Fettnäpfchenführer Island. Marc Herbrechter

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Fettnäpfchenführer Island - Marc Herbrechter Fettnäpfchenführer

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Spur warst und dem guten Mann die Vorfahrt genommen hast, meinst du?«, erwidert Ásgeir.

      Max und Ásgeir steigen aus, tanken für 500 Kronen (knapp vier Euro), und die Fahrt geht weiter in Richtung þingvellir-Nationalpark.

       Was ist diesmal schiefgelaufen?

      Wie die meisten Menschen auf der Welt ist auch Max es gewohnt, als Fahrer auf der äußeren Spur im Kreisverkehr Vorfahrt zu haben. Es gibt also keinen Grund, auf die innere Spur zu achten.

      Nicht so in Island: Hier hat immer die innere Spur eines mehrspurigen Kreisverkehrs Vorfahrt. Auch wenn die Verkehrsregeln in Island fast identisch sind mit denen im Rest Europas (und vielen anderen Ländern), macht diese kleine Besonderheit vielen Touristen zu schaffen. Der Umstand, dass Mietwagenverleiher meist nicht extra darauf hinweisen, macht es nicht einfacher.

      Wer sich einmal daran gewöhnt hat, entdeckt jedoch schnell auch die Vorzüge dieser Regelung: Unsichere Fahrer haben keinen Grund, auf der äußeren Spur zu bleiben, wie es viele in anderen Ländern regelmäßig tun. Wer aus dem Kreisverkehr herausfahren möchte, kann dies einfach tun. Durch die Vorfahrtsregelung wird einem das Leben an dieser Stelle etwas einfacher gemacht.

       Was können Sie besser machen?

      Da Sie jetzt wissen, dass es diese Regel gibt, sind Sie schon deutlich besser auf das Autofahren in Island vorbereitet als die meisten Touristen. Abgesehen von dieser Regel gibt es nur wenige, die sich von denen unterscheiden, die Sie aus dem deutschen Straßenverkehr kennen.

      Hier alle aufzuführen würde den Rahmen sprengen, es gibt jedoch jede Menge Webseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen und auf denen Sie im Detail nachlesen können, was es zu beachten gibt. Auf den Seiten www.safetravel.is sowie www.road.is finden Sie nicht nur Hinweise zu den Wetterverhältnissen, sondern auch Informationen rund um die Verkehrsregeln in Island. In meinem Blog gibt es ebenfalls einen ausführlichen Artikel zum Thema Autofahren in Island auf Deutsch.

      Generell kann man sagen, dass es in Island besonders ratsam ist, vorausschauend zu fahren. Nicht nur die vom Winter teilweise stark in Mitleidenschaft gezogenen Straßen, sondern auch die vielen frei laufenden Schafe im Land machen es notwendig, immer mit voller Aufmerksamkeit hinter dem Lenkrad zu sitzen.

       AUTOFAHREN IN ISLAND

      Island ist wohl eines der Länder, in denen Autos am meisten gebraucht werden: Wegen der langen Distanzen und des schlechten Wetters sind Transportmittel wie Fahrräder, Eisenbahnen oder auch Busse keine echten Alternativen. Die meisten Isländer haben also mindestens ein Auto, oft auch mehrere. Während in der Hauptstadt Reykjavík und in der zweiten größeren Stadt Akureyri im Norden auch Kleinwagen häufig zu sehen sind, fahren die meisten Menschen auf dem Land SUVs oder ausgewachsene Geländewagen. Teilweise kommen auch riesige Superjeeps zum Einsatz, die für den Einsatz im Hochland umgebaut und mit mannshohen Reifen ausgestattet wurden.

      Im Grunde gibt es in Island zwei Tempolimits: 50 km/h innerhalb und 80 bzw. 90 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften. Die 80 km/h gelten dabei auf Schotterpisten. Davon abweichende Tempolimits sind immer ausgewiesen. An die Beschränkung sollte man sich halten, denn die Strafen für Verstöße können enorm ins Geld gehen. Ein Überschreiten des Tempolimits um wenige Stundenkilometer kann bereits mehrere Hundert Euro kosten.

      Je abgelegener Sie unterwegs sind, desto vorsichtiger sollten Sie fahren: Schlaglöcher, unbefestigte Straßenränder und herumstreunende Schafe sind nur einige der Überraschungen, die überall lauern können. Die Scheinwerfer sind in Island übrigens jederzeit einzuschalten, egal ob die Sonne scheint oder nicht.

      Bei der Buchung eines Mietwagens stellt sich vor allem eine Frage: Allrad oder nicht? Wer im Sommer in Island ist und die Ringstraße entlangfahren möchte, kann das durchaus mit einem Kleinwagen tun. Ein Allradfahrzeug ist in der Nebensaison und in den Übergangszeiten empfehlenswert, aber nicht notwendig. Im isländischen Winter würde ich ein Allradfahrzeug allerdings sehr empfehlen. Die bessere Traktion bietet im Zweifelsfall zusätzliche Sicherheit und macht die Reise auch komfortabler.

      Notwendig wird der Allradantrieb, wenn man die F-Straßen Islands befahren will. Diese liegen führen in das Hochland und sind meist nicht viel mehr als grob ausgefahrene Spuren. Große Steinblöcke und Flüsse machen das Passieren schwierig. Einen Jeep zu mieten reicht hier nicht unbedingt aus, man muss auch damit umgehen können. Bitte erkundigen Sie sich eingehend, bevor Sie eine Reise in das Hochland unternehmen!

      3

       SELTSAME DUSCHEN

       MAX STINKT ES

      Seit ein paar Tagen ist Max jetzt in Island, und so langsam hat er das Gefühl, den Dreh rauszuhaben. Auf der Arbeit läuft es immer besser, er hat die täglichen Routinen mittlerweile gut im Griff und macht fast keine Fehler mehr. Mit den Isländern kommt er ebenfalls gut zurecht, seit er mehr Zeit mit ihnen verbringt und ihre Eigenheiten kennenlernt.

      Heute ist ein Gespräch mit dem Chef anberaumt. Tobi will wissen, wie es vorangeht, ob Max sich wohl fühlt und wie die Lage so ist. Die ersten Tage in Island hatten Max viel abverlangt: das Wetter, die kleinen Sprachbarrieren und die neue Umgebung. An all das musste er sich erst mal gewöhnen. Mittlerweile fühlt er sich sehr wohl und freut sich auf die kommenden Wochen und Monate in Reykjavík.

      Es wird Zeit, sich fertig zu machen für die Arbeit. Max hat viel zu lange im Bett gelegen und muss sich jetzt beeilen. Schnell geht es erst mal unter die Dusche. Hier muss Max immer etwas vorsichtig sein, denn das heiße Wasser ist kochend, und so muss man über die Mischbatterie zunächst mit viel Gefühl eine Wassertemperatur zusammenmischen, die es einem erlaubt zu duschen, ohne sich zu verbrennen. Das hat er mittlerweile ganz gut raus und hüpft schnell in die kleine Duschkabine. Das Einzige, woran Max sich bisher nicht gewöhnen konnte, ist der Gestank in der Dusche. Das Wasser riecht stark. Der Geruch ist nur beim Duschen vorhanden und danach sofort wieder weg. Heute ist er allerdings so intensiv, dass Max sich ein wenig Sorgen macht und beschließt, das Problem mit Tobi zu besprechen. Hoffentlich keine große Sache, denn wenn irgendwelche Leitungen ausgetauscht werden müssten, hätte Max erst mal keine Bleibe mehr!

      Nach dem Duschen kommt das Essen. Seit Max in Island ist, hat er Haferbrei für sich entdeckt. Jeden Morgen gibt es eine riesige Schüssel mit leckerem Porridge, inklusive Zimt, Zucker und Äpfeln. Das macht satt, ist gesund und vor allem im Handumdrehen zubereitet. Weil er heute so wenig Zeit hat, lässt Max das heiße Wasser aus dem Hahn einfach so lange laufen, bis es kaum noch erhitzt werden müsste, und stellt es danach nur kurz auf den Herd. Der Geruch aus der Dusche breitet sich jetzt auch vom Waschbecken her aus, und als Max die ersten Löffel Brei zu sich nimmt, bildet er sich ein, ihn sogar schmecken zu können. Schweren Herzens entschließt er sich, das Porridge lieber nicht aufzuessen und sich unterwegs etwas fürs Frühstück zu holen. Es wird Zeit, er muss zum Tauchladen.

      Dort angekommen, erzählt er den Kollegen von dem Gespräch mit Tobi. Dass er am Nachmittag nach der Tour mit ihm sprechen wolle und bei dieser Gelegenheit auch das Problem mit dem Wasser ansprechen könne. Als die Kollegen wegen des Problems mit dem Wasser nachfragen, erzählt Max von den Geschehnissen am Morgen und fügt hinzu: »Ich hoffe, das ist nichts Schlimmes oder vielleicht sogar Gefährliches!«

      »Nun,

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