Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen). Чарльз Дарвин

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen) - Чарльз Дарвин страница 23

Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen) - Чарльз Дарвин

Скачать книгу

beim Menschen muß die Entwicklung der jene Theile tragenden Wirbelsäule, und ganz besonders zu der Zeit beeinflußt haben, als er anfing, aufrecht zu gehen. Und in dem Maße, wie diese Veränderung der Lage allmählich zu Stande kam, wird auch der innere Druck des Gehirns einen Einfluß auf die Form des Schädels geäußert haben; denn viele Thatsachen weisen nach, wie leicht der Schädel auf diese Weise afficiert wird. Ethnologen glauben, daß er durch die Form der Wiege modificiert wird, in welcher die kleinen Kinder schlafen. Habituelle Contractionen von Muskeln und eine Narbe nach einer schweren Verbrennung haben die Gesichtsknochen dauernd modificiert. Bei jungen Individuen, deren Köpfe in Folge einer Krankheit entweder nach der Seite oder nach rückwärts fixiert wurden, hat das eine Auge seine Stellung verändert und ist die Form des Schädels modificiert worden, und dies ist, wie es scheint, das Resultat davon, daß das Gehirn nun in einer andern Richtung drückte.142 Ich habe gezeigt, daß bei langohrigen Kaninchen selbst eine so unbedeutende Ursache wie das Vorwärtshängen des einen Ohrs auf dieser Seite fast jeden einzelnen Knochen des Schädels nach vorn zieht, so daß die Knochen der beiden sich gegenüberliegenden Seiten sich nicht länger mehr genau entsprechen. Sollte endlich irgend ein Thier an allgemeiner Körpergröße beträchtlich zu- oder abnehmen, ohne daß die geistigen Kräfte sich irgendwie veränderten, oder sollten die geistigen Kräfte bedeutend vergrößert oder verringert werden, ohne daß irgend eine beträchtliche Änderung in der Körpergröße einträte, so würde beinahe gewiß die Form des Schädels verändert werden. Ich komme zu dieser Folgerung nach meinen Beobachtungen an domesticierten Kaninchen, von denen einige Arten noch viel größer geworden sind als das wilde Thier, während andere nahezu dieselbe Größe behalten haben; in beiden Fällen aber ist das Gehirn im Verhältnis zur Größe des Körpers beträchtlich kleiner geworden. Ich war nun anfangs sehr erstaunt, als ich fand, daß bei allen diesen Kaninchen der Schädel verlängert oder dolichocephal geworden war; so war z. B. von zwei Schädeln ziemlich derselben Breite, – der eine von einem wilden Kaninchen, der andere von einer großen domesticierten Form, – der erstere nur 3,15, der letztere 4,3 Zoll lang.143 Eine der ausgesprochensten Verschiedenheiten bei den verschiedenen Menschenrassen ist die, daß der Schädel bei den einen verlängert, bei den andern abgerundet ist; und hier mag die aus dem Falle mit dem Kaninchen sich ergebende Erklärung zum Theil wohl gelten; denn Welcker findet, daß, »kleine Menschen mehr zur Brachycephalie, große mehr zur Dolichocephalie neigen«144 und große Leute lassen sich wohl mit den größeren Kaninchen mit längerem Kopfe vergleichen, welche sämmtlich verlängerte Schädel haben oder dolichocephal sind.

      Nach diesen verschiedenen Thatsachen können wir bis zu einem gewissen Punkte die Mittel erkennen, durch welche der Mensch die beträchtliche Größe und die mehr oder weniger abgerundete Form seines Schädels erlangt hat; und dies sind gerade Merkmale, welche ihm in einer ausgezeichneten Weise, zum Unterschiede von den niederen Thieren, eigen sind.

Скачать книгу