Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland
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16.
„Da kommt ein Bus“, sagte Leila.
Sie saßen auf der Terrasse eines Cafés, dicht neben einer Tankstelle, die noch geöffnet hatte.
Steve setzte die Tasse langsam ab und starrte dem Fahrzeug entgegen, das in geringer Entfernung die Stelle passieren musste. Dort war so hell beleuchtet, dass man die Insassen ohne Schwierigkeiten erkannte. Die Lichter des Busses blendeten, und Steve McCoy kniff die Augen zusammen.
Als der Bus näher kam, erkannte der Amerikaner die auffallend rotweiße Lackierung. In der Kurve vor der Tankstelle musste der Fahrer mit der Geschwindigkeit noch weiter heruntergehen, und so gab es keinen Zweifel: Die hellen Gesichter hinter den Scheiben kannte er. Das war die Delegation mit ihrer Zielperson.
„Sie sind es“, sagte er. „Wir müssen hinterher.“
Er lief zum Wagen und ließ den Motor an, als Leila noch bezahlte. Sie sprang auf den Beifahrersitz, und Steve fuhr los.
An der Straße musste er halten, um noch einige Fahrzeuge vorbeizulassen.
Plötzlich zuckte er zusammen.
Den Mann hatte er ebenfalls erkannt. Der kleine Dicke mit dem roten Gesicht!
„Jetzt wird die Geschichte langsam seltsam“, murmelte er. Leila sah ihn fragend an, aber er schüttelte nur unwillig den Kopf und lenkte den Ford auf die Straße.
Der Dicke fuhr einen französischen Wagen. Er hatte nicht so genau auf die Marke geachtet. Eines war jedenfalls sicher. Der Unbekannte war ebenfalls hinter dem Bus her.
Steve wurde nachdenklich, als er den Wagen beschleunigte. Noch hatte er keine Erklärung für das Auftauchen des Fremden, aber er würde es schon noch herausbekommen. Jetzt musste er erst mal darauf achten, dass ihn der Bus nicht abhängte.
Eine Verfolgung bei Nacht war nicht so einfach. Der Bus war zwar an seinen Rücklichtern zu identifizieren, aber der andere Wagen war schwer im Auge zu behalten, da immer noch Betrieb auf der Straße war und zwischendurch andere Wagen überholten. Außerdem fiel es einem aufmerksamen Beobachter auf, wenn ein Scheinwerferpaar in gleichbleibendem Abstand folgte.
Steve nahm die Orte, durch die sie fuhren, kaum zur Kenntnis. Die Fahrt über die zum Teil bergige Strecke war nicht ganz problemlos. Sie passierten Hassia, dann senkte sich die Straße langsam in die Ebene. Bald erreichten sie Homs, die nächste große Stadt. Von dort ging es vermutlich in Richtung Küste, bis sie zu der Hauptstraße kamen, die in nördlicher Richtung über Latakia in die Türkei führte.
Und dorthin wollte er möglichst bald …
Eine halbe Stunde später kreuzten sie die Bahnlinie, die vom libanesischen Tripoli nach Aleppo führte. Der Weg zur Küste über die Berge dauerte lang, und vermutlich war es schon hell, wenn sie die Küstenstraße erreichten.
Nach weiteren zwei Stunden Fahrt, in denen sie kaum ein Wort gewechselt hatten, war Steve McCoys Aufmerksamkeit ziemlich gesunken.
Deshalb reagierte er auch viel zu spät.
In der bergigen Gegend musste er langsam fahren. Nach einer engen Kurve schaltete er bereits wieder in den dritten Gang und beschleunigte, als er erst den französischen Wagen sah, der schräg auf der Fahrbahn stand.
Der Agent bremste viel zu heftig, sein Wagen schlitterte zur Seite und rutschte mit dem rechten Vorderrad in die Vertiefung neben der Straße. Ehe der Wagen stand, krachten bereits zwei Schüsse. Eine kleinkalibrige Automatik, dachte Steve instinktiv.
„Raus!“, schrie er, drückte die Tür auf und rollte auf die Straße.
Einer der heimtückischen Schüsse hatte die Seitenscheibe durchschlagen und sich ins Rückenpolster der hinteren Sitze gebohrt. Der andere hatte den Wagen nicht getroffen.
Steve wusste nicht, wo der Schütze steckte. Ein erneuter Schuss zeigte ihm, dass der Gegner ihn sehen musste, denn die Kugel schrammte dicht vor ihm über das Pflaster.
Er schob sich tiefer unter den Wagen, streckte die rechte Hand mit der Waffe aus – fand aber kein Ziel. Der andere Wagen stand etwa fünfzehn Meter entfernt, aber es war kein Mensch zu sehen.
Er drehte den Kopf zur Seite und sah Leilas dunklen Schatten, die auf der anderen Seite des Autos halb im Graben lag und sich nicht bewegte.
„Bist du verletzt?“, fragte er leise.
„Nein“, flüsterte sie. „Ich glaube, er ist im Wagen. Die vordere Seitenscheibe ist runtergekurbelt. Ich habe eben eine Bewegung gesehen. Was tun wir?“
Steve lachte leise. „Eine gute Frage! Ich habe mir nicht träumen lassen, dass ich heute Nacht im Staub einer syrischen Straße liege. Der Mistkerl muss uns bemerkt haben und hat die schöne Falle für uns aufgebaut.“
Wieder peitschte der scharfe Knall der Automatik, und aus dem Reifen, hinter dem Steve in Deckung lag, entwich zischend die Luft. Der Wagen senkte sich ein Stück, und er zog den Kopf ein.
„Verdammter Mist!“, fluchte er. „Jetzt hat er uns endgültig aufgehalten.“
Das musste ihr unbekannter Gegner offenbar auch eingesehen haben, denn aufheulend sprang der Motor an. Mit kreischenden Reifen schoss der Wagen davon. Für einen flüchtigen Moment sah Steve McCoy den Schatten eines Mannes hinter dem Steuer, dann war der Wagen in der nächsten Kurve verschwunden.
Er kroch unter dem Ford hervor und klopfte sich fluchend den Staub aus der Kleidung. Schließlich steckte er seine Waffe wieder weg, die in dieser Stunde noch kein Ziel gefunden hatte.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis Steve und Leila den Wagen aus dem Graben gezogen und den Reifen gewechselt hatten. Anschließend fuhr er wie der Teufel, seine Müdigkeit war wie weggeblasen. Trotzdem war der Abstand viel zu groß. Sie hatten keine Chance, den Bus einzuholen.
Oleg Petrow musste noch warten.
Steve war sich darüber im Klaren, dass es viel schwieriger sein wird, den Wissenschaftler aus dem Militärlager herauszuholen. Es war kaum anzunehmen, dass er noch mal so viel Glück hatte wie bei Leilas Befreiung.
Sie erreichten die Küstenstraße kurz vor dem Ort Tartus erst, als es schon hell wurde.
„Lass uns hier frühstücken“, schlug Leila vor.
„Gute Idee, einen Kaffee könnte ich jetzt brauchen.“
Das einzige Café, das zu dieser frühen Stunde schon geöffnet hatte, sah zwar nicht sehr vertrauenerweckend aus und der schmierige Wirt mit seiner schmutzigen Schürze noch viel weniger, aber der Kaffee war heiß und süß.
Der Wirt runzelte missbilligend die Stirn, als Leila sich setzte, denn Frauen kamen normalerweise nicht in die für Männer bestimmten Cafés, aber er sagte nichts, da sie die einzigen Gäste waren. Es kam in manchen Gegenden vor, dass alle Männer aufstanden, sobald eine Frau ein Café betrat.
Sie schlürften den Kaffee und aßen dazu ein frisches Fladenbrot. „Wir werden heute in die Nähe des Lagers fahren und einen Plan