mittlerweile als Esszimmer benutzten. Die Crew war so sehr angewachsen, dass Tylers Köche jeden Abend ein Büfett hier aufstellten. Und das hatte es wirklich in sich. Wenn ich nicht jeden Tag tauchen gehen und mich im Fitnessraum austoben würde, hätte ich wahrscheinlich längst eine fette Wampe bei all den Delikatessen, die hier aufgetischt wurden. Eines musste man Tyler lassen, er ließ es an nichts fehlen.

      Der Bastard war großzügig.

      Und äußerst gut gelaunt.

      Zumindest sah er so aus, als er auf Lou und Marli zuging und meiner Schwester einen Kuss direkt auf den Mund gab.

      Verdammt, ich schaute schon wieder hinüber. Ich drehte mich um und ließ meinen Blick über das heiße Büfett schweifen. Es verging keine Sekunde, da tanzte Lou an mir vorbei, wie immer auf direktem Weg zum Salatbüfett, dicht gefolgt von Marli.

      „Hi, Bruderherz“, sagte Lou im Vorbeigehen.

      „Hallo, Dylan.“ Der knappe Gruß kam von Marli.

      „Hallo, Marli, wie geht’s dir? Gefällt es dir an Bord?“ Immerhin, zwei Sätze. Wow. Ich war von mir selbst beeindruckt. Marli offenbar nicht, denn sie ließ sich nur zu einem kurzen „Ja, danke“ hinreißen. Die zwei Worte waren mit ungefähr so viel Wärme gesprochen, als müsse sie dem Kellner mitteilen, gerade eine Kakerlake im Salat gefunden zu haben.

      „Freut mich“, murmelte ich, aber Marli hörte mich schon nicht mehr, so eilig hatte sie es, von mir wegzukommen. Also vertiefte ich mich in den Anblick der Speisen, als sei ich tatsächlich interessiert an dem, was die Köche sich für heute Abend hatten einfallen lassen. Natürlich nahm ich weder so richtig wahr, was es gab, noch hatte ich Hunger. Der Appetit war mir mit einem Schlag vergangen.

      „Kein Wunder, dass du jetzt was Heißes brauchst“, ließ sich Juans Stimme vernehmen. Der Spanier stellte sich mit einem Teller in der Hand neben mich und knuffte mich mit seinem Ellbogen gutmütig in die Seite. „Bei der begeisterten Antwort sind dir garantiert die Eier eingefroren.“

      „Fick dich, Alvarez.“

      „Hey, hey. Wer wird denn so schlecht gelaunt sein?“

      Normalerweise mochte ich Juan. Wir hatten bereits einige gemeinsame Tauchgänge hinter uns, und ich wusste, dass ich mich auf ihn hundertprozentig verlassen konnte. Das war wichtig, denn in den Tiefen, in denen wir tauchten, konnte leicht mal was schiefgehen. Juan wusste genau, was er tat. Er war umsichtig, zuverlässig und erfahren. Im Prinzip das Gegenteil von seinem Charakter, wenn er sich über Wasser befand. Denn da war er stets zu Späßen aufgelegt, entspannt und vor allem dafür bekannt, dass er zu jeder Teambesprechung zuverlässig zu spät kam.

      Normalerweise mochte ich seine Art, im Moment ging er mir allerdings ziemlich auf die Nerven, denn er hatte genau meinen wunden Punkt getroffen.

      „Was ging da zwischen dir und Marli?“, hakte er auch prompt nach.

      „Nichts. Und jetzt kümmer dich um deinen eigenen Scheiß.“

      „Nichts? Hm? Na, dafür hat sie dich ja eben eiskalt abblitzen lassen. Wenn du mich fragst, tut das eine Frau nur dann, wenn sie wütend ist.“

      „Ich frage dich aber nicht, Alvarez. Schon bemerkt?“

      Juan zuckte mit den Schultern.

      „Also, da war nichts?“

      „Nein,

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