Lektorat, Programmplanung und Projektmanagement im Buchverlag. Michael Schickerling

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Lektorat, Programmplanung und Projektmanagement im Buchverlag - Michael Schickerling BRAMANNBasics

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Welche Startauflage ist realistisch? Konkretisieren Sie die Programmstruktur so, dass jedem Projekt sein Programmplatz zugewiesen wird – und nur noch mit Autor und #Titel gefüllt werden muss. Vergleichbare Projekte aus dem bestehenden Verlagsprogramm bieten Ihnen dabei eine gute Orientierung.

      TermineWann sollen die geplanten Titel erscheinen? Welche wichtigen Termine wie Buchmessen oder andere Veranstaltungen müssen Sie berücksichtigen? Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Auslastung aller Verlagsabteilungen, vermeiden Sie eine zu starke Ballung arbeitsintensiver Projekte und das Erscheinen in verkaufsschwachen Phasen.

      EinzelprojekteSind einzelne Titel bereits fest vereinbart? Welche Neuauflagen stehen in nächster Zeit an? Tragen Sie diese Projekte auf den entsprechenden Programmplätzen ein.

      Absatz und UmsatzWie entwickeln sich Absatz und Umsatz für jeden Programmplatz? Planen Sie ausgehend vom Erscheinungstermin für jeden Monat die voraussichtlichen Absatzzahlen und Umsätze einschließlich möglicher Sonderverkäufe und Remissionen. Berücksichtigen Sie dabei Verkaufsspitzen ebenso wie Flauten.

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      Programmplanung

      Trotz aller gewissenhaften Planungen und Analysen – manche großen Erfolge beruhen auf Titeln, die quer zum Programm stehen und in keine Schablone passen. So sind neben allen marktorientierten Überlegungen immer auch Kreativität und verlegerischer Mut gefragt.

       1.2

       Projektakquise

      Zu den wichtigsten Aufgaben von Lektoren und Redakteuren gehört die #Akquise neuer Titel. Diese läuft meist nach dem gleichen Muster ab: Ein #Exposé oder ein Manuskript geht im Verlag ein und wird daraufhin geprüft, ob es sich zur Veröffentlichung eignet. Wenn nicht bereits das Sekretariat alles aussiebt, was offensichtlich nicht ins Verlagsprogramm passt, genügt oft eine kurze Prüfung für eine direkte Ablehnung. Finden Sie – und auch Ihre Kollegen – an einem Projektangebot jedoch Gefallen, nehmen Sie nun Kontakt mit Autor, Literaturagent oder Originalverlag auf.

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      Vom Angebot zum Vertrag

      In Fachbuch-, Ratgeber- und Schulbuchverlagen ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass Sie zusammen mit den Autoren am Konzept feilen. Für Lizenzausgaben und Übersetzungsprojekte trifft das weniger zu, aber auch hier sollten Sie stets überlegen: Sind Anpassungen an die hiesigen Verhältnisse notwendig? Soll das Manuskript gekürzt oder umgekehrt mit neuen Texten ergänzt und neuem Bildmaterial versehen werden? Wenn das überarbeitete Konzept die Zustimmung des Verlags findet, steht einem Vertragsangebot nichts mehr im Weg (siehe Kapitel 1.3).

      Es gibt einen Unterschied zwischen aktiver und passiver Projektakquise. Unter passive Akquise fällt alles, was ›unverlangt‹ eingesandt, per E-Mail oder Telefon angeboten wurde – also Angebote von Autoren, die auf eine baldige Veröffentlichung hoffen, ebenso wie manche Angebote von Literaturagenten oder in- und ausländischen Lizenzgebern. Gerade große Publikumsverlage können sich vor solchen Offerten kaum retten: Dort hat vielleicht ein Angebot aus Hunderten eine Chance auf Veröffentlichung. In Fachverlagen ist die Qualität eingehender Buchideen besser, denn die Autoren sind Experten, die sich nicht nur mit der Materie, sondern auch mit der Zielgruppe auskennen.

      Ein Sonderfall sind Koproduktionen: Mehrere Verlage produzieren und vertreiben gemeinsam ein Werk. Dies ist zum Beispiel auf internationaler Ebene bei aufwendigen Bildbänden sinnvoll, aber auch bei multimedialen Werken. Koproduktionen bieten sich immer dann an, wenn die Herstellung eines Werks teuer ist, das eigene Know-how nicht ausreicht, die beteiligten Verlage unterschiedliche Zielgruppen oder Absatzmärkte ansprechen. Wichtig ist eine klare Verteilung der Aufgaben, Vertriebskanäle, Kosten und Erlöse.

       Verwendete und weiterführende Literatur

      Englert, Sylvia: Autorenhandbuch. So finden Sie einen Verlag für Ihr Manuskript. Schritt für Schritt zur eigenen Veröffentlichung. 8. Auflage. Berlin: Autorenhaus 2016.

      Sylvia Englert beschreibt den Weg zur ersten eigenen Veröffentlichung, unter anderem die Zusammenarbeit mit Verlagen. Von ihr gibt es übrigens auch ein Handbuch für Kinder- und Jugendbuch-Autoren.

      Uschtrin, Sandra; Hinrichs, Heribert (Hg.): Handbuch für Autorinnen und Autoren. Informationen und Adressen aus dem deutschen Literaturbetrieb und der Medienbranche. 8. Auflage. München: Uschtrin 2015.

      Dieses umfassende und regelmäßig aktualisierte Nachschlagewerk lässt fast keine Frage, die sich Autoren stellen, unbeantwortet.

       Exposé

      Sie selbst können dazu beitragen, die Qualität der eingehenden Angebote zu steigern. Teilen Sie Ihren Autoren auf Ihrer Internetseite mit, welche Informationen Sie für die Entscheidung benötigen, und verlangen Sie ein strukturiertes Exposé. Dieses enthält eine kurze Skizze der Projektidee, eine Gliederung sowie Angaben zum geplanten Umfang, zum Verfasser, zur Zielgruppe, zu den Verkaufsargumenten und zur Konkurrenzliteratur. Eine Leseprobe rundet das Exposé ab; in der Belletristik ist es üblich und sinnvoll, gleich das gesamte Manuskript anzufordern und sich so ein umfassendes Bild zur Textqualität zu machen.

      Mithilfe eines Exposés zwingen Sie Ihre Autoren, auch komplizierte und umfassende Ideen prägnant darzustellen. Wer die Verkaufsargumente für sein Werk in einem Exposé nicht auf den Punkt bringen kann, wird das auch auf mehreren hundert Seiten nicht schaffen. Künftigen Autoren können Sie eine Checkliste an die Hand geben.

       Autoren- und Themenakquise

      Trotz bester Exposés: Wer allein darauf baut, aus den vielen Angeboten nur die richtigen herauszufischen, wird kein erfolgreiches und inhaltlich überzeugendes Programm gestalten. Sie müssen also selbst aktiv werden. Für die aktive Akquise gibt es viele Ansatzpunkte:

      •LiteraturagentenEin Literaturagent hilft Ihnen, den richtigen Autor zu einem bestimmten Thema zu finden oder gar eine neue Projektidee für ein Programmsegment zu entwickeln.

       Beispiel: Hinweise zur Erstellung eines Exposés

      Ein starkes Exposé ist entscheidend, um andere von Ihrer Publikation zu überzeugen. Ihnen hilft es, Ihre Ideen zu strukturieren und zu polieren. Denn jeder Gedanke, auch ein anspruchsvoller, wird umso besser, je einfacher und klarer Sie ihn fassen.

      ArbeitstitelWie lauten Titel und Untertitel? Machen Sie Vorschläge, die Neugier wecken und Ihr Werk nicht bloß beschreiben.

      InhaltWas ist die Kernidee Ihres Projekts, was sind die zentralen Aussagen? Beschreiben Sie in wenigen Zeilen, was Ihr Werk einzigartig, nützlich und lesenswert macht.

      StrukturWie ist die Publikation aufgebaut?

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