Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller

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Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag - Andreas Haller MM-Reiseführer

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Bü­cher­schrän­ke an den Seitenwänden ver­schmel­zen mit den Deckenfresken und mit der üp­pi­gen Skulpturenausstattung zu einem Ge­samt­kunstwerk, das sei­nes­glei­chen sucht. 48 Fenster sorgen im Sinne des von der Aufklärung be­ein­flussten Ar­chitekten Josef Hueber für Licht, sodass die Dreigliederung des 1776 vollen­de­ten Saals mit seinen Kuppel­gewölben hervorragend zur Gel­tung kommt. Vom Geist der Aufklärung be­seelt sind auch die sieben Decken­fresken des Meisters Bartolomeo Alto­monte. Sie illustrieren die verschie­de­nen Stufen der menschli­chen Er­kennt­nis, die - folgerichtig für eine christ­liche Institution dieser Art - bei der göttlichen Offenbarung endet. Von den Skulpturen des Stifts­bild­hau­ers Josef Thad­däus Stammel sind die „Vier letzten Dinge“ unter der Zen­tral­kup­pel her­vorzuheben. Die Allegorien stellen den Tod, das Jüngste Gericht so­wie Himmel und Hölle dar. Um den vie­len Geheimnissen dieses Bücher­mekkas auf die Schliche zu kom­men, empfiehlt sich ein geführter Rundgang!

      Die Museen im Stift

      Der prunkvolle Bibliothekssaal

      Das Naturmuseum präsentiert einige Raritäten, u. a. 200 Wachsfrüchte aus der Sammlung des 1864 verstorbenen Benediktiners Constantin Keller. Auch die Insektenpräparate lohnen näheres Hinsehen, wobei nur ein kleiner Teil der rund 250.000 Exemplare ausgestellt ist. Die Fliegensammlung gehört zu den größten in Europa. Darüber hinaus sind Präparate einheimischer und exotischer Tiere so­wie Mineralien und Gesteine zu sehen.

      Das kunsthistorische Museum zeigt be­deutende Exponate aus dem Klos­ter­fundus: Skulp­tu­ren und Gemälde vom Mittelalter bis zum Barock, Altarbilder und Glasmalerei aus spätgotischer Zeit, ein Prunkstück der Sammlung sind die „Schönen Madonnen“ aus der einstigen Sammlung Kuno Mayer. Seit dem Ende des letzten Jahrtausends baut das Stift obendrein eine Samm­lung öster­reichi­scher Gegenwartskunst auf. Eine mul­ti­mediale Schau über die Ge­schichte der Benediktiner und Wechsel­aus­stel­lun­gen ergänzen das üppige Angebot. Für die vorbildliche Präsentation der na­tur- und kultur­historischen Samm­lun­gen erhielt das Stift den Öster­rei­chischen Mu­seumspreis.

      ♦ Mitte März bis Anfang Nov. tägl. 10-17 Uhr, Nov. bis Febr. Fr 10-12, Sa/So bis 14 Uhr. Be­triebs­pause Anfang/Mitte März. 11,50 €, erm. ab 5 € inkl. einer ca. 45-minütigen Führung durch die Bibliothek. Ad­mont 1, www.stiftadmont.at.

      Rund um Admont

      Stadt und Stift sind auf drei Seiten von schroffen Kalkalpengipfeln ein­ge­rahmt. Ein schöner Blick auf die Berge er­öffnet sich vom Stiftsteich aus: Der Admonter Reichenstein (2251 m) spie­gelt sich im Wasser, auf der anderen Seite grüßt aus der Ferne der schroffe Kamm der Haller Mauern. Kulissenhaft ragen östlich vom Admonter Becken die gezackten Gipfel der Hochtor- und Buchstein­grup­pe auf. Unmittelbar über dem Städtchen thront das Schloss Röthelstein auf einer Nase: Die barocke Som­mer­re­si­denz der Äbte von Admont aus dem 17. Jh. beher­bergt ein Ju­gend- und Familiengästehaus (→ Über­nach­ten/Essen & Trin­ken). Die recht­eckige Schlossanlage birgt einen Arkadenhof mit modernem Glasdach, eine Ka­pelle sowie den fres­ken­ge­schmückten Ritter­saal.

      Frauenberg: 6 km westlich von Ad­mont ruht auf einem Hügel über dem Ennstal die Wallfahrtskirche Mariä Opfe­rung. Der Pilgerstrom setzte zu Be­ginn des 15. Jh. ein, nachdem das Enns­hochwasser eine Marienfigur aus Holz mit sich geführt hatte, die sich just am Hügel im Gesträuch verfing − und hän­gen blieb. Göttliche Fingerzeige im An­schluss an das wundersame Ereignis führ­ten zu dem Entschluss, auf dem Kulm eine Gnadenkapelle zu errichten. Während der Gegen­reformation wurde das Pilgerziel im zeitgemäßen Stil des Barock umgestaltet, wobei einmal mehr der Admonter Haus- und Hofbildhauer Josef Thaddäus Stam­mel einen Teil bei­trug, indem er für das Gnadenbild den Haupt­altar fertigte. Innen sind darüber hinaus der Stuckschmuck von Giovan­ni Battista Carlone und die Decke­n­fres­ken von Bedeutung. Überlebensgroß wacht eine Madonnenfigur aus dem früh­en 15. Jh. über das Langhaus. Die eben­falls gotische Schutzmantel­ma­don­na auf der gegenüberliegenden Sei­te ist je­doch nur eine Kopie, das Ori­gi­nal befindet sich in der Alten Galerie in Graz.

      Kaiserau: Das 1100 m hoch gelegene Pla­teau zwischen Admont und dem Pal­ten­tal ist ein Eldorado für Win­ter­sportler und Wanderer. Mitten auf der Alm steht das Jagdschloss der Äbte von Admont, in dem einst kaiser­li­che Gäste zu Besuch weilten. Doch dies war für das Plateau nicht namens­gebend: Das Wort Kai­se­rau leitet sich von den Käse­reien der Alm­betriebe ab. Vom Park­platz an der Sport­alm fällt der Blick auf Rot­ten­man­ner Tauern und Dach­stein­glet­scher. Vom Parkplatz führt eine Maut­stra­ße zur Oberst-Klinke-Hütte - Start­punkt für Bergtouren zur Möd­linger Hüt­te oberhalb des Johns­bach­tals und auf den Admonter Kaibling (2196 m).

      Hall und Weng im Gesäuse: 3 km nörd­lich von Admont entpuppt sich der Ort Hall als älteste urkundlich belegte Salz­quelle Österreichs. Die Sole wur­de vor 2000 Jahren auch als Salz­gla­sur für Ke­ra­mik verwendet. Im 15./16. Jh. nahm die Salzproduktion stetig ab und wurde schließlich ganz eingestellt. Ge­meinsam mit dem östlichen Nachbarort Weng ist Hall Ausgangspunkt zur Er­kun­dung der Haller Mauern. Das steile Grenz­ge­birge zu Oberösterreich ist ein Para­dies für Kletterer und Wan­de­rer. Höch­s­te Er­hebung ist der Große Pyhr­gas (2244 m). Einfacher zu er­rei­chen sind die Ad­mon­ter Warte oder der Mit­tags­kogel. Das Admonter Haus zu Fü­ßen der beiden letzt­genannten Aus­sichts­gipfel ist die höchst­ge­le­gene be­wirtschaf­tete Schutz­hütte im Gesäuse.

      Basis-Infos Admont und Umgebung

      Die Haller Mauern im Spiegel des Stiftsteichs

      Information Das Infobüro für das ge­sam­te Gesäuse liegt an der Ortsdurchfahrt. Mo-Fr 9-17 Uhr, Mai bis Okt. auch Sa/So 10-16 Uhr. Hauptstr. 35, Tel. 03613-2116010, www.gesaeuse.at.

      Hin & weg Bus: Die Postbuslinie 910 ver­bin­det Admont mit Liezen (seltener mit St. Gallen und Alten­markt), die Linie 912 fährt nach Hief­lau, die Linie 917 (Anrufbus) nach Johnsbach.

      Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.

      Mautstraße: Die Nutzung der Straße von der Kaiserau zur Oberst-Klinke-Hütte ist ge­büh­renpflichtig. Mai bis Nov. 7 € pro Pkw. Tel. 0664-60353550, www.kaiserau.at.

      Klettern Admonter Reichenstein und Haller Mauern sind Kletter­pa­ra­diese. Der Jungfern­steig einfachen und mittleren Schwierig­keits­grads (A/B) führt vom Admonter Haus zum Grabnerstein (1847 m). Etwas län­ger ist der Zu­stieg vom Admonter Haus zum Hexen­steig (B/C). Letzterer ist nicht durchge­hend ver­sichert und steuert den Hexen­turm (2172 m) an.

      Radeln Admont liegt am Ennstal-Rad­weg (R7).

      Veranstaltungen Fotofestival. Zahlreiche Workshops, Ausstellungen und Fotokurse in Admont und im Nationalpark. Ende Juni bis Aug. (www.fotofestival-gesaeuse.at)

      Klostermarkttage. An zwei Hochsommerta­gen belebt sich das Stiftsgelände mit Stän­den, re­gio­naler Kuli­narik, Musik und Kultur­ver­an­stal­tun­gen.

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