Fettnäpfchenführer Korea. Jan-Rolf Janowski
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Bei Atom nach unten, bei Gas nach oben
Wir, die da oben, damals und noch früher
Konfuzius spricht, aber keiner hört hin
Von dreckigen Kiwis und koreanischen Möwen
Nico ist kein Torschlusspaniker
Wenn die Toten zu Besuch kommen
Wenn es inyeon ist, sieht man sich wieder
10 Dinge, die man getan haben muss
10 Handlungen, mit denen man sich blamiert
VORWORT DES AUTORS
Wer schon Angst vor dem Weg hatte, trifft dann auch noch wirklich auf den Tiger!
Für mich ist Korea seit meiner Jugend das Land der Träume schlechthin. Habe ich Heimweh, denke ich zuerst an Seoul. Korea, der westliche Name für das Volk der Han, wurde von der Goryeo-Dynastie abgeleitet und bedeutet »Hohe Schönheit«. In einem Radius von nur einer Flugstunde offenbart sich diese hohe Schönheit in all ihren Facetten: palmenbewachsene subtropische Inseln, endlose Sandstrände, dichte Kiefernwälder, faszinierende Wattlandschaften und schneereiche Skigebiete. Und bei alledem habe ich nur vom für uns zugänglicheren Süden des Landes gesprochen; vom etwas größeren Norden der koreanischen Halbinsel, der viele Jahrhunderte lang das kulturelle Zentrum des Reichs war, und seinen unendlichen Hochgebirgszügen einmal ganz zu schweigen.
Heute dreht sich natürlich alles um die gigantische Stadt Seoul, mit einer 24 Stunden am Tag verfügbaren Infrastruktur und einem Lebenstempo, das einen schlicht sprachlos macht. Wenn diese Stadt einen erschlägt, reicht aber bereits eine kurze Fahrt mit einem preiswerten Hochgeschwindigkeitszug, und man steht inmitten idyllischen Landlebens in traditionellen Häuschen und findet sich mit dem Hausbesitzer bei einem Schälchen selbst gebrauten Reisweins auf einer 400 Jahre alten Veranda wieder.
Doch Korea ist nicht nur einfach schön. Das Land ist eine dynamische Kultur- und Wirtschaftsmacht mit offenen, herzlichen und flexiblen Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und das Leben in all seinen Extremen kennen – und zu nehmen wissen.
Oft habe ich mich gefragt, was für Ausländer den Zugang zu diesem einzigartigen Land erschweren könnte, denn dass sich viele auch noch nach Monaten fremd fühlen, ist kaum zu bestreiten. Inzwischen bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es wohl eine Mischung aus Sprachbarriere und Herangehensweise sein könnte, die die kulturellen Unterschiede unüberwindbar erscheinen lässt. An Ersterem können Sie vermutlich auf die Schnelle wenig ändern, Zweiteres hingegen verspricht rascheren Erfolg.
Korea präsentiert sich auf den ersten Blick als moderne, hoch entwickelte Nation, teils stärker im amerikanischen Sinne verwestlicht als der deutschsprachige Raum und an vielen Ecken so betont und bewusst auf Hochglanz poliert, dass man kaum noch eine eigene, in unseren Augen asiatische Identität spürt. Wer jedoch die Augen aufmacht, merkt, dass auch jeanstragende, US-Serien schauende und bei McDonald’s essende Koreaner vor allem eins sind: nicht westlich, sondern einfach koreanisch.
Und auch wenn Koreaner sich tief verbeugen, Reisrollen essen und Karaoke singen, sind sie vor allem eins: nicht asiatisch, sondern einfach koreanisch.
Damit für Sie dieses Adjektiv einen positiven Klang erhält und Sie es sich nicht unnötig schwer machen, gibt es den Fettnäpfchenführer Korea. Die Geschichten in diesem Buch zeigen die gröbsten Klippen auf und helfen Ihnen, diese im Alltag zu umschiffen – oder zumindest darauf gefasst zu sein.
Und vergessen Sie niemals: An den »Eigenarten der Koreaner« sind Sie zu mindestens 50 Prozent mitschuldig, denn eigenartig ist etwas ja nur, weil Sie es in dem Moment eigenartig finden. Im Übrigen werden Sie zumindest bei jungen Koreanern nicht selten auf Verständnis stoßen, viele kulturelle Eigenheiten finden auch sie inzwischen seltsam. Dabei ist es doch eigentlich schade, wenn sich alle Kulturen angleichen. Sollten Sie diese Eigenarten dennoch für allzu gewöhnungsbedürftig halten, können Sie sich heute auch in Korea den ganzen Tag von deutschem Fernsehen berieseln