Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland
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Höflicher Beifall erfolgte.
General Rostrow räusperte sich und sprach weiter: „Auf dieser Tafel werden von jetzt an alle U-Boote erscheinen, noch ehe sie nahe genug an unseren Küsten sind, um uns zu bedrohen.“
Er machte eine weit ausholende Handbewegung und wandte sich dann an den kleinen Mann, der vor dem Podium stand: „Schalten Sie ein, Genosse Petrow! Lang lebe das Bündnis zwischen Wissenschaftlern und Soldaten!“
Oleg Petrow, Professor an der Leningrader Universität und Spezialist für Schallortungen unter Wasser, ging zu einem halbmondförmigen Pult, das isoliert vor der riesigen Weltkarte stand, und bediente mehrere Schalter und Knöpfe. Sofort begann ein reges Farbenspiel der vielen Lämpchen, bis sich das Bild stabilisiert hatte.
Eine ganze Reihe der kreisförmigen Bildschirme begann zu flackern und zeigte Bilder mit merkwürdigen Linien und Punkten, die nur für den Fachmann zu deuten waren.
Diesmal war der Beifall stärker, und das Stimmengemurmel setzte wieder ein. General Rostrow ging auf den Wissenschaftler zu und legte ihm den Arm auf die Schulter. „Meinen Glückwunsch, Genosse Petrow! Ich darf Ihnen mitteilen, dass auch der Verteidigungsminister sein Wohlwollen ausgedrückt hat. Wir sind alle sehr zufrieden. Das neue Gerät wird uns einen weiteren Vorsprung gegenüber den Kapitalisten sichern.“
Petrow zog ein mürrisches Gesicht und starrte auf die Bildschirme. „Es ist noch nicht perfekt“, murmelte er leise und schüttelte den Kopf.
General Rostrow hatte die Bemerkung nicht gehört, er unterhielt sich mit einem anderen hohen Offizier.
Ein Zivilist trat auf Petrow zu. Er nickte in Richtung der Bildschirme. „Was bedeuten diese Linien und Punkte dort?“, fragte er.
Petrow musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. Er wusste, wen er vor sich hatte. Das war Oberst Malakin, Abteilungsleiter im GRU, dem mächtigen militärischen Geheimdienst und Spionageapparat der Sowjetunion. Zwar hatten die Techniker alles schon erläutert, aber es war besser, dem Oberst auf Wunsch alles noch mal zu erzählen.
„Die Karte dort zeigt die Gesamtübersicht der Weltmeere. Die roten Lämpchen stellten die angenäherte Position feindlicher U-Boote dar. Auf den Bildschirmen können wir Ausschnitte festhalten. Die Linien und Punkte sind jeweils mit bestimmten Seekarten koordiniert, sodass der Beobachter mit einem Blick die entsprechende Seekarte holen kann. Anhand eines Codes kann er dann ziemlich genau die Position des Bootes feststellen.“
Malakin nickte. „Verfügen die Amerikaner auch über ein solches Gerät?“
Petrow zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht, aber vermutlich schon. Sie haben auch Spezialisten dafür.“
Malakin lächelte. „Fragt sich, wessen Spezialisten besser sind.“
„Das wird sich die andere Seite auch fragen. Hoffen wir, dass wir es nicht festzustellen brauchen“, antwortete Petrow.
Malakin starrte ihn mit ausdruckslosem Gesicht an, dann wechselte er das Thema. „Sie fliegen ins Ausland?“
Petrow nickte. „Ja. Nach Damaskus. Ich bin Mitglied einer Delegation, die mit der syrischen Regierung über ein bestimmtes Problem verhandeln wird, das strenger Geheimhaltung unterliegt.“
Malakin ließ sich nicht anmerken, ob ihn die ironische Erwähnung der Geheimhaltung getroffen hatte. „Wie lange werden Sie außer Landes sein?“
„Die Verhandlungen werden sich bestimmt eine Woche hinziehen. Wenn die Gespräche erfolgreich sind, kommen noch einige andere Programmpunkte hinzu. Wir werden militärische Anlagen an der Küste besichtigen.“
„Ich frage deshalb, weil Sie ein wichtiger Mann sind, Genosse Petrow. Wir wollen nicht, dass Ihnen etwas zustößt, denn die Sowjetunion braucht Sie noch.“
Er grinste. „Aber Sie sollten sich keine Sorgen machen – wir werden auch in Syrien gut auf Sie aufpassen!“
3.
Steve McCoys Gegenüber war einige Jahre älter. Er trug einen modisch geschnittenen Anzug und hatte dichtes, schwarzes Haar. Die Brille mit dem schmalen, silbernen Rand verlieh ihm einen intellektuellen Anstrich.
Steve ließ sich auf einen Stuhl sinken und streckte die Beine aus. „Okay, schießen Sie los!“
Der andere lehnte sich hinter seinem Schreibtisch zurück. „Ich heiße Max Taylor und werde von nun an mit Ihnen zusammenarbeiten. Ich bin sicher, dass wir ein gutes Team bilden werden. Ihre Qualitäten kenne ich, mir müssen Sie am Anfang Vertrauen schenken, bis ich Ihnen beweisen kann, dass Sie sich auf mich verlassen können.“
Steve nickte. Das war eine ungewöhnliche Antrittsrede. Aber Taylor schien zu wissen, welche Empfindungen ein Agent hatte, dessen Führung wechselte. „Was ist mit Colonel Greene? Meist hat er bisher meine Einsätze koordiniert.“
„Sie waren ja auch im Urlaub. Das ging alles ziemlich überraschend. Aber Alec Greene ist derzeit unabkömmlich. Er muss sich um einige andere Dinge von höchster nationaler Bedeutung kümmern.“
„Nun gut. Dann müssen wir wohl miteinander auskommen.“
„Keine Sorge, ich bin von Anfang an beim Department und seit einigen Jahren bin ich praktisch die rechte Hand des Colonels. Ich bin über alle Angelegenheiten informiert.“
Steve lächelte. „Na schön, kommen wir zur Sache. Ich habe keine Ahnung, worum es überhaupt geht.“
Taylor machte ein ernstes Gesicht. „Die Aktion scheint schon vermasselt, bevor sie überhaupt begonnen hat. Das ist nicht zu ändern. Trotzdem müssen wir weitermachen, wir haben keine andere Wahl. Das Projekt hat die höchste Dringlichkeitsstufe erhalten, und das Pentagon tritt uns täglich auf die Zehen. Aber bevor ich zu den Einzelheiten komme, möchte ich gern noch mal hören, was am Flughafen in New York passiert ist.“
Steve räusperte sich. „Ich sah, wie ein Mann erschossen wurde. Ich stand oben auf der Balustrade und wartete auf den angekündigten Kurier, denn meine Maschine sollte in wenigen Minuten abfliegen, und ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Informationen. Als ich den Mann aus dem Taxi springen sah, ahnte ich instinktiv, dass es unser Mann war. Er machte nur ein paar Schritte, als ein Plymouth neuerer Bauart mit getönten Scheiben vorfuhr und aus dem Innern mehrere Schüsse fielen. Von meiner Position aus war nicht mal zu erkennen, wie viele Leute in dem Wagen saßen. Ich bin dann sofort hinuntergerannt, aber der Mann war schon tot. Ich stellte fest, dass seine Tasche verschwunden war, das Kettchen war vermutlich mit einer Zange durchtrennt worden.“
„Das heißt, die Aktion war vorbereitet. In dem Menschengewühl, das um den Toten entstand, nutzte ein anderer die Chance aus und trennte den Koffer vom Handgelenk. Halten Sie es für möglich, dass niemand so etwas merkt?“
Steve McCoy nickte. „Sicher. Die Leute achten viel weniger auf solche Dinge als man glaubt. Aber ich bin noch nicht überzeugt davon,