Frei - Land - Haltung. Группа авторов
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gholat/gholt: geholt
gjuckt: gesprungen
glangat: gereicht
glei: gleich
gloffa: gelaufen
gmachet: gemacht
Gmoid: Gemeinde
Gosch: Mund
gsässa/ghöckt: gesessen
gschwind: schnell
gsei: war
gseit: gesagt
guat: gut
gwea/gsei/gwesa: gewesen
häm/ham mer: haben wir
han: hab
händ/hend: haben
Häs: Narrenkostüm
hasch: hast
hau/haut: hat
haut wella: wollten
Hennschtall: Hühnerstall
het: hätte
hot: hat
ins Gschäft: zur Arbeit
jengere: jüngere
Käpsele: Schlaumeier, kluger Kopf
kei: kein
kei: keine
kenna/kem: können
kenntat: könnten
kerig: arg
kriega: bekommen
läba: leben
Latsch: Treffpunkt
Leit: Leute
ma: man
mei Leud: die Eltern
miassa: müssen
mir/mr/mer: Gebrauch als „mir“ oder als „wir“
na: dann
näna: nirgends
neba: neben
nei: rein
nemme: nicht mehr
nia: nie
no: noch
(no) neit: (noch) nicht
noi: nein
nom: rüber
nommal: nochmal
nunter: runter
oifach: einfach
Olag: Anlage
s: das/es
schaffa: arbeiten
schälla: klingeln/schellen
schdandad: standen
scho: schon
schwätzen/schwätza: reden
se: sie
sem: sind
simmer: sind wir
sotsch: solltest
umanandgschprunga: herumgerannt
usm: aus dem
wara mer: waren wir
waret/warat: waren
warsch: warst
weggschaicht: weggeschickt
wore/gworde: geworden
wundersche: wunderschön
zamma: zusammen
zu dera: zu dieser
HEIMAT – LAND AUFWACHSEN, WO DER HAHN NOCH KRÄHT
„Stadt“ – „Land“ – Was ist das überhaupt?
von KURT MÖLLER
So weit das Auge reicht nichts als bestellte Äcker, grüne Wiesen und rauschende Wälder, schmucke Bauernhöfe und blühende Bauerngärten, Misthaufen vor fast jedem Haus, Güllegeruch, Hühner gackern, Kühe muhen, Glockengeläut, fröhlich krakeelende Kinder beim Planschen im Mühlenbach, Mädchen in Tracht auf dem Weg zur Kirche und ein Leiterwagen rumpelt über das Kopfsteinpflaster – das ist Land, oder? Nein? Eher doch nicht? Das war vielleicht mal so? Höchstens bis in die 1950er Jahre hinein, meinen Sie? Oder nicht mal das? Sie vermuten hinter dem Bild eher eine Szenerie aus einem Heimatfilm oder aus einer Wilhelm-Busch-Illustration? Nun gut, aber was ist dann Land heute? Massentierhaltung in Großställen mit Solaranlagen auf dem Dach, Verbundsteinpflaster in jeder Hof- und Hauseinfahrt, innerorts alles zugeparkt, Sparkassengebäude aus Waschbetonplatten, blinde Fensterscheiben in der ehemaligen Metzgerei, ausladende Supermärkte und Neubaugebiete mit geraniengeschmückten Einfamilienhäusern hinter Thuja-Hecken am Dorfrand, Lastwagen, die ohrenbetäubend dicht an dicht durch den halb sanierten Fachwerk-Ortskern rattern, von Abgas geschwängerte Luft und Straßenlärm weht von der neuen Umgehungsstraße herüber? Und die Leute auf der Straße? Bauernklamotten und Sonntagsnachmittags-Ausgehanzüge Fehlanzeige? Fast alle in Casual-Dresscode? Sehen aus wie Städter?
JA, WAS DENN NUN? WAS IST LAND?
„Ich bin ja auf dem Land groß geworden.“ – Täuscht es oder hört man einen solchen Satz heute seltener als früher? Es dürfte sich um keinen Irrtum handeln, denn die deutsche Bevölkerung verlagert sich tendenziell hinein in städtische Zentren. Nur noch weniger als ein Viertel der Bevölkerung lebt in gering besiedelten Gebieten (vgl. Statistisches Jahrbuch 2018: 29). Und laut Prognosen werden in rund 30 Jahren nur noch 18 % dort leben (vgl. United Nation World Population Programme UN/WPP 2011). Fragt sich nur noch, was überhaupt ein gering besiedeltes