Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman. Marisa Frank
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sophienlust Bestseller Box 2 – Familienroman - Marisa Frank страница 18
Schon kurze Zeit später zog verführerischer Duft nach Braten durch das Haus, und die unteren Räume erstrahlten wieder in ihrer gewohnten Sauberkeit. Mit Feuereifer hatte sich Mandy daran gemacht, Staub zu wischen und den Teppichboden zu saugen.
Inzwischen hatte es sich Klaus im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Vor ihm auf dem Tisch lag ein riesiger Stapel Zeitungen, und daneben ein etwas kleinerer Stapel mit der Post, die sich in den vergangenen Monaten angesammelt hatte.
»Wir können gleich essen«, rief die Frau ins Zimmer hinein, aber Klaus reagierte nicht. Er hatte sich in die Berichte über seinen Unfall vertieft. Die Bilder zeigten in Farbe die Unfallstelle mit den demolierten Autos.
»Hören Sie doch auf, sich selbst zu quälen. Wenn erst Ihr Sohn wieder hier ist, dann werden Sie diesen Schicksalsschlag bestimmt leichter überwinden.« Die Krankenschwester nahm ihm die Zeitung aus der Hand, was er widerspruchslos geschehen ließ.
»Ich kann Ulli nicht zu mir nehmen«, sagte Klaus leise. »Wer sollte denn für den Jungen sorgen? Vorläufig kann ich mich noch kaum bewegen, so daß ich froh bin, wenn ich mir selbst das Nötigste machen kann. Und dann, wenn es mir wieder bessergeht, muß ich arbeiten.«
Amanda Veil überlegte eine Weile. War das nicht der Ausweg für sie, den sie so verzweifelt gesucht hatte? Sie wußte, daß sie nicht im Krankenhaus bleiben konnte, solange Gerd Schönau dort arbeitete. Er machte ihr das Leben und die Arbeit dort zur Hölle, daß es ihr jeden Morgen graute, wenn sie ihren Dienst antrat.
»Vielleicht hätte ich eine Lösung für Sie, das heißt, wenn Sie das wollen. Sie können ruhig ehrlich sein, ich bin Ihnen nicht böse, wenn Sie meinen Vorschlag ablehnen«, beeilte sie sich zu versichern.
»Nun reden Sie schon, Schwester Mandy«, sagte Klaus ungeduldig und lächelte gequält.
Die junge Frau spürte die Mauer fast körperlich, die der Mann bewußt zwischen ihnen beiden errichtet hatte. Fürchtete er etwa eine Annäherung von ihrer Seite?
Verlegene Röte schoß ihr ins Gesicht. Plötzlich kam sie sich dumm und unbeholfen vor. »Ach… eigentlich… ich weiß auch nicht…« Unsicher brach sie ab, weil sie nicht mehr weiterwußte.
Erst jetzt merkte Klaus, daß er ihr wehgetan hatte. »Sie wollen mir helfen, ich weiß. Bitte, entschuldigen Sie mein ruppiges Benehmen. Es war nicht so gemeint.«
»Ist schon in Ordnung. Wahrscheinlich hätte ich mich nicht so in Ihr Leben drängen dürfen. Es war mein Fehler. Aber ich wollte Ihnen wirklich nur helfen, Ihnen und Ulli. Ich… ich hatte keine Hintergedanken, wenn Sie das meinen.« Jetzt liefen ihr doch die Tränen über die Wangen.
Die ganze Situation war Mandy so peinlich, daß sie am liebsten davongelaufen wäre. »Ich… ich habe in der Küche gedeckt. Sie müssen mich jetzt entschuldigen, weil ich ins Krankenhaus zurück muß.«
»Das stimmt doch nicht, Mandy. Jetzt seien Sie nicht albern. Vorhin haben Sie mir doch versprochen, daß Sie mit mir essen werden. Allein schmeckt es mir nämlich nicht.« Er bemühte sich um ein freundliches Lächeln, was ihm wider Erwarten sogar gelang. »Nun kommen Sie schon, sonst wird Ihr gutes Essen kalt. Und dann erzählen Sie mir, was Sie vorhin vorschlagen wollten. Ich werde ganz Ohr sein.« Mühsam erhob er sich und hängte sich bei der Krankenschwester ein, die vor Verlegenheit noch immer nicht wußte, was sie sagen sollte. Mandy konnte ausgezeichnet kochen, aber trotzdem wurde nur sehr wenig gegessen. Klaus hing seinen Gedanken nach, und der jungen Frau war der Appetit vergangen, nachdem sie sich so blamiert hatte.
Aber sie wollte wirklich nur helfen. Doch mit diesem Mißtrauen hatte sie nicht gerechnet. Oder hatte er es nicht mißverstanden? Sah er am Ende klarer als sie selbst?
Zugegeben, sie mochte Klaus Meinradt, aber ob es mehr war, vermochte sie nicht zu sagen. Oder wollte sie es sich nur nicht eingestehen?
»Ich kann beim besten Willen nichts mehr essen.« Entschlossen schob der Mann seinen Teller zurück. »Und jetzt will ich wissen, was Sie mir vorhin sagen wollten. Es betrifft doch Ulli, oder täusche ich mich da?«
»Ja, auch«, gab Mandy zögernd zu und spürte entsetzt, daß ihr schon wieder die Röte ins Gesicht schoß. Und das machte sie noch verlegener. Trotzdem mußte sie es ihm jetzt sagen, das war ihr klar.
»Ich habe mir etwas überlegt. Es gibt vielleicht doch eine Möglichkeit für Sie, daß Sie Ihren Sohn zu sich nehmen könnten.«
»Ach. Und die wäre?«
»Na ja, Sie brauchen ohnehin jemanden, der sich um Sie kümmert. Und… wenn Sie damit einverstanden sind, dann… dann würde ich das gern übernehmen. Ich weiß, es klingt dumm«, beeilte sie sich noch hinzuzufügen, »aber da ist auch eine Portion Egoismus dabei.«
Jetzt horchte Klaus Meinradt interessiert auf. »Etwas Ähnliches hat mir Dr. Schmoll auch gesagt, daß ich die erste Zeit eine Pflegerin engagieren soll. Ich muß zugeben, daß ich dabei gleich an Sie gedacht habe. Aber Sie sind im Krankenhaus fest angestellt, darum habe ich diesen Gedanken gleich wieder verworfen.«
»Das haben Sie wirklich gedacht?« Über Mandys hübsches Gesicht glitt ein glückliches Strahlen, das er mit Verwunderung beobachtete. »Dann will ich Ihnen die Wahrheit gestehen. Ich halte es in der Klinik nicht mehr aus, seit ich meinem ehemaligen Verlobten Gerd Schönau den Ring zurückgegeben habe. Er macht mich schlecht, wo er nur kann, und wenn wir uns begegnen, dann ist das die Hölle für mich. Darum kam ich auf die Idee, daß ich vielleicht… Und dann könnte doch auch Ulli wieder nach Hause kommen, tagsüber, wenn Sie arbeiten, kann ich für ihn sorgen.«
»Und das würden Sie für mich, für uns tun?« Er beugte sich ein Stück über den Tisch, um ihr besser in die dunklen Augen sehen zu können. »Das wäre wunderbar, Mandy. Ich hätte dann wieder eine Zukunft, wenn mein Sohn bei mir wäre. Wirklich, das wäre wunderbar.«
»Dann… dann ist es also abgemacht? Mir steht noch ein Monat Urlaub zu, den Rest der Kündigungsfrist nehme ich eben unbezahlten. Ich glaube nicht, daß mir Dr. Schmoll Schwierigkeiten machen wird. Er war immer wie ein Vater zu mir.«
»Das glaube ich Ihnen gern, Mandy. Bei Ihnen hat man immer das Gefühl, daß man Sie vor allen Gefahren schützen müßte. Und dabei sind Sie so eine energische und tatkräftige Person.« Ein beinahe zärtliches Lächeln glitt über sein eingefallenes Gesicht und erhellte seine verhärmten Züge.
Mandy räumte hastig den Tisch ab und begann, das Geschirr zu spülen, während sich Klaus wieder ins Wohnzimmer zurückzog. Sein Rücken schmerzte wieder etwas, darum legte er sich eine Weile hin.
Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf, die er erst einmal sortieren und verarbeiten mußte.
Er liebte Iris noch immer von ganzem Herzen, aber jetzt zeigte sich zum ersten Mal seit ihrem Tod ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont. Er war nicht ganz allein, wie er zuerst gedacht hatte.
Da war noch Ulli, und auch Mandy, die hübsche Krankenschwester, ließ ihn nicht im Stich.
Müde schloß Klaus die Augen, und wenige Minuten später war er eingeschlafen. Es war ein harter Tag für ihn gewesen, zum ersten Mal seit langer Zeit schlief er ruhig und traumlos ohne eine einzige Schlaftablette.
Inzwischen hatte Mandy die Küche auf Vordermann gebracht. Jetzt wollte sie rasch noch im oberen Stockwerk nachsehen, was es da zu tun gab. Jetzt, da sie sein Einverständnis zu ihrem Vorschlag hatte, steckte sie voller Unternehmungsgeist. Sie wollte aus