Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Paket

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Die Besatzung könnte den Schutzschirm dauerhaft aktiviert halten und ihn nur im Notfall öffnen. Aber ob das Posbis waren ... keinen Schimmer.«

      Cascard Holonder senkte den Kopf seitlich, als würde er auf etwas lauschen. »Falls sie sich verstecken, werden sie schwer aufzuspüren sein. Die Sonne ist riesig, die tobenden Energien enorm – der ideale Ortungsschutz. Wobei die Frage bleibt, warum WHEELER in diesem Fall eine Strukturlücke geschaltet haben sollte.«

      »Das kann mehrere Gründe haben«, sagte ich. »Eine Routine, ein kurzfristiger, rasch behobener Schaden, Eingang von Schiffen, die aufgrund unserer Ankunft in den sicheren Hangar wollten. Ich denke, wir sollten Sonden in die Sonnenatmosphäre schicken, ausgestattet mit einer Grußbotschaft: Ein Schiff der Liga braucht Hilfe. Gleichzeitig sollten wir den Ortungsschutz ebenfalls für uns in Anspruch nehmen.«

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      Illustration: Swen Papenbrock

      »Einverstanden«, sagte Holonder. »Wir tauchen in die Sonne ein und schicken zwanzigtausend Sonden raus. Wenn WHEELER da drin ist, stöbern wir die Station auf.«

      »Richtig. Wobei wir überdies einen Multimutanten an Bord haben, der den Prozess möglicherweise beschleunigen könnte.« Ich blickte zu Gucky.

      Der Mausbiber präsentierte seinen Nagezahn. »Stets zu Diensten! Was schwebt dir vor?«

      »Eine LAURIN-Space-Jet mit einem kleinen Team, falls wir erfolgreich sein sollten. Wir spüren WHEELER mit deiner Hilfe telepathisch auf, und du bringst uns per Teleportation an Bord.«

      »Bin dabei!« Gucky ließ den Sitz auf meinen zuschnellen. »Wer noch? Sichu?«

      Auch die Chefwissenschaftlerin rückte näher. »Wir wissen nicht, was uns auf WHEELER erwartet. Möglicherweise wäre es besser, wenn ihr jemanden mitnehmt, der sich mit Posbis auskennt.«

      »Einen Posbi?«, schlug Gucky vor. »Ariel?«

      Ich schüttelte den Kopf. »Er fühlt sich den Posbis an Bord als ihr Sprecher nach wie vor verpflichtet, auch wenn kaum noch welche da sind. Er wird sie nicht verlassen wollen.«

      Gucky blickte treuherzig zu Sichu auf. »Wie sieht es aus in der Wissenschaftsabteilung? Kannst du jemanden empfehlen, der eine besondere Affinität zu Posbis hat?«

      Sichu berührte ihre Stirn. Ich sah ihr an, dass sie angestrengt nachdachte – und zwar über etwas, das ihr unangenehm zu sein schien. »Nun ... Es gäbe jemanden, der wirklich hervorragend geeignet wäre ... Ihr Name ist Marli Willka. Sie ist Xenotechnologin, mit Schwerpunkt auf Posbi-Kybernetik.«

      »Aber?«, fragte Gucky das unausgesprochen Mitschwingende.

      »Na, ja ... sie ist ... speziell. Eine Zusammenarbeit mit ihr dürfte herausfordernd sein. Außerdem will sie nicht auf riskante Missionen. Genau wie Ariel fühlt sich wohl auf der RAS.«

      »Dann hat sie keine Erfahrung mit Außeneinsätzen?«, hakte ich nach.

      »Nein.«

      »Weshalb schlägst du sie dann vor?«

      »Weil sie etwas hat, das für diese Mission von unschätzbarem Wert sein könnte und womöglich den Ausschlag für Erfolg oder Fehlschlag geben kann.«

      »Oho!« Gucky hob den Kopf, als wollte er hoch in der Luft die dünne Fahne einer exquisiten Gemüsepfanne wittern. »Jetzt machst du mich aber neugierig! Was ist das denn Geheimnisvolles?«

      »Freunde«, antwortete Sichu. »Marli Willka hat Freunde auf dieser Station.«

      *

      Einen Augenblick herrschte Schweigen. Ich begriff sofort, was Sichu meinte, nahm mir jedoch Zeit, abzuwägen. »Du meinst, sie hatte Freunde, und du hoffst, dass sie noch leben und auf der Station sind, weil es sich um Posbis handelt.«

      »Exakt«, bestätigte Sichu. »Posbis sind extrem langlebig, und sie vergessen selten etwas. Haben sie erst einmal mit jemandem Freundschaft geschlossen, sind sie loyale Verbündete. Gerade in dieser Zeit, in der wir den Daten nicht vertrauen dürfen, könnte ein glaubwürdiger Zeuge, der die Jahrhunderte vor Ort überlebt hat, eine echte Schatzgrube sein.«

      »Gut.« Ich entschied, Marli Willka eine Chance zu geben. »Kennst du sie persönlich?«

      »Ja, wenn auch nur flüchtig. Ich war einmal im Training ihrer Mannschaft, um es mir anzusehen. Ich rede mit ihr.«

      »Einverstanden. Bestell sie in die Nähe der Zentrale in einen Konferenzraum, damit sie spürt, wie wichtig ihre Zusage ist, und melde dich, falls du Unterstützung brauchst.«

      *

      Die Holobilder vor Marli flimmerten. Helle Punkte tanzten durch die Gesichter. Es waren Aufnahmen, die sie bei Regen gemacht hatte. Die Konturen von Hanka, Trudi, Ellsan und Fador verschwammen.

      Tok beugte sich zu ihr. »Du vermisst sie wirklich, was?«

      »Ja.« Marli schaltete das Holobild ab und schaute auf. Eben brachte ihr ein Servoroboter einen Fruchtsaft – sie war einer der wenigen Gäste, die ein Getränk brauchten.

      »Wohl bekomm's!«, rief der Roboter fröhlich und sirrte davon.

      Marli lehnte sich in dem weichen Besuchersessel zurück, der sich deutlich von der überwiegend metallisch anmutenden Einrichtung unterschied. Die meisten Posbis verzichteten auf Stühle. Einige vermeintliche Möbelstücke im Raum waren in Wirklichkeit Matten-Willys, die sich eine Auszeit gönnten.

      Snaji führte diese Bar, die vor allem für Posbis ausgelegt war. Seitdem die meisten Posbis von Bord gegangen waren, herrschte kaum mehr Betrieb. Der Großteil der komplizierten Dreh- und Schiebespiele aus Tausenden kleinster Teilchen schwebte unbeachtet in den Antigravhalterungen. Selbst die Musik war leiser als sonst, weil es weniger Stimmen gab, die übertönt werden mussten. Mehrere Posbis unterhielten sich per Funk und verzichteten ganz auf den Austausch von Lauten.

      Tok deutete nach vorne, auf den ovalen Holoschirm, der sich wie eine Bühne vor ihnen öffnete.

      »Ist es schon so weit?«, fragte Marli.

      Er wankte von einer Seite auf die andere, was seine Art zu nicken war.

      Auf dem Holo erschien das dunkle Gesicht eines Mannes, den jeder auf der RAS kannte: Es war Ratssprecher Col Tschubai, ein Nachkomme des Schiffsnamensgebers, der dem Bordrat seit dessen Gründung angehörte. Col nahm es seit dem Eintritt in die Cairanische Epoche auf sich, jedem, der es wissen wollte, persönliche Lageberichte zu liefern, abseits der ohnehin erhältlichen Bordinfos. Er wusste, wie neugierig alle waren, und tat sein Bestes, diese Neugierde zu befriedigen.

      »Hallo zusammen«, sagte Col auf scheinbar lockere Weise, doch Marli hatte stets den Eindruck, dass er nicht gerade jemand war, der sich darum riss, im Rampenlicht zu stehen. Er schien nie recht zu wissen, wo er seine großen Hände und Füße unterbringen sollte.

      »Bisher haben wir leider keine Spur von WHEELER finden können, doch Missionsleiter Atlan und Kommandant Holonder gehen davon aus, dass sich die Station im Ortungsschatten der Sonne versteckt haben könnte. Was die Datenlage betrifft, hat ANANSI keine neuen gesicherten Informationen. Wir erhoffen uns auf WHEELER ergänzende Auskünfte,

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