Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker

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Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker

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und duckte mich schnell.

      Der Schuss meines Gegners war schnell und nicht gut gezielt gewesen. Das Projektil zischte dicht über mich hinweg. Um Haaresbreite hätte mir das großkalibrige Ding einen Teil der Schädeldecke von der Hirnmasse herunterrasiert.

      Krachend drang es hinter mir in erst in das Regal, dann in die Wand ein und zerfetzte Holz und die wertvollen Ausgaben von Weird Tales gleichermaßen, ehe es im Beton der Wand steckenblieb.

      Mein Finger verstärkte den Druck auf den Abzug der Waffe.

      Wut stieg in mir auf.

      Ich konnte die Waffe in diesem Moment nicht benutzen, das war mir klar. Einen Mörder zu fassen war eine Sache und was meine eigene Person anging, scheute ich dabei kein Risiko, das sich noch einigermaßen vertreten ließ.

      Aber in dieser dichtgedrängten Menschenmenge auf einen flüchtenden Killer zu schießen wäre unverantwortlich gewesen.

      Auch für einen guten Schützen.

      Und ich bin einer!

      Denn selbst, wenn ich den Kerl traf, konnte die Kugel aus dem Körper wieder austreten und noch einen anderen Menschen verletzen - oder sogar umbringen.

      Der Killer rannte davon, kam dabei hart gegen einen der Verkaufstische, der mit einem hässlichen, schabenden Geräusch einen halben Meter über den Boden rutschte.

      Ich packte die Waffe und sah zu, dass ich hinter ihm herkam.

      Vor mir bildete sich eine Gasse. Die Kunden, die noch nicht in heller Panik auseinandergelaufen waren, hatten zumeist hinter den Wühltischen und Buchständern notdürftig Deckung gesucht.

      Der Kerl feuerte noch einmal auf mich. Der Schuss ging daneben und kratzte irgendwo hinter mir an der Decke. Etwas fiel herunter. Ich konnte nicht sehen, was es war. Ein Teil der Deckendekoration mit den Hinweisschildern auf verbilligte Ware oder eine Lampe vielleicht.

      Seitlich von mir, auf der anderen Seite des Verkaufsraums entdeckte ich Milo, der versuchte, dem Killer den Weg zum Hauptausgang abzuschneiden.

      Der Killer rannte einen dicken Mann brutal über den Haufen.

      Mit einem stöhnenden Laut auf den Lippen sank der Mann zu Boden, als der Ellbogen des Mörders sich in seinen Bauch drückte.

      Milo hatte indessen den Ausgang erreicht und richtete seine Waffe auf den Killer.

      "FBI! Sie sind verhaftet!"

      Blitzschnell wirbelte der Killer herum, duckte sich und packte dann eine junge Frau an den langen, gelockten Haaren.

      Sie schrie auf. Er zog sie mit einer brutalen, ruckartigen Bewegung in die Höhe und hielt ihr das Eisen an die Schläfe.

      Ihre Augen waren vor Schrecken weit aufgerissen. Ihre Brust hob und senkte sich in einem schnellen Rhythmus, den die Angst vorgab.

      Eine Kinderstimme rief: "Mama!"

      Ein kleiner Junge hockte ganz in der Nähe, halb verborgen hinter einem der Tische. Er wagte es nicht, sich zu bewegen.

      Niemand im Raum wagte das in dieser Sekunde.

      Auch Milo und ich nicht.

      Für die nächsten Sekunden hätte man eine Stecknadel im Strand Book Store fallen hören können.

      Der Killer sagte kein Wort.

      Das war auch nicht nötig. Seine Taten sprachen für sich und der kalte Lauf des Schalldämpfers am Kopf der jungen Frau. Zweifellos war er skrupellos genug, sie bedenkenlos umzubringen.

      Ein Profi, der über Leichen ging und dem es auf einen Toten mehr oder weniger nicht ankam.

      Eine menschliche Waffe, ausgeschickt von irgendjemandem, dem es offenbar nicht gepasst hatte, dass der tote Lockenkopf, der nun in seinem Blut neben den Weird Tales-Regalen lag, sich mit einem G-man zusammen alte Groschenhefte ansah...

      Ich blickte zu Milo hinüber.

      Keiner der Kunden verstellte mehr die Sicht. Die kauerten angstvoll in Deckung.

      Mein Freund nickte kurz und senkte die Waffe.

      Ich tat dasselbe, obwohl es mir in der Seele wehtat, diesen Kerl ziehen lassen zu müssen. Aber es gab keinen anderen Weg.

      Vorsichtig ging der Killer mit seiner Geisel in Richtung Ausgang. Die Spiegelgläser gaben seinem Gesicht etwas Kaltes, Insektenhaftes. Zweifellos beobachtete er jede unserer Handlungen ganz genau. Nicht eine Nuance würde ihm entgehen und es war in dieser Situation das Beste, überhaupt nichts zu tun.

      Schließlich ging es um das Leben der Geisel.

      "Mama!", rief der Junge noch einmal.

      "Bleib, wo du bist, Chris!", rief die junge Frau. "Steh nicht auf!"

      "Maul halten!", knurrte der Killer.

      Das erste Mal, dass wir einen Laut von ihm hörten, der über das tödliche Ploppen seiner Schalldämpferwaffe hinausging.

      Seine Stimme klang wie ein tiefes Wispern. Ein Laut, der zu einer Schlange gepasst hätte.

      Der Killer näherte sich dem Ausgang.

      Milo wich zurück.

      Ein hochgewachsener Kunde, der gerade hereinkommen wollte, blieb wie erstarrt stehen und lief dann davon.

      Die kalten Spiegelaugen des Killers warfen einen letzten Blick auf uns.

      Dann schleuderte er die Frau in unsere Richtung. Sie stolperte nach vorn und stöhnte auf, als sie hart auf den Boden kam. Im selben Moment ballerte der Kerl noch zweimal drauflos und rannte dann hinaus zur Straße.

      Wir zögerten keine Sekunde.

      Beinahe im selben Moment setzten Milo und ich uns in Bewegung und rannten ebenfalls zum Ausgang. Milo war schneller dort als ich.

      Einen Augenblick später sahen wir den Kerl mit der Spiegelbrille gerade noch in einen blauen Chevy einsteigen, der offenbar mit laufendem Motor am Straßenrand gewartet hatte.

      Aus einem heruntergelassenen Fenster ragten ein paar Hände hervor, das sich um eine Maschinenpistole klammerten. In dem Moment, in dem sich der Chevy mit quietschenden Reifen in Bewegung setzte, ballerte der Wahnsinnige los, dessen Gesicht hinter den getönten Scheiben verborgen lag.

      Zwei Feuerstöße mit jeweils etwa zwanzig Schuss in der Sekunde knatterten los und es blieb uns nichts anderes, als uns zu Boden zu hechten.

      Die Garbe aus Blei fraß sich in die benachbarten Hausfassaden und ließ den Putz von der Wand springen.

      Irgendwo schrie jemand auf.

      Ich lag auf dem Pflaster des Bürgersteigs, rollte mich herum und spürte, wie dicht neben mir ein Projektil die Pflastersteine berührte und als tückischer Querschläger weiter auf eine ungewisse Reise geschickt

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