Frei - Land - Haltung. Группа авторов

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unten geguckt, zwei Meter, und da hat dann alles gewackelt.

       Sind das dann die Tänze, die ihr beim Umzug auf der Straße tanzt?

      Nee, die machst du nur bei Abendveranstaltungen. Auf dem Umzug tanzen wir auch, aber jeder das Gleiche. Wie andere Pyramiden bauen, kurz beim Umzug, machen wir kurz unseren Tanz und laufen dann weiter.

       Verkleidungen, Partys, zu Umzügen fahren – das ist ein ziemlich kostspieliges Hobby, oder?

      Ja, total. Schon allein das Häs. Das kommt immer auf den Verein an. Aber bei uns kostet das Häs, würde ich jetzt mal ganz grob sagen, 800 Euro. Mit Maske. Und die Haare dazu und allem. Das muss man aber fast überall so rechnen. Man muss zum Glück keinen Eintritt zahlen bei den Veranstaltungen oder beim Umzug oder sonst irgendwo, aber dann ist man halt doch den ganzen Abend weg, dann kriegst Hunger, dann hast du Durst. Also es läppert sich auf jeden Fall, auch weil die Fasnet drei Monate lang geht.

       „ICH WOHN HIER SCHON IMMER, ICH FINDS EINFACH SCHÖN. ICH FÜHL DAS WIE SO EINE ART MITTELPUNKT, MEHR ODER WENIGER.“

       Bist du lieber auf Fasnetsumzügen in den Dörfern oder in den Städten?

      Lieber in den Dörfern. Da ist einfach nicht so viel los. Es ist ja einerseits gut, wenn viel los ist, aber zum Beispiel in Reutlingen beim Umzug ist es immer so, dass da manche in der sechsten Reihe stehen und von hinten zugucken müssen. Und dann ist es auch zum Laufen einfach nicht schön. Durch Reutlingen läufst du grad durch die Stadtmitte. Manche finden das total schön. Aber ich finde es einfach auf dem Land schöner. Wo du dann grad irgendwie durch die kleine Altstadt und durch die kleinen Gassen und Winkelchen gehst und vielleicht an ’nem Feld noch vorbeikommst oder so. Ist auch besser mit dem Parken, wenn man mit’m Auto fahren muss. [lacht]

       Gibt es sonst noch etwas, was du abschließend gerne sagen würdest?

      Ich würd jedem raten, nach K’furt zu ziehen. [lacht] K’furt ist schön. Weil ich hier schon immer leb. Das sagen vielleicht manche auch, wo woanders leben in ’nem Dorf und sagen: „Ihr müsst alle nach …“, keine Ahnung wo, „ziehen, da ist es wunderschön“, aber ich wohn hier schon immer, ich finds einfach schön. Ich fühl das wie so eine Art Mittelpunkt, mehr oder weniger. image

       LUSTIGE ORTSNAMEN

      Verbinde jeweils ein Wort aus beiden Spalten miteinander. Finde die richtigen Wörter und du erhältst lustige Ortsnamen.

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       „HIER AUF DEM LAND MUSS MAN AUFPASSEN, DASS MAN NICHT VON EINER WILDSAU ÜBERRANNT WIRD.“

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      Luisa (19) – Abiturientin – und Roman (21) – Elektriker. Paar, aktiv in der Feuerwehr, im Musikverein und in Bauwägen

       Roman, du hast da einen Pieper bei dir an der Hose hängen, was hat es mit dem auf sich?

      Roman: Das ist mein Feuerwehr-Pieper. Der geht ab und zu mal los. Das ist das Schlimmste für Luisa.

      Luisa: Wenn das Ding noch einmal losgeht, wenn ich dabei bin, dann werfe ich es aus dem Fenster! Ich kann den Ton echt nicht ab.

       Wie lange bist du denn schon bei der Feuerwehr und welche Beweggründe hattest du, beizutreten?

      Roman: Jetzt bin ich seit zwei Jahren bei der Feuerwehr. Man lernt dort viele Leute kennen. Ich bin dort auch wegen Kollegen und den ganzen Festen. Wir waren auf einem Fest und da haben ein paar Kollegen gemeint, wir sollten dazukommen. Wir kannten uns schon vorher als Gruppe vom Bauwagen her, und dort hatte mal einer die Idee, mal dahin zu gehen und es auszuprobieren. Dann sind wir ein Jahr lang hingegangen, und es hat Spaß gemacht. Wir sind jetzt 56 Leute aus Eggingen. Ab und zu haben wir auch mal Einsätze, gerad auch auf Dorffesten, zum Beispiel bald beim Bezirksmusikfest.

       Du hast vorhin einen Bauwagen erwähnt. Magst du mir davon erzählen?

      Roman: Das ist ein Wagen für uns Jugendliche hier im Dorf. Wir fanden es immer langweilig, dass, wenn wir uns getroffen haben, wir immer bei jemandem im Zimmer oder in der Garage sitzen mussten. Daher haben wir uns überlegt, so ’nen Bauwagen zu kaufen. Er hat 500 Euro gekostet.

      Luisa: Wir haben bei uns im Dorf auch Bauwägen. Da gibts von den ganz alten Leuten einen Bauwagen, dann einen von unseren Eltern, den Bauwagen von uns und noch den von den ganz kleinen Kindern. Die sind im ganzen Dorf verteilt.

      Roman: Es gibt schon in jedem Dorf einen Bauwagen. Und die von Luisas Bauwagen organisieren auch richtige Feste. Die haben einen echt schönen Bauwagen! Wir dagegen sitzen nur oben, reden und rauchen Shicha, machen aber leider keine Feste. Zum einen keine Feste, damit die Wiese von den Nachbarn nicht zerstört wird, und zum anderen deswegen, weil man nach Festen auch aufräumen muss.

      Luisa: Bei uns gibts auch Mädle im Bauwagen, nicht nur Kerle, und die halten alles sauber. Normalerweise heißt es, Mädels tun ’nem Bauwagen nicht gut, weil’s dann immer Zickenkrieg gibt. Wir sind auch der einzige Bauwagen mit Mädchen drin. Sind insgesamt so zwölf Leute.

       Was macht ihr denn, wenn ihr euch trefft?

      Luisa: Grillen. Wir haben zum Beispiel gestern gegrillt, Rasen gemäht. Dann baust halt ein bisschen noch. Wir haben jetzt einen Anbau vor der Terrasse. Drin haben wir eine Bar, und weil’s im Sommer drin immer so heiß ist, haben wir eine Terrasse außen drangebaut. Und im Sommer, das darf man eigentlich nicht, kochen wir alle auf dem Dach. Das ist immer schön.

       Woher bekommt ihr das Material zum Bauen?

      Luisa: Das holen wir von irgendwoher. Wir haben einen da, der lernt gerad Zimmermann, und er bringt die Reststücke mit und so Zeugs. Und die Alten machen auch was beim Bauwagen. Die grillen auch viel und machen an Fastnacht mit beim Umzug. Das ist dann der sogenannte „alte Bauwagen“.

      Roman: Die haben richtig Geld wegen ihrer Feste. Die haben an Festen einen Gewinn von 900 Euro.

      Luisa: Das ist auch nicht alles so legal. Den Hauptgewinn machen wir mit den jungen Leuten, den unter 18-Jährigen, die sonst nirgendwo was zum Trinken bekommen. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir das total übertreiben. Wenn du merkst, dass die nicht mehr trinken sollten, dann gibst auch nichts mehr. Ich lad dich mal ein auf so ein Fest. Du fühlst dich bestimmt steinalt, aber es macht schon Spaß. Es kommen auch 30-Jährige, es kommen dann alle aus den Dörfern. Manchmal kommen auch die Eltern von den Bauwagen-Leuten, das ist dann richtig witzig.

       Woher erfährt man von den Partys?

      Roman: Es spricht sich im Dorf rum oder halt über Facebook.

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