Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Paket

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Raumschiffs führt. Ich freue mich schon darauf, mehr darüber zu erfahren!

      Allzeit gute Fahrt zu den Sternen!

      Ad astra

      Euer

      Olaf Brill

      Folge 68

      Der schlafende Riese

      von Olaf Brill

      Cru sah die Fremde schon, als sie noch einen halben Tagesmarsch entfernt war.

      Sie war größer und dünner als die Küstenbewohner, und ihr Gang strahlte eine majestätische Eleganz aus. Sie war allein und zu Fuß unterwegs und schien keine Eile zu haben.

      Hinter ihr trottete lediglich ein Tier von der Größe einer Ziege, dessen Kopf leicht hin und her pendelte. Es zog einen Schlitten, dessen Ladung mit einer Plane bedeckt war.

      Die erste Händlerin, die dieses Jahr aus dem Norden kam. Wahrscheinlich brachte sie Technikware oder fabrikgefertigte Kleidung. Für beides interessierte Cru sich nicht sonderlich.

      Er beschloss, die leichte Unruhe zu ignorieren, die ihn erfasst hatte.

      Es war dieser Tag, an dem er fühlen konnte, dass der Winter verschwand und ein neues Jahr begann. Die Luft lag nicht mehr kalt auf Land und Wasser, die Sonne wärmte schon am Morgen. Die schweren Wolken der letzten Monate waren verschwunden und durch verspielte Fäden ersetzt worden, die den violetten Himmel sprenkelten.

      Er konnte Moos riechen und das Meer. Gelegentlich erklang der Schrei eines Kaydras, der gelassen hoch am Himmel schwebte, um nachzuschauen, ob an Land schon wieder etwas zu holen war.

      Cru atmete tief ein und genoss den Geschmack der Luft.

      Hier war er zu Hause. Hier war alles so, wie es sein sollte. Wie es immer war. Wie es sich nur durch das jährliche Spiel von Wachstum und Verfall erneuerte und dann wieder von vorn begann.

      Er saß auf dem großen Felsen, von dem er weit übers Land blicken konnte. Auf der anderen Seite lag das Meer, ruhig und verlockend wie eine Geliebte, die um ihre Vorzüge wusste: Komm, besuch mich doch mal wieder!

      Die Fischer, so besagte eine alte Legende, mieden die Untiefen im Westen, da sie Angst vor einem Riesen hatten, der weit draußen auf dem Meeresgrund lag. Er habe mit seinen Fangarmen Boote versenkt und Seeleute gefressen. Nun, da er satt war, hatte er sich in einen langen Schlaf begeben. Wenn er einmal erwachte, würde er die Seefahrer in einem Todeswirbel in den Abgrund reißen.

      Cru verscheuchte die düsteren Gedanken. Die Wahrheit war, dass die Fischer dort zur See rausfuhren, wo ihnen die meisten Fische in die Netze gingen.

      Er dachte darüber nach, dass der Felsen, auf dem er saß, erst im myranischen Mittelalter aufgefaltet worden sein sollte. Selbst der Felsen war also nicht immer an diesem Ort gewesen. Lange genug für ihn jedenfalls. Der Felsen würde nicht mehr weggehen, genauso wenig wie Cru.

      Damals war auch die große Bucht entstanden, auf die er nun hinabblickte.

      Er spürte, wie sein Herz schneller schlug.

      Dort unten war Silhouette.

      *

      Grüß dich, Cru.

      Ich grüße dich, Sil.

      Sie begannen die Unterhaltung bereits, als sie noch viele Mannlängen voneinander entfernt waren. Dabei benutzten sie dieselben Zeichen, mit denen sie sich auch unter Wasser verständigten. Sil und Cru hatten die Zeichensprache der Taucher perfektioniert und führten damit oft lange Gespräche.

      Silhouette stand bis zu den Knöcheln im seichten Wasser und vertäute an einem Baum am Ufer die KÖNIGIN, ihr kleines Boot, das leicht einhändig gesegelt werden konnte, aber auch eine Kabine besaß, in der vier oder fünf Seefahrer Platz fanden.

      Zwanzig oder dreißig schlanke Kaydras umwimmelten die KÖNIGIN auf Beutefang, merkten, dass es nichts zu holen gab, und zogen weiter übers Wasser, als ginge sie das alles nichts mehr an.

      Du warst also schon draußen!

      Es ist ein wunderschöner Tag! Das Meer ist ruhig. Der Riese schläft wohl noch.

      Sil benutzte die Zeichensprache sogar für ironische Äußerungen. Nicht immer gefiel Cru das. An diesem Tag war es ihm egal.

      Draußen hat eine Familie Flugmantas ihr Frühlingstänzchen aufgeführt.

      Cru keckerte, während er immer schneller ausschritt.

      Nach Meinung einiger Lehrer waren die großen Tiere der Ursprung der Legende vom schlafenden Riesen. Ein geschickter Taucher konnte sich unter Wasser ein Stück von ihnen mitnehmen lassen. Doch niemals hatte sich einer an einem Flugmanta festhalten können, der übermütig wurde und aus dem Wasser sprang.

      Ich habe eine Händlerin aus dem Norden gesehen. Weiß nicht, was sie bringt.

      Wir werden sehen.

      So ist es.

      Dann war er bei ihr.

      Sie trug ein grobes Hemd und eine kurze Hose. Das Hemd war an einigen Stellen nass, da sie im Wasser gewesen war und es übergezogen hatte, ohne sich abzutrocknen. Die kleinen spitzen Ohren, die seitlich vom Kopf abstanden, drehten sich neugierig zu allen Seiten, und ihre schrägen gelben Augen blickten ihm verheißungsvoll entgegen.

      Sie umarmten sich und legten die Stirnen aneinander.

      »Oh, du bist noch nass!«

      Sie keckerte und kniff ihm in die Seite. Dann zog sie das Hemd aus und trocknete damit einige noch nasse Stellen.

      Sie gingen gemeinsam am kleinen Strand entlang und planten den Tag.

      Später fuhren sie mit Cayalla aus dem Dorf zu einem Tauchgang hinaus, bei dem sie herausfinden wollten, ob die lebendigen Wälder gewachsen waren, die im Rhythmus des Ozeans schwangen. Am Abend würden sie an den Strand zurückkehren, und Cru würde Silhouette wieder einmal zuhören, wenn sie von Nachtlicht schwärmte, dem hellsten Stern am Himmel.

      Natürlich wusste Cru, dass Nachtlicht kein Stern war, sondern ein Gasplanet, der Somnus umkreiste, so wie ihr eigener Planet. Doch für Silhouette war er ein magisches Objekt, an dem die Seefahrer sich orientierten und den die Luftfahrer sich einst zum Ziel nehmen würden. So wie in der Legende der Lurer, die vor langer Zeit vom Himmel gekommen waren, um die Völker von Myra zu gründen.

      Als sie an diesem Tag zurückkamen und die KÖNIGIN in die Bucht einfuhr, hatte Cru alle bösen Gedanken vergessen. Da sah er am Strand die hoch aufgerichtete Gestalt, die auf sie wartete, geduldig wie eine Statue. Es war die Fremde.

      *

      Sie war größer und noch dünner, als Cru erwartet hatte, mit langen Ohren und herben Gesichtszügen. Dennoch blickten ihre gelben Augen sanft, und um die Mundwinkel hatten sich kleine Grübchen gebildet. Das Grün ihrer Haut war heller als das der Küstenbewohner, und sie sprach mit einem seltsamen Zungenschlag.

      Widerwillig

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