Grenzgänger: Deutsche Interessen und Verantwortung in und für Europa. Joachim Bitterlich

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Grenzgänger: Deutsche Interessen und Verantwortung in und für Europa - Joachim Bitterlich

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– Priorität Nr. 1 die Volksrepublik China

       Lateinamerika

       Initiative Umweltschutz Tropenwälder zusammen mit Brasilien, Südafrika und Singapur

       Afrika

       V. Kapitel „Post Helmut Kohl“ – Jahre in Brüssel, Madrid und Paris

       1. Bundestagswahl 1998 – Ende der Ära Helmut Kohl

       2. Rückkehr in das Auswärtige Amt

       Belastung durch „Bundeslöschtage“ und Untersuchungsausschuss

       3. Botschafter bei der NATO in Brüssel

       NATO-Einsatz im früheren Jugoslawien – der Kosovo-Konflikt

       „Todeskuss“ in Washington und vorzeitiger Abschied

       4. Botschafter in Spanien und Andorra

       Beobachtungen aus Madrid und schwierigen Regionen

       Ein besonderes „Phänomen“ Mallorca

       Eine ganz andere Aufgabe: Botschafter in Andorra

       5.Abschied vom Auswärtigen Dienst – Weg in die Wirtschaft

       VI. Kapitel Deutsche Politik „ohne“ Helmut Kohl

       1. Rot-Grün: Europa- und Außenpolitik

       Vertrag von Nizza

       Verfassungskonvent – Vertrag von Lissabon

       2. CDU in der Krise – von Kohl über Schäuble zu Merkel

       Helmut Kohl „ohne Amt“, Parteispenden u.ä.

       Helmut Kohl – Angela Merkel: Machtverständnis und Aufstieg

       3. Helmut Kohl – anstelle eines Nachrufs

       Helmut Kohl zum 90. Geburtstag

       VII. Kapitel Deutsche Zukunft in Europa

       1. Deutschland – Frankreich

       Auf der Suche nach Stabilität und Gemeinsamkeiten

       Parameter eines „anderen“ Verhältnisses

       2. Die Überwindung der existentiellen Krise Europas – die Rolle Deutschlands

       Die Selbstbehauptung Europas

       Brexit – Das Vereinigte Königreich und die EU

       Schlussfolgerungen

       Epilog

       Die „Finalität“ der europäischen Integration

       Europäische Schicksalsgemeinschaft – europäischer Patriotismus

      Ich habe eine der spannendsten, vielleicht wichtigsten Zeiten deutscher, europäischer und internationaler Geschichte im Herzen der Politik miterlebt und auch mitgestaltet. Von Freunden, Bekannten, Historikern wie Journalisten bin ich immer wieder aufgefordert worden, meine „Erinnerungen“ an diese Jahre niederzuschreiben. Letztlich ermutigten mich die regelmäßigen Gespräche mit meinem Freund und langjährigen Weggefährten Hubert Védrine und sein Buch über die Außenpolitik Präsident Mitterrands, einen solchen Versuch zu wagen – nicht im Sinne klassischer Memoiren, sondern in einer Mischung aus konkreten Erinnerungen und Beobachtungen und einer Analyse, Gedanken und kritischen Anmerkungen, nicht zuletzt auch aus heutiger Sicht.

      Der Leser wird aufgrund meines beruflichen Weges verstehen, dass die Zeit im Bundeskanzleramt und an der Seite Helmut Kohls im Zentrum meiner Beobachtungen und Anmerkungen stehen. Ermutigung oder besser eine Provokation bildeten auch die verschiedenen Biographien über Helmut Kohl wie eine ganze Reihe politisch-historischer Betrachtungen über jene Zeit. Dies gilt zum Beispiel für die umfassende Biographie von Prof. Hans-Peter Schwarz, in der ich bei allem Respekt für den Autor über viele Passagen, vor allem in Bezug auf Europa, weder Helmut Kohl noch seine Politik wieder gefunden habe, wie ich sie und ihn erlebt habe und wie sie auch von wesentlichen Partnern in Europa und auf internationaler Ebene empfunden wurde.

      Es kann aber nicht darum gehen, eine kritische Kommentierung des Werks von Schwarz oder desjenigen von Henning Köhler vorzunehmen. Aufgefallen ist mir, dass im Werk des letzteren Autors die Europapolitik als das Kernanliegen Helmut Kohls eher beiläufig abgehandelt wird, während bei Hans-Peter Schwarz seine fast virulente Europa-Skepsis gegenüber seiner Europa-Politik und dem Euro auffallen musste.

      Aber auch manch andere Betrachtungen in den Medien wie seitens seriöser Wissenschaftler über die wesentlichen Elemente der Europa- und Außenpolitik Helmut Kohls laden zum Widerspruch ein. Dies gilt vor allem für die Bewertung des Vertrages von Maastricht und vor allem für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und den Euro selbst. Es muss doch verwundern, dass selbst Historiker wie der in Deutschland populäre Heinrich August Winkler offen die Kohl'sche Politik insoweit für mich leichtfertig als „Fehlentscheidung“

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