Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Paket

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dem ihr so tief in den Ozean blickt. Versteht ihr, was ich sagen will? Ich glaube, dass ich von Raumfahrern abstamme, die vor kürzerer Zeit nach Myra gekommen sind und daher deutlichere Spuren hinterlassen haben. Auf dem Planeten und in mir.«

      Cru starrte verständnislos zum Himmel.

      Eines war ihm klar geworden: Ihre neue Freundin war immer noch eine Fremde.

      *

      »Du meinst, du hast ... andere Augen als wir?«, fragte er.

      »Und du glaubst, deine Augen sind das Erbe von Raumfahrern?«, rief Silhouette.

      »Ich glaube, vor etwa fünfhundert Jahren hat noch einmal ein Raumfahrzeug Myra besucht. Es soll übrigens hier im Meer niedergegangen sein.«

      Silhouette platzte heraus: »Und du suchst nach Überresten!«

      In Crus Kopf drehten sich Wörter und Begriffe. Lurer ... im Meer niedergegangen ... die Farbe Rot ... Raumfahrzeug!

      Shanee war so fremd, wie sie ihm von Anfang an erschienen war. Klar, überall auf Myra sahen die Menschen verschieden aus. Sie hatten andere Köpfe, Nasen, Ohren. Ihre Hautfarbe variierte bis zu Gelb und Blassrosa. Doch Shanee war nicht von dieser Welt.

      Während Cru noch mit diesen Gedanken beschäftigt war, feuerte Sil bereits weitere Fragen auf die Fremde ab: »Und das soll vor fünfhundert Jahren passiert sein? Woher weißt du das? Warst du dabei?«

      Shanee keckerte in ihrer fremden Art. »Oh, ich bin auf Myra geboren«, sagte sie. »Genau wie meine Mutter und Großmutter. Nein, ich war nicht dabei, und ich bin auch keine fünfhundert Jahre alt!«

      Ihr Blick wanderte zu dem seltsamen Tier, das den Schlitten gezogen hatte. Cru wusste immer noch nicht, welcher Art es angehörte.

      Seit Shanees Ankunft hatte das Tier kein besonderes Interesse an ihren Tauchgängen oder den Abendunterhaltungen gezeigt. Manchmal hatte es sich damit vergnügt, Kaydras zu verscheuchen, die sich neugierig dem Schlitten genähert hatten. Meist lag es scheinbar teilnahmslos am Boden und regte sich nicht.

      Nun, da Shanees Blick das Tier traf, geschah etwas, mit dem Cru nicht gerechnet hatte. Wäre es am ersten Tag passiert, wäre er vermutlich schreiend davongelaufen. Nun war es so, als habe Shanee die Freunde in der Zeit ihres Beisammenseins an diesen Moment gewöhnt.

      Das »Tier« richtete sich auf und blickte mürrisch in die Runde, als müsse es sich vergewissern, dass der Moment wirklich gekommen war. Dann hob es den Kopf und sagte: »Ich war dabei.«

      *

      Das »Tier« war ein mechanisches Wesen. Unter dem »Fell«, das sich bei näherem Hinsehen als plumpe Verkleidung erwies, steckte eine blecherne Gestalt. Wenn sie sich aufrichtete, sah sie aus wie eine dürre Kinderpuppe – allerdings eine Puppe mit einem tellerförmigen Kopf, der bei jeder Bewegung leicht pendelte.

      »Das ist Theo«, stellte Shanee das seltsame Wesen vor. »Theo ist ein Roboter.«

      »Ich hatte schon viele Namen«, plapperte der Roboter. »Theo hat mir gefallen, deshalb bin ich dabei geblieben. Habe schon vielen Meistern gedient. Zuletzt ein paar Jahrhunderte in Familienbesitz. Wurde schon oft als Kofferträger missbraucht oder als ...« Er warf einen missbilligenden Blick auf Shanee. »... Packesel! Jemand Interesse an einer philosophischen Diskussion?«

      Cru glaubte zu träumen. So etwas durfte es doch gar nicht geben!

      »Und du bist wirklich fünfhundert Jahre alt?«, fragte Silhouette.

      »So mehr oder weniger. Kommt ja auch drauf an, welchen Planetenlauf du zur Grundlage solcher Berechnungen machst. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon vorher ein paar Jährchen auf dem Buckel. Roboter leben lange.«

      Aus irgendeinem Grund dachte Cru an Flo, den Stanley, den er als Kind besessen hatte. Stanleys waren hauszahme Raubtiere, die kleinen Drachen ähnelten. Den Geschichten nach hatten sie sich vor etwa fünfhundert Jahren auf diesem Kontinent verbreitet.

      Was war damals geschehen? Waren wirklich Raumfahrer nach Myra gekommen, hatten sich vermehrt und waren dann wieder verschwunden? Warum hatten sie Theo zurückgelassen? Und warum machte er sich nun auf die Suche nach ihren Überresten?

      Unbehaglich sah Cru zu Silhouette hinüber.

      Er wusste bereits, dass nichts sie davon abhalten konnte, mit der Fremden und ihrem Roboter auf Schatzsuche zu gehen.

      Noch nie hatte er Sil davon abhalten können, irgendwohin zu fahren, wo sie ein Abenteuer witterte. Wenn möglich dorthin, wo die schlafenden Riesen ruhten. Die, wenn sie einmal erwachten, alles verschlangen. Sil hatte das nie geschreckt. Sie wollte immer etwas Neues erleben, immer weiter hinaus, immer tiefer hinunter. Crus größte Sorge war, dass er sie darüber einmal verlieren würde.

      Er tat einen Seufzer. Denn selbstverständlich würde er auch diesmal mit ihr gehen.

      Doch insgeheim hoffte er, sie würden einfach gar nichts finden.

      *

      So wurde eine Expedition geplant.

      Das Meer blieb ruhig, Somnus wärmte jeden Tag stärker, die Kaydras machten gute Fänge direkt unter der Wasseroberfläche, und die drei Taucher verluden Shanees Ausrüstung auf die KÖNIGIN.

      Theo verfügte über erstaunliche Fähigkeiten. Offenbar besaß er ein Gehirn, das eine grenzenlose Anzahl von Informationen aufnehmen, speichern, verarbeiten und abrufen konnte. Shanee behauptete, solange sie ihn dabeihatten, brauchten sie keine Tiefenmesser und Seekarten. Theo vergaß nie etwas.

      Daher wusste Shanee erstaunlich genau, wo sie nach Artefakten eines fünfhundert Jahre alten Raumschiffs suchen wollte. Die Stelle lag weitab ihres üblichen Reviers.

      Sie planten präzise die dafür notwendigen Tauchetappen und Dekompressionsstopps. Ausgerüstet mit Shanees neuen Tauchflaschen, würden sie an einem Seil Ersatzflaschen herablassen, die sie auf dem Rückweg benutzen konnten, falls ihnen die Luft ausging. Theo benötigte keine Luftflasche. Er würde ohne weitere Ausrüstung am Tauchgang teilnehmen und als Orter und Navigator fungieren.

      Cru würde ebenfalls mit hinuntergehen, auch wenn ihm dabei mulmig war. Nie und nimmer würde er Sil mit diesen beiden seltsamen Gestalten allein in den Abgrund lassen!

      Und dann war es so weit.

      Als Wache, die an Bord der KÖNIGIN bleiben sollte, holten sie Cayalla aus dem Dorf dazu. Sie hatte, wie sich herausstellte, keinerlei Probleme damit, eine Tauchexpedition in unbekannte Gefilde zu begleiten, die von einer geheimnisvollen Fremden und einem Metalltier geleitet wurde.

      »Das ist ein Roboter, oder?«, sagte sie. Die jungen Leute dieser Zeit schienen sich von nichts mehr überraschen zu lassen.

      Theo hatte inzwischen seine Maskerade gänzlich abgelegt und wirkte dadurch erstaunlicherweise weniger fremd als zuvor. Er war eben ein Gerät, nur weiterentwickelt als alles, was die planetare Industrie bisher hervorgebracht hatte.

      Der Wind blies rau und die See war unruhig, als sie die Segel setzten. Die Frauen schreckte das nicht. Sie waren entschlossen, die Expedition an diesem Tag zu starten.

      Silhouette war eine geschickte Seglerin, die ohne

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