Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane. A. F. Morland

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Sammelband 7 Schicksalsromane: Von ihren Tränen wusste niemand und andere Romane - A. F. Morland

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      Der Traum der Krankenschwester

      Arztroman von A. F. Morland

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.

      Renate Albrecht redet sich ein, dass sie – genauso wie ihre Mutter – mit fünfundfünfzig Jahren sterben wird, deshalb wünscht sie sich, ihre beiden erwachsenen Töchter Marina und Margot vorher gut verheiratet zu wissen. Marina, die in den Gemüsehändler Gabriel Keller verliebt ist, soll den reichen Nachbarn Ingolf Stumph heiraten. Renate Albrecht setzt alles daran, die Verliebten Marina und Gabriel auseinanderzubringen – und schreckt dabei vor nichts zurück. So kommt es zu Missverständnissen und zum Bruch zwischen dem jungen Paar. Renate Albrechts Rechnung scheint aufzugehen ...

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

      © by Author

      © dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Alle Rechte vorbehalten.

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      1

      „Sie sollten abnehmen, Herr Kalvoda“, sagte Dr. Sven Kayser zu dem wohlbeleibten Mann Mitte fünfzig, der vor ihm auf dem Patientenstuhl saß.

      Ferdy Kalvoda strich sich mit dem Zeigefinger über den dünnen Oberlippenbart und sah den Grünwalder Arzt unglücklich an. „Abnehmen. Damit machen Sie mir aber keine Freude, Herr Doktor.“

      „Sie gehören zu den etwa vierhunderttausend Menschen in unserem Land, die im Schlaf an Atemnot leiden.“

      „Und daran ist mein Übergewicht schuld?“, fragte der Patient ungläubig.

      Dr. Kayser nickte. „Auf jeden Fall.“ Er beugte sich etwas vor. „Ich möchte Ihnen keine Angst machen, aber wenn Ihre Atmung während des Schlafes immer wieder aussetzt, weil das Gaumensegel sich vor die Luftröhre legt, ist das nicht ungefährlich. Die Folgen dieses Schlafapnoesyndroms, wie wir Mediziner es nennen, sind heftige Kopfschmerzen am Morgen und häufige unüberwindliche Müdigkeit während des Tages. Wird dieses Leiden nicht behandelt, kann es zum Verfall der geistigen Leistung, ja, sogar zu Impotenz kommen. Zudem ist das Risiko eines plötzlichen Herztodes erhöht, weil durch die aussetzende Atmung der Herzrhythmus gestört werden kann.“

      Ferdy Kalvoda lächelte schief. „Sie sagen, Sie möchten mir keine Angst machen, haben es aber soeben getan.“

      „Ich halte es für meine ärztliche Pflicht, Sie auf die Risiken, die Ihr Übergewicht mit sich bringt, hinzuweisen“, verteidigte sich Sven Kayser. „Viele Schlafapnoepatienten konnten sich praktisch selbst heilen, indem sie ihr Gewicht reduzierten,“

      Kalvoda seufzte. „Dann werde ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen.“

      „Schwester Gudrun wird Ihnen einen Gewichtsreduktionsplan geben“, sagte der Grünwalder Arzt, der nicht nur Allgemeinmediziner, sondern auch Geburtshelfer war. „Wenn Sie sich strikt daran halten, werden Sie in einigen Wochen beschwerdefrei sein.“

      Gudrun Giesecke, eine gebürtige Berlinerin, hatte auch etliche Pfunde zu viel an den Rippen, war jedoch bis zum heutigen Tage nicht dazu zu bewegen gewesen, abzuspecken.

      „Ick fühl mir wohl“, pflegte sie zu sagen, wenn vom Abnehmen die Rede war. „Wenn ick fasten müsste, würde ick unleidlich werden, und damit wäre keenem jedient - weder Ihnen, Chef, noch den Patienten.“ Womit sie nicht ganz unrecht hatte.

      Der Patient bekam von ihr den Gewichtsreduktionsplan, und sie wünschte ihm fürs Abnehmen „jutes Jelingen“. Dann begab sich die korpulente Arzthelferin in Dr. Kaysers Sprechzimmer und kündigte eine neue Patientin an.

      „Irene Trömer heeßt se“, informierte sie Sven Kayser. „Hat bis vor kurzem in Kayserfurt am Main jelebt. Wohnt jetzt in Jrünwald. Is ne Freundin von Frau Albrecht."

      Frau Renate Albrecht und deren Töchter Marina und Margot waren langjährige Patientinnen des Grünwalder Arztes.

      Dr. Kayser nickte. „Schicken Sie Frau Trömer herein, Icke.“

      Inge Trömer war eine vollschlanke, sommersprossige Frau von zweiundfünfzig Jahren. Dr. Kayser erhob sich, um sie zu begrüßen. Er gab ihr die Hand und forderte sie auf, Platz zu nehmen.

      „Ich sagte es Schwester Gudrun bereits“, begann Frau Trömer, „ich bin eine Freundin von Renate Albrecht. Wir kennen einander schon seit einer Ewigkeit. Selbst als ich vor fünfzehn Jahren nach Kayserfurt ging, riss der Kontakt nicht ab.“

      „Welche Umstände haben Sie nach Kayserfurt verschlagen?“, erkundigte sich Dr. Kayser.

      „Ich war mit einem Banker verheiratet“, gab Irene Trömer zur Antwort.

      „Sie waren?“

      „Die Ehe hat nicht gehalten.“

      „Das tut mir

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