Jüdische Altertümer. Flavius Josephus

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Jüdische Altertümer - Flavius Josephus

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erfreut das Strafgericht Gottes; und in dem Glauben, mit Datham und seinem Anhange sei eine Pestbeule des Gemeinwesens zugrunde gegangen, empfanden sie über deren Tod keinen Schmerz.

      4. Moyses rief alsdann diejenigen zusammen, die sich um die Priesterwürde bewarben, damit festgestellt werde, wer, nachdem sein Opfer Gott am meisten wohlgefällig gewesen sei, zum Priestertum berufen würde. Und als nun 250 Männer hervortraten, die sowohl wegen der Tugenden ihrer Väter als auch wegen ihrer eigenen beim Volke in hohen Ehren standen, erschienen auch Aaron und Kores, und alle verbrannten vor der Hütte das Räucherwerk, das sie mitgebracht hatten. Da entstand plötzlich ein mächtiges Feuer, wie es von Menschenhänden entzündet noch niemand gesehen hatte, und wie es weder aus unterirdischen Gluten hervorbricht noch von selbst in Wäldern entsteht, die von der Stürme Gewalt ergriffen werden, sondern wie es nur Gottes Geheiß entzünden kann, gewaltig und hell leuchtend. Davon wurden alle zweihundertfünfzig Männer samt dem Kores dahingerafft, sodass nicht die Spur von ihren Leibern übrig blieb. Aaron allein blieb vom Feuer verschont, weil Gott dasselbe erzeugt hatte, um die zu vertilgen, die es verdient hatten. Nachdem sie so zugrunde gegangen, wollte Moyses dieses Strafgericht ewigem Andenken überliefern und späteren Nachkommen ein Zeichen davon hinterlassen. Er befahl daher dem Eleazar, dem Sohne Aarons, die Rauchpfannen der Gerichteten am ehernen Altare niederzulegen, damit kommende Geschlechter erkennen möchten, was mit denen geschehen sei, die Gottes Allmacht hintergehen zu können gewähnt hatten. Aaron aber verwaltete das Ehrenamt mit seinen Söhnen weiter, nachdem es allen kund geworden, dass er nicht durch die Gunst des Moyses, sondern nach dem Urteil Gottes dasselbe zu Recht besitze.

      VIERTES KAPITEL

      Schicksale der Hebräer in der Wüste während 38 Jahren.

      1. Dennoch legte sich die Empörung nicht völlig, wuchs vielmehr bald wieder und ward heftiger als zuvor. Und die Ursache, die das Übel von Tag zu Tag verschlimmerte, machte es wahrscheinlich, dass es so bald nicht aufhören, sondern noch lange Zeit andauern werde. Obgleich man sich nämlich überzeugt haben musste, dass nichts ohne den Willen Gottes geschehe, glaubte man doch, Gott tue das alles nur dem Moyses zu Gefallen. Ihm allein legten sie die Schuld dafür bei, dass Gottes Zorn an jenen so schrecklich gewaltet habe. Gott sei auch nicht so sehr durch ihre Vergehen beleidigt, als vielmehr von Moyses aufgereizt worden. Und jene seien wegen keiner anderen Sünde vertilgt worden, als weil sie Gottes Verehrung und Dienst sich eifrig hätten angelegen sein lassen. Moyses habe durch den Tod so vieler vornehmen Männer das Volk strafen wollen, damit er niemals mehr zur Verantwortung gezogen werden könne, und damit sein Bruder im Besitze der Priesterwürde gesichert sei. Denn von jetzt ab werde niemand mehr so großes Verlangen danach tragen, da andere dadurch in ihr Verderben gestürzt seien. Obendrein wühlten auch die Verwandten der Gerichteten eifrig im Volke, um die Anmaßung des Moyses in die gebührenden Grenzen zurückzuweisen; denn das schien ihre eigene Wohlfahrt und Sicherheit zu fordern.

      2. Moyses aber, der schon lange die steigende Erregung des Volkes bemerkt hatte, befürchtete, es möchte von neuem ein Aufruhr ausbrechen, und großes Unheil entstehen. Daher berief er das Volk zur Versammlung und hörte ihre Vorwürfe ruhig an, ohne etwas zu seiner Entschuldigung vorzubringen, um sie nicht noch mehr zu reizen. Alsdann befahl er den Stammesoberhäuptern, Stäbe herbeizubringen, auf denen die Namen der einzelnen Stämme verzeichnet seien. Denn der solle die Priesterwürde erhalten, auf dessen Stab Gott ein Zeichen erscheinen lassen würde. Dieser Vorschlag fand Zustimmung, und man brachte die Stäbe herbei; Aaron aber hatte auf seinem Stabe den Stamm Levis verzeichnet. Moyses nahm nun die Stäbe und legte sie in der Hütte Gottes nieder. Am folgenden Tage aber holte er sie wieder hervor, und sie konnten leicht wieder erkannt werden, da sie sowohl von den Oberhäuptern als auch vom Volke gekennzeichnet worden waren. Die anderen Stäbe hatten nun genau das Aussehen beibehalten, welches sie gehabt, als Moyses sie empfing; an Aarons Stab hingegen sah man Zweige, Sprossen und reife Früchte, nämlich Mandeln, denn aus diesem Holze war der Stab verfertigt. Erstaunt ob der Neuheit der Erscheinung, ließen sie nun von dem Hasse ab, den sie vielleicht ebenso sehr gegen Aaron als gegen Moyses gehegt hatten, bewunderten Gottes Urteil und stimmten seinem Beschlusse bei. Und so erkannte man gern an, dass Aaron mit Recht die Priesterwürde zustehe. Aaron wurde nun, nachdem Gott ihn dreimal erwählt und durch Zeichen beglaubigt hatte, dauernd in seine Würde eingesetzt, und der Aufruhr auf diese Weise beendigt, nachdem er lange gewährt hatte.

      3. Da der Stamm Levis, weil er zum Dienste Gottes bestimmt war, vom Kriegsdienste befreit war, so befahl Moyses, damit derselbe nicht aus Not oder wegen der Sorge für den Lebensunterhalt den heiligen Dienst vernachlässige, die Hebräer sollten, sobald sie nach Gottes Willen das Land Chananaea in Besitz genommen, den Leviten achtundvierzig schöne und große Städte nebst dem Ackerlande bis zweitausend Ellen von der Stadtmauer im Umkreise zuteilen. Außerdem schrieb er dem Volke vor, den Leviten und Priestern den Zehnten des jährlichen Ernteertrages zu entrichten. Dies war das Einkommen, welches dieser Stamm vom Volke erhielt. Was davon den Priestern allein zukam, glaube ich besonders aufführen zu müssen.

      4. Von den achtundvierzig Städten mussten ihnen die Leviten dreizehn einräumen, und außerdem von dem Zehnten, den sie jährlich vom Volke erhielten, wieder den Zehnten an sie abtreten. Weiterhin bestimmte Moyses, das Volk solle die Erstlinge aller Früchte, die die Erde hervorbringt, Gott darbringen; und von den vierfüßigen Tieren, die zum Opfer bestimmt waren, sollten sie die männliche Erstgeburt den Priestern zum Opfer bringen, damit sie dieselbe mit ihren Familien in der heiligen Stadt verzehrten. Für die Tiere aber, deren Verspeisung das Gesetz verbot, mussten deren Besitzer einen und einen halben Sekel entrichten: Für die menschlichen Erstlinge waren fünf Sekel zu zahlen. Auch gebührten den Priestern die Erstlinge der Schafschur, und wenn Weizen gemahlen oder Brot gebacken wurde, so erhielten sie davon einen Kuchen. Diejenigen, welche sich einem Gelöbnis gemäß Gott weihen (die Naziräer, welche ihr Haar wachsen lassen und sich des Weingenusses enthalten), geben, wenn sie ihr Haar scheren, dieses den Priestern zum Opfer. Ferner müssen diejenigen, die sich Korban nennen (das heißt im Hebräischen »Geschenk an Gott«), wenn sie von dem Dienst, zu dem sie sich verpflichtet haben, entbunden sein wollen, den Priestern Geld geben, und zwar ein Weib dreißig und ein Mann fünfzig Sekel. Wer aber dazu zu arm ist, dem können die Priester nach Gutdünken die Abgabe erlassen. Wenn jemand zu Hause zu einem Gastmahl, nicht zum Gottesdienste, einen Ochsen oder ein Schaf schlachtet, muss er den Priestern die Kaldaunen, ein Stück von der Brust und die rechte Schulter darbringen. So verschaffte Moyses den Priestern ein reichliches Einkommen, wozu noch das hinzukam, was ihnen von den für das Volk dargebrachten Sühnopfern gebührte, wie ich es im vorigen Buche beschrieben habe. Von allen diesen Abgaben mussten die Priester aber auch ihren Hausgenossen, Töchtern und Weibern etwas zuteilen mit Ausnahme der Opfertiere von den Sühnopfern, die nur die männlichen Mitglieder der Priesterfamilie an demselben Tage im Tempel verzehren durften.

      5. Als Moyses nach der Unterdrückung des Aufruhrs diese Vorschriften gegeben hatte, brach er mit dem ganzen Heere auf und kam an die Grenze von Idumäa. Er schickte darauf Gesandte zum König der Idumäer und ließ um freien Durchzug durch sein Land bitten, indem er jede Verantwortung dafür übernahm, dass ihm kein Unrecht noch Schaden zugefügt werden würde. Auch ließ er um die Erlaubnis zum Einkauf von Lebensmitteln ersuchen; er wolle sogar das Wasser bezahlen, wenn der König es verlange. Dieser aber schlug das Ersuchen der Gesandten rundweg ab und verweigerte ihnen nicht nur den Durchmarsch, sondern zog sogar mit einem Heere dem Moyses entgegen, um ihn, wenn er den Einmarsch mit Gewalt erzwingen wollte, daran zu hindern. Deshalb führte Moyses, dem auf seine Anfrage Gott den Rat gegeben hatte, sich nicht auf einen Kampf einzulassen, das Heer zurück und nahm auf Umwegen den Marsch durch die Wüste.

      6. Um diese Zeit starb auch Mariamme, die Schwester des Moyses, im vierzigsten Jahre nach dem Auszug aus Ägypten, im Neumond des Monats Xanthikos. Sie wurde mit großer Pracht auf öffentliche Kosten auf einem Berge, der Sin genannt wird, begraben, und als das Volk dreißig Tage um sie getrauert hatte, reinigte Moyses es auf folgende Weise. Der Hohepriester führte ein tadelloses rotes Rind, das noch nicht zum Pflügen und Ackerbau ins Joch gespannt worden war, etwas vom Lager entfernt an einen ganz reinen Ort, schlachtete es und besprengte

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