Lektorat, Programmplanung und Projektmanagement im Buchverlag. Michael Schickerling

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Lektorat, Programmplanung und Projektmanagement im Buchverlag - Michael Schickerling BRAMANNBasics

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      ZielgruppeWer soll Ihr Werk lesen? Beschreiben Sie die Zielgruppe möglichst genau und anschaulich.

      VerkaufsargumenteWarum ist Ihr Werk für Leser interessant? Warum sollten Buchhändler es verkaufen? Warum Journalisten darüber berichten und Influencer darüber bloggen? Nennen Sie die drei wichtigsten Verkaufsargumente.

      KonkurrenzWelche vergleichbaren Veröffentlichungen gibt es? Wie unterscheidet sich Ihr Werk von diesen?

      KurzbiografieWer sind Sie, und warum schreiben Sie? Stellen Sie sich kurz mit Ihrem Werdegang und Ihren bisherigen Publikationen vor. Erzählen Sie auch, was Sie motiviert, über Ihr Thema zu schreiben.

      UmfangWie umfangreich ist Ihr Manuskript? Geben Sie die Zeichenzahl (inklusive Leerzeichen) an sowie die Zahl der Abbildungen und Tabellen.

      TerminWann wird Ihr Manuskript fertig sein? Gibt es Ereignisse oder Veranstaltungen, die mit Ihrem Werk in Verbindung stehen?

      VermarktungWas können Sie selbst für die Vermarktung tun? Brauchen Sie selbst Exemplare? Haben Sie tragfähige Kontakte zu Multiplikatoren oder Medien? Welche Institutionen oder Unternehmen könnten an der Verbreitung interessiert sein?

      Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Lektorat.

      •ScoutsScouts beobachten für Sie den britischen und amerikanischen Buchmarkt – oder den anderer Länder. Dort verfügen sie über hervorragende Kontakte, durch die sie früh von wichtigen Projekten erfahren. Ein Scout arbeitet in einem Programmsegment exklusiv für Sie, kann aber vergleichbare Verlage auch in anderen Ländern vertreten.

      •BuchmessenNicht nur für den Einkauf von in- und ausländischen Lizenzen sind Buchmessen eine wichtige Quelle. Sie dienen auch der Marktbeobachtung, bieten einen Überblick über aktuelle Trends und dienen nicht zuletzt dem langfristigen Beziehungsaufbau zu Verlegern, Rights-Managern, Agenten und anderen Geschäftspartnern.

      •Book-Packager und ProducerDas sind Dienstleister, die Buchprojekte komplett produzieren, also alle Tätigkeiten von der Autorenakquise über Lektorat und Layout bis zur Lieferung fertiger Bücher übernehmen. Meist handelt es sich um besonders aufwendig hergestellte Titel. Als Lizenzgeber können Book-Packager Projekte auch international anbieten. Ein großer Vorteil: Die Kosten stehen von vornherein fest.

      •MarktbeobachtungWelche neuen Themen greifen Ihre Wettbewerber auf? Welche Themen verkaufen sich besonders gut? Verlangt der Markt auch von Ihnen ein Buch dazu – natürlich noch aktueller und noch besser? Welche Autoren treten neu oder besonders prominent auf? Welche Autoren wechseln häufig den Verlag? Die Novitäten- oder #Programmvorschauen der Konkurrenzverlage sind eine wichtige regelmäßige Informationsquelle, aber auch Artikel und Anzeigen in der Branchenpresse. Vergessen Sie nicht die ausländischen Buchmärkte. Aber Achtung: Wer die Bestseller anderer Verlage kopiert, orientiert sich an Ideen, die bereits ein paar Jahre zuvor entstanden sind.

      BRANCHENMEDIENDie Branchenpresse informiert gedruckt und online über neue Entwicklungen im Buchmarkt – seitens der Verlage, des Buchhandels oder der Buchkäufer. Die wichtigsten deutschsprachigen Medien sind Börsenblatt, Buchmarkt, Buchreport, Anzeiger und Schweizer Buchhandel.

      •MedienbeobachtungLesen Sie die Literatur, die für Ihr Programmsegment relevant ist. Zeitungen und Zeitschriften, aber auch Rundfunk und Fernsehen, Blogs und das Internet sind Medien, die nahe an Ihrem Publikum sind und als erste neue Trends und Themen aufgreifen. Lässt sich daraus ein Buch machen? Vielleicht fallen Ihnen Autoren, Blogger und Journalisten auf, die gut schreiben können.

      •ZielgruppenbeobachtungNehmen Sie sich Ihre Zielgruppe vor, und überlegen Sie, mit welchem Mehrwert Sie die Leser Ihrer Bücher positiv überraschen könnten. Fragen Sie sich: Wofür interessieren sich Ihre Leser? Was machen sie beruflich? Wie leben sie? Welche Probleme haben sie, die sich vielleicht mit einem Buch zum Thema lösen lassen? Was macht ihr Leben schöner, besser, einfacher? Die Antworten darauf liefern Anregungen für neue, aktuelle Themen.

      •HausautorenSprechen Sie mit Ihren Autoren, denn sie sind in der Regel nahe an der Zielgruppe und kennen die neuesten Trends. Und oft haben sie gute, vielleicht noch nicht ganz ausgereifte Ideen in der Schublade, aus der Sie gemeinsam ein überzeugendes Projekt entwickeln können. Eventuell kennen Sie weitere kompetente Personen, die gerne für Ihren Verlag ein Buch schreiben würden.

      •Verbände und VeranstaltungenWelche Vereinigungen, Berufsverbände, Forschungsinstitute, Stiftungen oder Seminaranbieter gibt es in Ihrem Programmbereich? Welche Kongresse, Vorträge, Wettbewerbe, Festivals oder sonstige Veranstaltungen besuchen potenzielle Autoren oder Ihre Zielgruppe? Sehen Sie sich dort regelmäßig um, und knüpfen Sie neue Kontakte. Vielleicht können Sie sogar selbst einen Kongress oder einen Wettbewerb veranstalten.

      •Eigene IdeenBetreiben Sie regelmäßig Brainstorming – am besten mit Kollegen, auch aus anderen Abteilungen. Halten Sie sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden, denken Sie an Ihre Zielgruppe, nutzen Sie aktuelle Daten, und suchen Sie nach Lücken in Ihrem Programm. Ganz wichtig dabei: ein wacher Blick über den Tellerrand Ihres eigenen Verlags und Programmbereichs hinaus!

      Akquise ist keine einmalige oder punktuelle Tätigkeit, sondern eine konstante Aufgabe. Dabei gilt es vor allem, vielfältige Kontakte aufzubauen und zu pflegen – zu Autoren, Wissenschaftlern, Journalisten, Literaturagenten oder Verlagskollegen. Langfristig werden Sie mit einem dichten Beziehungsnetz belohnt, auf das Sie immer wieder zurückgreifen können.

       Literaturagenturen

      Für die Akquise neuer Projekte werden Agenturen immer wichtiger. Diese spielen dabei zwei Rollen: Sie vertreten ausländische Verlage und Autoren – eventuell als Subagentur – und bieten die Übersetzungsrechte für deren Titel an, oder sie vertreten direkt deutschsprachige Autoren. Ihre Vermittlungsdienste sind nicht kostenlos: In der Regel erhalten sie von den Lizenzgebern oder den Autoren eine Provision in Höhe von 10 bis 20 Prozent des mit dem Verlag vereinbarten #Honorars.

      Der Begriff Literaturagent ist heute sicher zu eng gefasst, verstehen sich die meisten doch als Medienagenten, die nicht nur das Buch zum Film, sondern umgekehrt auch den Film zum Buch anbieten. Ihre Tätigkeit kann dabei von der Projektentwicklung über die Vertragsverhandlung bis zur Honorarüberwachung reichen. Viele Prominentenbücher sind Produkt einer solchen Kooperation: Der Agent bringt eine bekannte Politikerin, einen erfolgreichen Sportler oder eine populäre Fernsehmoderatorin mit einem Ghostwriter und einem Verlag zusammen. In der Regel bieten dabei Agenten den Verlagen Projekte an; doch auch Sie können an Agenten herantreten, wenn Sie auf der Suche nach einem bestimmten Thema oder Autor sind. Besonders in angelsächsischen Ländern ist es üblich, dass sich Autoren nicht mehr direkt an die Verlage wenden. Im Gegenteil: Um überhaupt eine Chance auf Veröffentlichung zu haben, ist es fast zwingend, sich durch Agenten vertreten zu lassen. Diese übernehmen darüber hinaus manchmal sogar die Rolle von Lektoren.

      LITERARISCHE AGENTURENDie erste Literaturagentur wurde 1868 in Berlin gegründet: Dr. Otto Loewenstein’s Bureau für Vermittlung literarischer Geschäfte. Ziel war, so die Anzeige 2652 im Börsenblatt vom 30. Januar 1871, die »Vermittlung aller Geschäfte zwischen Schriftstellern, Zeitungsredactionen und Verlagshandlungen«.

      Leider gibt es Agenten, die mit kaum brauchbaren Exposés lediglich die Vorschusszahlungen in

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