Western Sammelband 4 Romane: Wo die Wölfe warten und andere Western. Alfred Bekker

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Western Sammelband 4 Romane: Wo die Wölfe warten und andere Western - Alfred Bekker

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auf den Rücken fallen, spreizte die Beine und klemmte seine Hüften zwischen ihre Schenkel.

      „Komm schon“, hauchte sie und legte seine Hände auf ihre warmen Brüste. „Mach’s mir.“ Sie hob ihr Becken bis ihre feuchte Scham seinen Schwanz berührte. „Mach’s mir ganz zärtlich diesmal, ja? Und ganz lang.“

      Grainger war nicht der Mann, dem eine Frau so etwas zweimal sagen musste. Er versank in ihrem Duft, in ihrem Stöhnen und in den Bewegungen ihres herrlichen Körpers. Einen schöneren Tagesbeginn konnte er sich nicht vorstellen.

      Bis zum späten Vormittag tollten Grainger und Nora in den Kissen herum, ehe ihre Lust schließlich gestillt war. Nachdem Grainger aufgestanden war und gefrühstückt hatte, besorgte er sich ein frisches Pferd im Mietstall am Ende der Main Street.

      Der Mann von der Telegraphenstation hetzte in den Pferdestall, als Grainger gerade damit beschäftigt war, den Sattel auf sein Pferd zu schnallen. Diesmal hatte er sich für einen Schimmel entschieden.

      „Mister Grainger, endlich! Ich habe Sie schon im Drunken Cheyenne gesucht!“, rief der Mann. Grainger wusste inzwischen, dass er John Smith hieß.

      „Was gibt’s so Dringendes?“

      „Ein Telegramm für Sie!“ Smith reichte ihm den Streifen. „Aus Minneapolis.“

      Grainger nahm das Telegramm und las. Der Text bestand aus einer harmlosen Zeile über das Wetter. Aber der Mittelsmann der U.S. Government Squad aus Minneapolis hatte darin eine Botschaft für Grainger versteckt; den Namen einer Hure, die in Bear River City als Informantin der U.S. Government Squad arbeitete. Grainger sollte sie schnellstmöglich kontaktieren.

      „Gute Nachrichten?“, fragte Smith. Er neigte den Kopf und schnitt eine neugierige Miene. Natürlich hatte er das Telegramm gelesen und fragte sich nun, was einer wie Grainger mit einem banalen Spruch über das Wetter in Utah anfangen sollte.

      „Muss sich noch herausstellen.“ Grainger fuhr fort seinen Schimmel zu satteln.

      „Arbeiten Sie für die Army?“ Smith trat näher zu ihm und flüsterte. „In dem Telegrammtext steckt doch sicher ein Code oder irgend so etwas.“

      „Sind Sie immer so neugierig?“

      Smith lief rot an. Er war schmächtig und die Ärmelschoner und der Schirm vor der Stirn passten irgendwie zu ihm. Er stotterte eine Entschuldigung.

      „Sie kennen doch bestimmt jeden hier in der Gegend“, unterbrach ihn Grainger.

      „Natürlich!“

      „Kennen Sie ein Pawnee-Halbblut namens Mondblüte, das unter den Weißen den Namen Lorraine Jackson trägt?“

      „Sicher kenne ich die. Sie meinen Caleb Jacksons Tochter, nicht wahr?“

      „Richtig.“

      „Seltsamerweise hat den alten Caleb seit mehreren Wochen niemand mehr gesehen. Einfach verschwunden, der Alte, ziemlich merkwürdig. Normalerweise müsste er längst in Ogden sein und seine Felle verkaufen und sich für den Winter mit Munition und Vorräten eindecken. Aber dieses Jahr ist er noch nicht hier erschienen.“

      „Seine Tochter war heute Morgen in Ogden.“

      „Das wundert mich.“

      „Weshalb?“

      „Ich würde mich an ihrer Stelle im Moment nicht allein hier her trauen. Die Leute sind auf die Pawnees im Moment nicht gerade gut zu sprechen. Ist doch klar, oder?“

      12

      Grainger ritt nach Westen, Richtung Bear River City. Die Stadt lag bereits jenseits der Grenze zwischen dem Utah Territory und Wyoming. Von Nora hatte er sich nicht verabschiedet. Es gab Zeiten, da konnte er keine Tränen sehen.

      Er hielt sich parallel zur Trasse der Union Pacific, die von Omaha, Nebraska, bis zu dem westlich von Ogden gelegenen Städtchen Promontory verlief, wo sie sich mit der Central Pacific traf, die dann weiter bis nach Sacramento, Kalifornien, führte. Seit sich die beiden Schienenwege in Promontory getroffen hatten, galt diese als die Lebensader von fünf Staaten und Territorien.

      Gegen Mittag erreichte Grainger die Stelle, an der sich der letzte Überfall ereignet haben musste. Ein Trupp Eisenbahner war mit den Ausbesserungsarbeiten am zerstörten Schienenstrang beschäftigt. Die Gleise waren fast fertig.

      „Ab morgen werden hier wieder Züge zwischen Ogden und Bear River City verkehren!“, verkündete der Leiter der Gruppe im Brustton der Überzeugung. „Aber wenn Sie mich fragen, Mister – ich würde mit keinem dieser Züge fahren!“

      „Warum nicht?“, fragte Grainger.

      „Weil die Überfälle dann wieder beginnen werden! Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.“ Der Mann schnitt eine grimmige Miene. „Und die mit den Banditen verbündeten Pawnees sind bereits so dreist, dass sie ihre Kundschafter bis hier her schicken!“

      „Das war kein Kundschafter, den du gesehen hast, Will!“, meldete sich einer der anderen Männer zu Wort.

      „Ich habe doch Augen im Kopf!“

      „Das war eine Frau! Eine Squaw!“, berichtete der Andere. „Keine Ahnung, was die hier wollte!“

      „Natürlich alles auskundschaften und sehen, ob der Zugverkehr schon wieder aufgenommen wurde! Was denn sonst?“ Der Bauleiter machte eine wegwerfende Handbewegung. „Eine Squaw erregt dabei doch viel weniger Misstrauen als ein Krieger!“

      Grainger verabschiedete sich und setzte seinen Weg Richtung Bear River City fort. Lorraine ‚Mondblüte’ Jackson hatte also denselben Weg genommen wie er. Gut möglich, dass sie eine Kundschafterin der Banditen war. Schließlich war sie zur Hälfte Pawnee und dieser Stamm hatte sich als getreuer Verbündeter der Bande erwiesen.

      Bald erreichte er die nördlichsten Ausläufer der mächtigen Uinta Mountains. Wolken verhüllten die fernen Schneegipfel, Wolken bedeckten auch den Himmel über Grainger. Bald setzte Regen ein.

      Dazu blies jener eiskalte Nordener genannte Nordwind. Er sorgte dafür, dass sich die Regentropfen innerhalb weniger Minuten in Graupel verwandelten. Nicht lange und eine dünne, weiße Schneeschicht bedeckte das Land.

      Die Dämmerung setzte früh ein. Grainger wurde auf einen Feuerschein in den Bergen aufmerksam. Er pirschte sich heran. Als ihn nur noch wenige hundert Schritte von dem Feuerschein trennten, stieg er aus dem Sattel. Er band sein Pferd an einer verkrüppelten, schneebedeckten Fichte fest und schlich sich lautlos an.

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