Genderismus. Birgit Kelle

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Genderismus - Birgit Kelle

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Grundlage jeder nationalen Entwicklung ist. „In allen Fällen war der Zusammenbruch der Nationen ein Resultat des Zusammenbruchs der Familieneinheiten.“ 63

      Konrad Lorenz warnt: „Eine Kultur lässt sich auslöschen wie eine Kerzenflamme. (…) doch um sie wieder aufzubauen, müsste man beim Vor-Cro-Magnon-Menschen neu beginnen.“ 64 Aber die Voraussetzung für jede weitere Entwicklung ist, dass das Volk überhaupt biologisch überlebt. Unsere demographische Katastrophe zeigt schon jetzt, dass die westliche Gesellschaft ihren Bestand nur noch parasitär durch Migranten halten kann, die aus Ländern mit „rückständigen“ Formen von Familie kommen. Auch diese Entwicklung hat ihre Wurzel in dem verfehlten materialistischen Menschenbild. Der wohl schärfste Analytiker des Sozialismus, Lenin-Preisträger Igor R. Schafarewisch, schrieb: „Beziehungen stellen für Tiere den „Sinn des Lebens“ dar: Wenn sie auseinanderbrechen, wird das Tier apathisch, verweigert die Nahrung und wird zu einer leichten Beute für Raubtiere. Dies trifft in unvergleichlich höherem Maße auf Menschen zu. … Deshalb würde die konsequente Verwirklichung der Prinzipien des Sozialismus, welche der menschlichen Individualität ihre Rolle entzieht, gleichzeitig auch dem Leben seinen Sinn und seine Attraktivität entziehen und würde zu einem Aussterben der Bevölkerungsgruppe führen.“ 65 Mittlerweile sind wir dabei, wie es Meinhard Miegel einmal sagte, „uns biologisch und geistig abzuschaffen.“ Ohne letzten Sinn stirbt ein Volk: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.“ 66

       7. Cui bono?

      Was bewirkt der Kultur- und Traditionsabriss für eine Gesellschaft? Es ist exakt das, was Alexis de Tocqueville schon 1835 als die größte Gefahr der modernen Demokratie vorausgesehen hat: Dass die Egalisierung der Lebensumstände eine „atomisierte Gesellschaft“ hervorbringen würde, eine Ansammlung von eingekapselten Monaden, die nur noch um ihre elementarsten Lebensbedürfnisse kreisen. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes „Selbst-los“, ohne persönlichen Kern und damit grenzenlos manipulierbar, wie Victor Frankl zeigte: „Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was er tun muss. Heute sagen dem Menschen auch keine Traditionen mehr, was er soll. Weder wissend was er muss, noch was er soll, scheint er nicht mehr recht zu wissen, was er will. So will er nun das, was die anderen tun - Konformismus - oder was die anderen von ihm wollen - Totalitarismus.“ 67 Damit wird unter dem Mantel der Demokratie einer Gesinnungsdiktatur, wie wir sie schon heute in Ansätzen als „political correctness“ erleben, Tür und Tor geöffnet. C. S. Lewis sah die Folgen einer Ideologie voraus, die dem Menschen die totale „Selbstverwirklichung“ verspricht: „Die Macht des Menschen, aus sich zu machen, was ihm beliebt, bedeutet die Macht einiger Weniger, aus anderen zu machen, was ihnen beliebt.“ 68

      Die Zielstrebigkeit, mit der dieses Programm zur Zerstörung von Persönlichkeiten und Kulturen, gegen alle Erkenntnisse der Wissenschaft, Top-Down von UNO über EU und Länderregierungen von der Exekutive als „hidden agenda“ vorbei an der Bevölkerung und den Parlamenten, „durchgezogen wird“, legt es nahe, dahinter eine Strategie zu vermuten. Könnte es also sein, dass die Drahtzieher dieser Entwicklung viel klüger sind als die wirklichkeitsblinden Gender-Ideologen und sie gewähren lassen, weil sie an den „Nebenwirkungen“ vom Gender Mainstreaming interessiert sind? An dem idealen Untertan, der in seinem Hamsterrad läuft, Gewinn erwirtschaftet, Kinder zeugt um sie sofort abzugeben und sich ansonsten nur noch um sich selbst dreht?

       8. Der tiefere Grund unserer Misere

      Die materialistische Wissenschaft war in ihrer technischen Anwendung ungeheuer erfolgreich. Auch im wirtschaftlichen Bereich brachte die Moderne einen unvorstellbaren Wohlstand für Millionen von Menschen. Aber die Übertragung des im technischen Bereich so erfolgreichen Materialismus auf den gesellschaftlichen Bereich hatte dramatische Konsequenzen. Da sich die Aufklärung die Emanzipation des Menschen von Gott auf ihre Fahnen geschrieben hatte, ist das spirituelle Vakuum das eigentliche Problem des modernen Menschen. So war das Resümee C. G. Jungs als Psychotherapeut: „Unter all meinen Patienten jenseits der 35 ist nicht ein einziger, dessen endgültiges Problem nicht das der religiösen Einstellung wäre.“

      So beobachten wir in unserer säkularen Gesellschaft eine religiöse Aufladung von politischen Programmen und Ideologien. Religion muss nicht immer mit Gott zu tun haben. Deshalb bezeichnete Raymond Aron den Kommunismus „als Opium für Intellektuelle“ und attestierte diesen „die Sucht nach Weltanschauung“. Auch der Naturschutz entwickelte sich zur einer Ökoreligion, dem neuen Glauben der gebildeten Mittelschicht, „in dem man Technikfeindlichkeit, Antikapitalismus und Aktionismus unterbringen kann. Diejenigen, die es entrüstet als Zumutung von sich weisen, Gott Vater anzubeten, huldigen ganz selbstverständlich einem Kult der Mutter Erde.“ 69

      Aber in all dem sieht C. G. Jung, obwohl selbst Agnostiker, keinen tragfähigen Ersatz für den christlichen Glauben: „Da dem der nicht glauben kann sondern verstehen möchte, nur Zweifel und Skepsis bleiben, wird die ganze christliche Überlieferung als bloße Phantasie über Bord geworfen. Darin sehe ich einen ungeheuren Verlust, für den wir einen schrecklichen Preis zu zahlen haben werden. Die Wirkung zeigt sich in der Auflösung ethischer Werte, und in einer totalen Desorientierung unserer „Weltanschauung“. Die „Wahrheit“ der Naturwissenschaft und „Existentialphilosophie“ ist ein schwacher Ersatz.“ 70

      Mittlerweile nehmen die Ersatzreligionen immer irrationalere Züge an. Erich Fromm erklärt mit der Intensität des Bedürfnisses nach einem Orientierungsrahmen, „wie leicht es den Menschen fällt, der Faszination irrationaler Doktrinen politischer oder religiöser, oder auch anderer Art zu verfallen, obwohl es sich für jedermann, der nicht unter ihrem Einfluss steht, ganz offensichtlich um wertlose Konstrukte handelt.“ 71 Uns umgibt heute eine weltanschauliche Verwirrung und Finsternis, gegen die das Mittelalter als ein Zeitalter des Lichts erscheint. „Obwohl sie von Gott wussten, … sind sie dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ 72 So wendet sich C. G. Jung ausdrücklich „an jene vielen, für die (…) Gott tot ist“ 73, um ihnen die Folgen klar zu machen: „In einer Zeit, wo ein großer Teil der Menschheit anfängt, das Christentum wegzulegen, lohnt es sich wohl, klar einzusehen, wozu man es eigentlich angenommen hat. Man hat es angenommen, um der Rohheit und Unbewusstheit der Antike zu entkommen. Legen wir es weg, so steht schon wieder die ursprüngliche Rohheit da, von der uns ja die zeitgenössische Geschichte einen nicht mehr zu überbietenden Eindruck gegeben hat.“ 74

      Mit Gender Mainstreaming als dem totalen Gegenentwurf einer christlich-bürgerlichen Gesellschaft erleben wir heute den massivsten Versuch unserer Geschichte, die Gesellschaft zu säkularisieren. Wohin die Emanzipation von Gottes Normen und der Natur führen würde, hat der damalige Professor Josef Ratzinger und spätere Papst Benedikt XVI. sehr deutlich beschrieben: „Der Kern der Versuchung ist schon auf den ersten Seiten der Bibel beschrieben: Ihr werdet sein wie Gott, frei von den Gesetzen des Schöpfers, frei von den Gesetzen der Natur, absolute Herren des eigenen Schicksals. Aber was euch am Ende eines solchen Weges erwartet, ist gewiss nicht das Paradies.“ 75

       1 Erich Fromm: Haben und Sein 1980, S. 135

       2 Joseph Needham: Science and Civilisation in China, vol. 2, Cambridge Univ. Press, 1956, S. 581

       3 Albert Einstein: Briefe an Maurice Solovine. Paris 1956, S.114

       4 Max Planck: Religion und Naturwissenschaft in: Hans-Peter Dürr (Hrsg.): Physik und Transzendenz, S. 37

       5 Max Planck ebd. S: 39

       6 Francis Bacon: The advancement of Learning, London, Henrie Tomes, 1605, Ed T. Case London 1906, S. 41+42

      

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