Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman. Viola Maybach

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Der neue Dr. Laurin Staffel 1 – Arztroman - Viola Maybach Der neue Dr. Laurin Staffel

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für eine feige Bande!«

      »Das habe ich mir auch immer gesagt, aber geholfen hat es leider nicht. Zum Schluss haben sie gedroht, mir mein Handy wegzunehmen.«

      »Wir werden Anzeige erstatten«, sagte Britta.

      »Ich bin froh, dass du jetzt Bescheid weißt, Mama. Tut mir leid, dass ich dir nicht schon früher davon erzählt habe.«

      »Wenn wieder mal etwas ist, was dir zu schaffen machst, redest du mit mir, versprich mir das.«

      »Ich verspreche es.«

      »Und jetzt erzähl mir von Kyra Laurin. Sie ist also nett?«

      »Ja«, antwortete Peter. »Sie ist überhaupt nicht albern, sie kichert auch nicht dauernd wie die anderen Mädchen, und sie trägt nicht so blöde Klamotten. Sie ist ziemlich schüchtern, aber sie ist mir gleich aufgefallen. Ich dachte nur …«

      Er verstummte.

      Britta wartete geduldig, bis er weitersprach. »Ich dachte, sie findet nur größere Jungen toll, weil sie manchmal mit einem auf dem Schulhof geredet hat. Aber dann habe ich gehört, dass das einer ihrer Brüder war.« Jetzt glühte sein Gesicht rosig.

      Britta versagte sich jeden weiteren Kommentar. Sie sagte nur: »Dann hoffen wir mal, dass sie dir schreibt, wenn ihre Mutter ihr erzählt, was passiert ist.«

      Peter verzog das Gesicht. »Ich hoffe, sie erzählt nicht zu viel, das fände ich blöd.«

      »So, wie du Kyra beschreibst, würde sie es doch eher für sich behalten, meinst du nicht?«

      »Das stimmt«, sagte Peter. Er klang erleichtert. »Sie redet eigentlich nie über andere.«

      »Na, siehst du. Soll ich uns mal was zu essen machen? Worauf hättest du denn Appetit?«

      »Spaghetti«, antwortete Peter.

      »Als hätte ich’s geahnt!«

      *

      »Florian Ammerdinger?«, fragte Leon ungläubig. Antonia war überraschend in seinem Büro aufgetaucht und hatte ihm erzählt, was passiert war. »Du und er, ihr beide zusammen habt diesem Jungen geholfen?«

      »Ja, und er war wirklich reizend. Ganz einfühlsam und liebenswürdig ist er auf den Jungen eingegangen. Aber als ich gefragt habe, ob er mich in die Klinik begleitet, hat er gesagt, lieber nicht, du würdest seine Frau gegen ihn aufhetzen. Ist sie etwa die Patientin, von der du mir erzählt hast, die sich ein Kind wünscht, während ihr Mann keine Kinder möchte?«

      »Du weißt, dass ich dir, streng genommen, auf diese Frage nicht antworten darf.«

      »Ja, ich weiß, aber ich habe es ja selbst erraten. Und ich weiß, wie dich dieser Fall beschäftigt.«

      Leon nickte. »Mittlerweile ist sie völlig verzweifelt, ich habe mich sogar gefragt, ob sie imstande wäre, sich etwas anzutun. Ich kann diesen Konflikt nicht lösen. Meine Patientin wird so oder so unglücklich werden, dabei liebt sie ihren Mann.«

      »Das ist eine seltsame Geschichte«, sagte Antonia. »Und sie passt überhaupt nicht zu dem Florian Ammerdinger, den ich heute kennengelernt habe. Er hat sofort den richtigen Ton getroffen bei Frau Stadlers Sohn – weißt du, nicht so übertrieben mitleidig, sondern ganz ruhig und unaufgeregt. Mir war er auf Anhieb sympathisch.«

      »Ich kenne ihn ja nicht«, erwiderte Leon. »Wie oft habe ich meiner Patientin schon gesagt, dass ich gern mal ein Gespräch mit ihrem Mann führen würde, aber er hat sich geweigert, und zwingen kann ich ihn ja nicht.«

      »Was denkst du, steckt hinter seinem Verhalten?«

      »Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele Theorien ich schon aufgestellt habe, aber ich kann sie ja nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Jedenfalls denke ich, dass er etwas Schreckliches …«

      Die Tür wurde aufgerissen, sie hörten Moni Hillenberg rufen: »So warten Sie doch, Sie können hier nicht einfach so durchmarschieren!«+

      Ein junger Mann stand in der Tür, sichtlich erregt.

      »Herr Ammerdinger!«, sagte Antonia überrascht. Und, an Moni Hillenberg gewandt: »Lassen Sie nur, es ist schon in Ordnung.«

      Daraufhin schloss die Sekretärin die Tür.

      Leon hatte sich erhoben. »Ich bin Dr. Laurin«, sagte er und streckte die Hand aus. »Ich habe schon gehört, dass Sie heute gemeinsam mit meiner Frau einem Jungen zu Hilfe gekommen sind. Schön, dass wir uns endlich kennenlernen.«

      Florian Ammerdinger übersah die ausgestreckte Hand. Sein Blick war anklagend, als er sagte: »Meine Frau hat mich verlassen, und das ist Ihre Schuld, Herr Dr. Laurin!«

      *

      Ella bezahlte den Taxifahrer, der ihr die schweren Koffer bis in das kleine Haus getragen hatte, und schloss die Tür hinter sich. Den Schlüssel hatte sie unter einem Geranientopf gefunden, der neben der Eingangstür stand.

      Das Haus lag in den Bergen, sie hatte es im Internet gefunden und sofort gebucht. Es war ein wenig altmodisch und bot nicht den Komfort, den Touristen heute verlangten, sie nahm an, dass es deshalb noch zu haben gewesen war – und zudem bezahlbar. Hier würde sie eine Weile bleiben können und die Muße haben, in Ruhe über ihre Zukunft nachzudenken. Denn dass es nicht so weitergehen konnte wie bisher, war ihr immerhin klar geworden. Auf Dauer würde das Leben, das sie jetzt mit Florian führte, sie unglücklich machen.

      Sie sah sich zunächst im Haus um, dann begann sie, einen ihrer Koffer auszupacken und die Sachen in dem winzigen Schlafzimmer in einen Schrank zu räumen. Den anderen Koffer würde sie zunächst einmal unausgepackt lassen.

      Eine Stunde später verließ sie das Haus, um sich im Ort umzusehen und einzukaufen, was sie fürs Frühstück brauchte. Heute Abend würde sie essen gehen. Ihr Vermieter hatte eine Mappe mit Empfehlungen für Lokale, aber auch mit Tipps für Ausflüge bereitgelegt.

      Sie traf auf freundliche Menschen, und ihre Stimmung hob sich. Als jedoch ein junger Mann versuchte, mit ihr zu flirten, trat sie den Rückzug an.

      Als sie zum Haus zurückkehrte, stand eine ältere Frau davor, die an die Tür klopfte.

      »Suchen Sie jemanden?«, fragte Ella.

      Die Frau drehte sich zu ihr um. »Sind Sie Frau Ammerdinger?«

      »Ja, ich war einkaufen«, antwortete Ella. »Frau Süder?«

      »Ja, ich wollte fragen, ob alles in Ordnung ist oder ob Sie noch etwas brauchen.« Sie hielt eine Suppenkelle hoch. »Und die habe ich Ihnen mitgebracht. Die, die hier in der Küche war, ist spurlos verschwunden.« Ein Schatten lief über ihr Gesicht. »Ständig verschwindet etwas, aber es lohnt sich nicht, den Leuten wegen jeder Kleinigkeit hinterher zu laufen. Ich frage mich immer, wieso jemand hier Urlaub machen kann, aber dann kein Geld hat, um sich zu Hause eine Suppenkelle zu kaufen.«

      »Wahrscheinlich geht es gar nicht ums Geld«, erwiderte Ella. »Es ist eher eine Art Sport, vermute ich: Was kann ich mitgehen lassen, ohne dass mir etwas passiert.«

      »Komischer Sport«, seufzte Frau Süder.

      »Wollen

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