Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker

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Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker

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Weird Tales-Ausgaben waren sorgfältig in Folie verschweißt. Ich nahm mir eines der Hefte im Digest-Format und sah mir die schaurige Titelbildillustration an. Ein halbnacktes Mädchen mit großen Brüsten im Angesicht eines Riesengorillas. Gleichzeitig bemerkte ich aus den Augenwinkeln heraus den Blonden.

      Er war mir also gefolgt.

      Von der anderen Seite näherte sich ein Mann mit schwarzgelocktem Haar. Er war viel kleiner und stämmiger als der Blonde.

      Aber seinem Interesse an den alten Gruselheften fehlte irgendwie der rechte Enthusiasmus, der den echten Fan auszeichnet.

      Einen Augenblick später hatte er sich neben mich gedrängelt und heuchelte immer noch Interesse an den eingeschweißten Heften im Digest-Format.

      Jetzt wurde es ernst...

      "Nicht umdrehen, G-Man!", wisperte der Lockenkopf. "Mein Leben kann davon abhängen, dass dieses Treffen kein Aufsehen erregt..."

      Ich erkannte die Stimme vom Telefon wieder.

      "Hört sich dramatisch an. Wer sind Sie?", fragte ich in gedämpftem Tonfall zurück.

      "Jemand, der aussteigen will."

      "Am Telefon sagten Sie etwas von Big Vlad Shokolevs Mördern..."

      Er atmete tief durch.

      "Hören Sie, Trevellian, ich brauche ein Angebot. Ich bin bereit auszusagen, aber ich brauche Sicherheit, sonst lebe ich keine zwei Stunden mehr!"

      Seine Angst schien mir echt zu sein. Aber ich musste mehr wissen. Und ich hatte keine Lust, meine Zeit nur mit vagen Andeutungen zu vertun. Er wollte aussteigen, so sagte er. Das bedeutete, dass er irgendwie zum Dunstkreis um Shokolev gehörte. Einer seiner sogenannten Geschäftspartner.

      Vielleicht besorgte er die Grundstücke, auf denen die Giftmüllmafia ihren Schrott sehr unfachmännisch 'entsorgte' oder besaß eine Transportfirma, die in Shokolevs Netz verstrickt war. Allerdings sagte mir mein Instinkt, dass dieser Mann vermutlich eine Etage höher anzusiedeln war. Bei den Mittelsmännern vielleicht oder in der Geldwäsche.

      "Ist der blonde Riese zu meiner Linken Ihr Mann?", fragte ich.

      "Ja."

      "Wie beruhigend!"

      Er atmete tief durch. "Wie gesagt, ich bin bereit auszusagen. Über Shokolevs üble Geschäfte mit gefährlichem Giftmüll, über Strohmänner..."

      "Shokolev ist tot", stellte ich fest. "Wer will Big Vlad noch vor den Richter stellen?"

      "Hören Sie..."

      "Im Moment habe ich den Eindruck, mit Ihnen meine Zeit zu verschwenden, Mr. Namenlos..."

      "Sie wollen Shokolevs Mörder... Oder besser: Den, der die Killeraufträge geben hat und vielleicht einen Bandenkrieg ungeahnten Ausmaßes auslöst... Da will jemand gewaltig aufräumen! Brazzos, Dominguez... und jetzt Big Vlad!"

      "Und dieser Jemand ist zufällig auch Ihnen auf den Fersen?"

      Seine Stimme vibrierte leicht.

      "Ich denke schon!", wisperte er. "Ich liefere Ihnen die Witwe des großen Vladimir Shokolev ans Messer..."

      "Jelena?"

      "Sie hat Big Vlads Geschäfte übernommen und hat große Pläne... Sehr große Pläne!"

      Von hinten spürte ich eine Bewegung und wandte halb den Kopf.

      Aus den Augenwinkeln heraus sah ich einen Arm.

      Er ragte zwischen den dichtgedrängten Körpern der Kunden hervor. Und die Hand hielt eine Pistole umklammert...

      Der Lauf war sehr langgezogen.

      Eine Waffe mit Schalldämpfer!

      Grell züngelte das Mündungsfeuer aus dem Rohr.

      Zweimal hintereinander machte es Plop und ein Ruck durchfuhr den Körper meines Gesprächspartners.

      Sein Blick gefror zu einer Maske.

      Einer Maske des Todes. Seine Augen waren weit aufgerissen und stierten mich verständnislos an. In der nächsten Sekunde sah ich das Blut... Es sickerte aus dem Mund heraus und tropfte auf den Jackenkragen.

      Der Lockenkopf sackte tot in sich zusammen. Die in der Nähe stehenden Kunden des Strand Book Stores stürzten schreiend auseinander.

      Blut spritzte auf die Wühltische mit den Taschenbüchern, während das Chaos ausbrach.

      10

      Die Schreie waren geradezu ohrenbetäubend.

      Ich wirbelte herum und hatte in der nächsten Sekunde meine Waffe in der Rechten. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, dass der blonde Leibwächter des Lockenkopfs ebenfalls nach seiner Waffe gegriffen hatte.

      Er hatte das Eisen - eine große, schwergewichtige Magnum noch nicht einmal ganz unter dem Jackett hervorgezogen, da ruckte sein Kopf auf unnatürliche Weise in den Nacken.

      Wie von einem Hammerschlag getroffen.

      Auf seiner Stirn bildete sich ein roter Punkt, der rasch größer wurde. Er taumelte getroffen zurück, krallte sich an einem Regal fest und riss dessen Inhalt mit sich zu Boden.

      Ein dumpfes Ächzen entrang sich seiner Kehle, eher auf dem Boden niederkrachte und reglos liegenblieb.

      Heillose Panik erfüllte den Strand Book Store.

      Die Kunden stoben in alle Richtungen auseinander. Manche suchten Deckung hinter den Verkaufstischen.

      Ein Mann wühlte sich brutal durch die Menge. Von seinem Gesicht konnte ich so gut wie nichts sehen. Er trug eine tief hinuntergezogene Strickmütze und eine Brille mit Spiegelgläsern.

      "FBI! Stehenbleiben!", rief ich.

      Eine Warnung, die beinahe im Kreischen der Kunden unterging.

      Dennoch bekam ich umgehend eine bleierne Antwort.

      Das ploppende Geräusch war in dem allgemeinen Lärm nicht zu hören.

      Lautlos löste sich der Schuss aus der Waffe des Spiegelbrillenträgers, dessen Backenbart wie angeklebt wirkte.

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