Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte. Martha Schad

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Die berühmtesten Frauen der Weltgeschichte - Martha Schad marixwissen

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(eigentlich Flavia Julia Helena) als edle Mutter und fromme Christin, als »Bekehrerin des Abendlandes« verherrlicht.

      Helena, Tochter eines heidnischen Schankwirts und somit von niederer Herkunft, wurde die erste Frau des späteren Kaisers Constantius I. Chlorus (250–306), der sie jedoch eines Tages verstieß, um eine ebenbürtige und legitime Ehefrau, nämlich Theodora, Tochter des älteren Kaisers Maximian, zu nehmen. Constantius Chlorus wurde von Maximian adoptiert und 293 im Rahmen der Tetrarchie zum Caesar (Unterkaiser) ernannt.

      Aus der Beziehung zwischen Helena und dem Kaiser stammt der 280 geborene Sohn Konstantin, der als »der Große« in die Geschichte eingehen sollte. Nach dem Tod von Constantius Chlorus übernahm sein Sohn Konstantin das Heer des Vaters und wurde 306 zum Kaiser ausgerufen. Nach seinem Regierungsantritt holte er seine Mutter Helena nach Trier.

      Helena hatte sich 312 zum Christentum bekehren und taufen lassen. Sie hatte als Christin großen Einfluss auf die Einstellung ihres Sohnes zum Christentum. Der Kaiser überschüttete seine Mutter mit Ehren: Sie erhielt eine Wohnung im Palatium Sessorianum in Rom, wurde »nobilissima femina« genannt und später zur Augusta erhoben (325).

      Konstantin der Große verlieh seiner Mutter darüber hinaus das Recht, Münzen zu prägen und über den kaiserlichen Schatz zu verfügen. Im Jahr 326 kam es zur Tragödie in der kaiserlichen Familie. Konstantin ließ seine Ehefrau Fausta wegen des angeblichen Ehebruchs mit seinem aus einer früheren Ehe stammenden Sohn Crispus im Bad ersticken. Helena soll an diesem fürchterlichen Geschehen nicht unschuldig gewesen sein.

      Die wichtigste, weil zeitgenössische Quelle, die Konstantinbiographie des Bischofs Eusebios von Caesarea (gest. 339), erwähnt Helena im Zusammenhang mit den konstantinischen Kirchenbauten im Heiligen Land: Er berichtet von der Reise, welche die Kaiserinmutter »… trotz ihres hohen Alters« durch die östlichen Provinzen unternahm, um sie »mit kaiserlicher Fürsorge zu besuchen.« Helena soll im Traum den göttlichen Befehl erhalten haben nach Palästina zu reisen, die heiligen Stätten zu finden und würdig auszugestalten. Sie wollte »die Fußspuren des Erlösers« verehren. Die Suche nach dem Grab Jesu war schließlich von Erfolg gekrönt. Es wurden drei gut erhaltene Kreuze gefunden, die mehr als 300 Jahre alt gewesen sein könnten. Bischof Makarios I. von Jerusalem bezeugte diese Kreuzauffindung, und auch Cyrill von Jerusalem bestätigte das wahre Kreuz und das heilige Grab. Über dem Grab und der Kreuzauffindungsstelle ließen Helena und ihr Sohn Konstantin eine Basilika errichten, die so genannte Grabeskirche. Auch die Geburtskirche in Bethlehem und die später zerstörte Eleona-Basilika auf dem Ölberg gehen auf Helena zurück. Die heilige Helena gilt ebenfalls als Gründerin vieler anderer Kirchenbauten in und um Jerusalem.

      Nach der Auffindung des Kreuzes fand Helena auch noch die Nägel, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Von diesen Nägeln ließ sie für ihren Sohn einen in ein Diadem und einen weiteren in Pferdezügel einarbeiten. Welch hohen Stellenwert Ambrosius Helena mit der Kreuzauffindung zuweist, zeigt sich daran, dass er sie an mehreren Stellen in direkter Beziehung zu Maria sieht: »… Maria ward heimgesucht zur Erlösung der Eva, Helena ward heimgesucht zur Erlösung der Kaiser.«

      Eine der sieben römischen Pilgerkirchen, Santa Croce in Gerusalemme, ist auf Bitten Helenas von ihrem Sohn errichtet worden. Die Kirche galt als Aufbewahrungsort des von Helena aufgefundenen Kreuzes Christi. Heute geht man von der unterirdisch gelegenen Helenakapelle in die Reliquienkapelle, die einige Kostbarkeiten birgt, nämlich drei Bruchstücke des Heiligen Kreuzes, zwei Dornen der Dornenkrone Christi, einen Kreuznagel, ein Stück der Inschrifttafel des Kreuzes (INRI) sowie den Finger des »ungläubigen« Thomas.

      Eher legendär im Zusammenhang mit Helenas Reise ist die Auffindung und Mitnahme der Reliquien der Heiligen Drei Könige. Zunächst waren die fraglichen Objekte im Familienbesitz und wurden später an Bischof Eustorgius verschenkt. Für gewisse Zeit kamen sie dann nach Mailand, bis sie von Kaiser Friedrich Barbarossa nach Köln in den Dom verbracht wurden, wo sie sich noch heute befinden.

      Eine der bekanntesten Darstellungen der heiligen Helena befindet sich an einem der vier Hauptpfeiler der Kuppel des Petersdoms. Eine 1639 geschaffene monumentale Statue von Andrea Bolgi zeigt Helena mit dem Kreuz Christi. Darüber befindet sich eine Kapelle mit Balkon, in die 1629 auf Weisung des Barberini-Papstes Urban VIII. das größte in Rom noch erhaltene Stück des Kreuzes aus der Kirche Santa Croce in Gerusalemme übertragen wurde.

      Helena starb am 18. August 329 in Nikomedia (Izmid) und somit ist dieser Tag auch ihr Festtag. In der Ostkirche wird der Gedenktag Helenas gemeinsam mit dem ihres Sohnes Konstantin am 21. Mai begangen. Die Beisetzung fand in der ursprünglich für Konstantin selbst errichteten Grabrotunde am Ostende der Märtyrerbasilika SS. Petro et Marcellino (erbaut um 320) an der Via Labicana außerhalb Roms statt. Der Leichnam Helenas soll dann von ihrem Sohn nach Konstantinopel gebracht und im 9. Jahrhundert in die Benediktinerabtei in Hautvillers überführt worden sein, wo ihr Haupt verehrt wird.

      Im 12. Jahrhundert kamen Reliquien der Helena in die Kirche Santa Maria in Aracoeli auf dem Kapitol in Rom, wo ihr eine kleine, achtsäulige Kapelle geweiht ist. In dem zierlichen Grabmal wurden in einer Porphyr-Urne Helenas Reliquien aufbewahrt. Heute befindet sich der Porphyrsarkoph, in dem sie bestattet wurde, im Museo Pio-Clementino (Vatikanische Museen) in Rom.

      Auch die Städte Hautvillers, Paris sowie Trier beanspruchen Reliquien von Helena zu haben. Sie gilt nicht nur als die legendenhafte Gründerin der Trierer Bischofskirche, sondern auch als Stifterin ihrer wichtigsten Reliquien. So soll sie sowohl einen der bei Ambrosius erwähnten Kreuzesnägel als auch den »Heiligen Rock«, in dem man das, in der Bibel ausdrücklich genannte, ungeteilte Untergewand Christi sieht, als Geschenk an Bischof Agritius nach Trier gesandt haben. Die Heilige selbst wird als Gründerin und Stifterin der Hauptreliquien zu der zentralen Gestalt der Trierer Bischofskirche und macht diese so zum Zentrum der Helenaverehrung in dieser Stadt.

      Helena ist die Patronin der Städte Frankfurt, Pesaro und Ascoli sowie der Bistümer Trier, Bamberg und Basel. Sie gilt als Schutzheilige der Färber, Nadler und Schatzgräber der Bergwerke, als Schutzpatronin gegen Blitz und Feuer, zur Auffindung verlorener Gegenstände und zur Aufdeckung von Diebstählen. Helena wurde auch die Schutzpatronin der Nagelschmiede angesichts der Auffindung der Kreuznägel Christi, von denen einer im Bamberger Dom, einer in der Heiligen Lanze zu Wien und ein weiterer in der römischen Kirche Santa Croce in Gerusalemme verehrt wird.

      IULIA AURELIA ZENOBIA

      * um 250

      † nach 274

      Königin von Palmyra in Syrien

       »Man spricht mit Verachtung von dem Krieg, den ich gegen ein Weib führe, aber man kennt weder die Macht noch den Charakter Zenobias.«

      (KAISER AURELIAN)

      Palmyra, ein kleines Reich in der syrischen Wüste, gehörte offiziell zum römischen Weltreich, gab sich aber sehr unabhängig. Die Bevölkerung lebte vom Handel und ihre Karawanen reisten von Indien bis Rom. Zenobia war die zweite Gemahlin des Stadtfürsten von Palmyra, Septimius Odaenathus, der in der Schwächeperiode der Soldatenkaiserzeit subsidiär für die römische Zentralgewalt den Kampf mit den persischen Sassaniden führte. Diese Zeit der Soldatenkaiser verkörperte auf weiblicher Seite die Gestalt der Zenobia. Sie stellte mit ihrer Existenz ein Bindeglied zwischen früheren Erscheinungen weiblicher Herrscherinnen, den severischen Kaiserinnen und den christlichen Kaiserinnen der frühbyzantinischen Epoche dar.

      Da Zenobias Ehemann zu mächtig geworden war, ließ ihn Kaiser Gallienus im April 267 ermorden. Daraufhin trat seine Frau, Iulia Aurelia Septimia Zenobia, Tochter des Iulius Aurelius Zenobius, seine Nachfolge an, zunächst als

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