Steiermark Reiseführer Michael Müller Verlag. Andreas Haller
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Die Museen im Stift
Der prunkvolle Bibliothekssaal
Das Naturmuseum präsentiert einige Raritäten, u. a. 200 Wachsfrüchte aus der Sammlung des 1864 verstorbenen Benediktiners Constantin Keller. Auch die Insektenpräparate lohnen näheres Hinsehen, wobei nur ein kleiner Teil der rund 250.000 Exemplare ausgestellt ist. Die Fliegensammlung gehört zu den größten in Europa. Darüber hinaus sind Präparate einheimischer und exotischer Tiere sowie Mineralien und Gesteine zu sehen.
Das kunsthistorische Museum zeigt bedeutende Exponate aus dem Klosterfundus: Skulpturen und Gemälde vom Mittelalter bis zum Barock, Altarbilder und Glasmalerei aus spätgotischer Zeit, ein Prunkstück der Sammlung sind die „Schönen Madonnen“ aus der einstigen Sammlung Kuno Mayer. Seit dem Ende des letzten Jahrtausends baut das Stift obendrein eine Sammlung österreichischer Gegenwartskunst auf. Eine multimediale Schau über die Geschichte der Benediktiner und Wechselausstellungen ergänzen das üppige Angebot. Für die vorbildliche Präsentation der natur- und kulturhistorischen Sammlungen erhielt das Stift den Österreichischen Museumspreis.
♦ Mitte März bis Anfang Nov. tägl. 10-17 Uhr, Nov. bis Febr. Fr 10-12, Sa/So bis 14 Uhr. Betriebspause Anfang/Mitte März. 11,50 €, erm. ab 5 € inkl. einer ca. 45-minütigen Führung durch die Bibliothek. Admont 1, www.stiftadmont.at.
Rund um Admont
Stadt und Stift sind auf drei Seiten von schroffen Kalkalpengipfeln eingerahmt. Ein schöner Blick auf die Berge eröffnet sich vom Stiftsteich aus: Der Admonter Reichenstein (2251 m) spiegelt sich im Wasser, auf der anderen Seite grüßt aus der Ferne der schroffe Kamm der Haller Mauern. Kulissenhaft ragen östlich vom Admonter Becken die gezackten Gipfel der Hochtor- und Buchsteingruppe auf. Unmittelbar über dem Städtchen thront das Schloss Röthelstein auf einer Nase: Die barocke Sommerresidenz der Äbte von Admont aus dem 17. Jh. beherbergt ein Jugend- und Familiengästehaus (→ Übernachten/Essen & Trinken). Die rechteckige Schlossanlage birgt einen Arkadenhof mit modernem Glasdach, eine Kapelle sowie den freskengeschmückten Rittersaal.
Frauenberg: 6 km westlich von Admont ruht auf einem Hügel über dem Ennstal die Wallfahrtskirche Mariä Opferung. Der Pilgerstrom setzte zu Beginn des 15. Jh. ein, nachdem das Ennshochwasser eine Marienfigur aus Holz mit sich geführt hatte, die sich just am Hügel im Gesträuch verfing − und hängen blieb. Göttliche Fingerzeige im Anschluss an das wundersame Ereignis führten zu dem Entschluss, auf dem Kulm eine Gnadenkapelle zu errichten. Während der Gegenreformation wurde das Pilgerziel im zeitgemäßen Stil des Barock umgestaltet, wobei einmal mehr der Admonter Haus- und Hofbildhauer Josef Thaddäus Stammel einen Teil beitrug, indem er für das Gnadenbild den Hauptaltar fertigte. Innen sind darüber hinaus der Stuckschmuck von Giovanni Battista Carlone und die Deckenfresken von Bedeutung. Überlebensgroß wacht eine Madonnenfigur aus dem frühen 15. Jh. über das Langhaus. Die ebenfalls gotische Schutzmantelmadonna auf der gegenüberliegenden Seite ist jedoch nur eine Kopie, das Original befindet sich in der Alten Galerie in Graz.
Kaiserau: Das 1100 m hoch gelegene Plateau zwischen Admont und dem Paltental ist ein Eldorado für Wintersportler und Wanderer. Mitten auf der Alm steht das Jagdschloss der Äbte von Admont, in dem einst kaiserliche Gäste zu Besuch weilten. Doch dies war für das Plateau nicht namensgebend: Das Wort Kaiserau leitet sich von den Käsereien der Almbetriebe ab. Vom Parkplatz an der Sportalm fällt der Blick auf Rottenmanner Tauern und Dachsteingletscher. Vom Parkplatz führt eine Mautstraße zur Oberst-Klinke-Hütte - Startpunkt für Bergtouren zur Mödlinger Hütte oberhalb des Johnsbachtals und auf den Admonter Kaibling (2196 m).
Hall und Weng im Gesäuse: 3 km nördlich von Admont entpuppt sich der Ort Hall als älteste urkundlich belegte Salzquelle Österreichs. Die Sole wurde vor 2000 Jahren auch als Salzglasur für Keramik verwendet. Im 15./16. Jh. nahm die Salzproduktion stetig ab und wurde schließlich ganz eingestellt. Gemeinsam mit dem östlichen Nachbarort Weng ist Hall Ausgangspunkt zur Erkundung der Haller Mauern. Das steile Grenzgebirge zu Oberösterreich ist ein Paradies für Kletterer und Wanderer. Höchste Erhebung ist der Große Pyhrgas (2244 m). Einfacher zu erreichen sind die Admonter Warte oder der Mittagskogel. Das Admonter Haus zu Füßen der beiden letztgenannten Aussichtsgipfel ist die höchstgelegene bewirtschaftete Schutzhütte im Gesäuse.
Basis-Infos Admont und Umgebung
Die Haller Mauern im Spiegel des Stiftsteichs
Information Das Infobüro für das gesamte Gesäuse liegt an der Ortsdurchfahrt. Mo-Fr 9-17 Uhr, Mai bis Okt. auch Sa/So 10-16 Uhr. Hauptstr. 35, Tel. 03613-2116010, www.gesaeuse.at.
Hin & weg Bus: Die Postbuslinie 910 verbindet Admont mit Liezen (seltener mit St. Gallen und Altenmarkt), die Linie 912 fährt nach Hieflau, die Linie 917 (Anrufbus) nach Johnsbach.
Sammeltaxi (Gseispur): Von Mai bis Okt. tägl. 8−20 Uhr. 1 Std. vorher anrufen. 9,50 € pro Pers., Bahnhofstransferpauschale 40 €. Tel. 03613-2100099, www.gesaeuse.at/mobil.
Mautstraße: Die Nutzung der Straße von der Kaiserau zur Oberst-Klinke-Hütte ist gebührenpflichtig. Mai bis Nov. 7 € pro Pkw. Tel. 0664-60353550, www.kaiserau.at.
Klettern Admonter Reichenstein und Haller Mauern sind Kletterparadiese. Der Jungfernsteig einfachen und mittleren Schwierigkeitsgrads (A/B) führt vom Admonter Haus zum Grabnerstein (1847 m). Etwas länger ist der Zustieg vom Admonter Haus zum Hexensteig (B/C). Letzterer ist nicht durchgehend versichert und steuert den Hexenturm (2172 m) an.
Radeln Admont liegt am Ennstal-Radweg (R7).
Veranstaltungen Fotofestival. Zahlreiche Workshops, Ausstellungen und Fotokurse in Admont und im Nationalpark. Ende Juni bis Aug. (www.fotofestival-gesaeuse.at)
Klostermarkttage. An zwei Hochsommertagen belebt sich das Stiftsgelände mit Ständen, regionaler Kulinarik, Musik und Kulturveranstaltungen.