Einfach Shakespeare. William Shakespeare

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Einfach Shakespeare - William Shakespeare Literatur (Leinen)

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mir heißen. O, mein Herz! Mein Weib!

      Der Tod, der deines Atems Balsam sog,

      Hat über deine Schönheit nichts vermocht.

      Noch bist du nicht besiegt. Der Schönheit Fahne

      Weht purpurn noch auf Lipp’ und Wange dir.

      Hier pflanzte nicht der Tod sein bleiches Banner. [...]

      Warum bist du so schön noch? Soll ich glauben –

      Ja, glauben will ich, komm lieg mir im Arm!

      Der körperlose Tod entbrenn’ in Liebe,

      Und der verhaßte, hag’re Unhold halte

      Als deine Buhle hier im Dunkeln dich.

      Aus Furcht davor will ich dich nie verlassen,

      Und will aus diesem Palast dichter Nacht

      Nie wieder weichen. Hier, hier will ich bleiben

      Mit Würmern, so dir Dienerinnen sind.

      O, hier bau ich die ew’ge Ruhstatt mir,

      Und schüttle von dem lebensmüden Leibe

      Das Joch feindseliger Gestirne. Augen,

      Blickt euer Letztes! Arme, nehmt die letzte

      Umarmung! Und, o Lippen, ihr, die Tore

      Des Atems, siegelt mit rechtmäß’gem Kusse

      Den ewigen Vertrag dem Wuch’rer Tod.

      Komm, bittrer Führer! Widriger Gefährt!

      Verzweifelter Pilot! Nun treib auf einmal

      Dein sturmerkranktes Schiff in Felsenbrandung!

      Dies auf dein Wohl, wo du auch stranden magst!

      Dies meiner Lieben! Er trinkt. O wackrer Apotheker,

      Dein Trank wirkt schnell. Und so im Kusse sterb ich.

      (V, 3)

      JULIA

      Was ist das hier? Ein Becher, festgeklemmt

      In meines Trauten Hand? Gift, seh ich, war

      Sein Ende vor der Zeit. O Böser! Alles

      Zu trinken, keinen güt’gen Tropfen mir

      Zu gönnen, der mich zu dir brächt’! Ich will

      Dir deine Lippen küssen. Ach, vielleicht

      Hängt noch ein wenig Gift daran und läßt mich

      An einer Labung sterben. Deine Lippen sind warm. [...]

      Wie? Lärm? Dann schnell nur.

      O willkomm’ner Dolch!

      Dies werde deine Scheide. Sie ersticht sich. Roste da

      Und laß mich sterben.

      (V, 3)

       Verrückt aus Liebe?

      Ophelia ist in Hamlet verliebt, der ihr ebenfalls seine Liebe geschworen hat. Doch dann befiehlt Ophelias Vater Polonius ihr, sich von Hamlet fernzuhalten. Er fürchtet, dass Hamlet Ophelia nur verführen, sie aber nicht heiraten will – oder aufgrund seiner Position als möglicher Thronfolger gar nicht heiraten kann. Bei der darauffolgenden Begegnung zwischen Hamlet und Ophelia verhält Hamlet sich seltsam. Polonius denkt, seine Sehnsucht nach Ophelia habe ihn in den Wahnsinn getrieben.

      OPHELIA

      Als ich in meinem Zimmer näht’, auf einmal

      Prinz Hamlet – mit ganz aufgerißnem Wams,

      Kein Hut auf seinem Kopf, die Strümpfe schmutzig

      Und losgebunden auf den Knöcheln hängend;

      Bleich wie ein Hemde, schlotternd mit den Knien;

      Mit einem Blick, von Jammer so erfüllt,

      Als wär er aus der Hölle losgelassen,

      Um Gräuel kundzutun – so tritt er vor mich.

      POLONIUS

      Verrückt aus Liebe?

      OPHELIA

      Herr, ich weiß es nicht,

      Allein ich fürcht es wahrlich. [...]

      Er griff mich bei der Hand und hielt mich fest,

      Dann lehnt’ er sich zurück, so lang sein Arm;

      Und mit der andern Hand so überm Auge,

      Betrachtet er so prüfend mein Gesicht,

      Als wollt er’s zeichnen. Lange stand er so;

      Zuletzt ein wenig schüttelnd meine Hand,

      Und dreimal hin und her den Kopf so wägend,

      Holt er solch einen bangen tiefen Seufzer,

      Als sollt’ er seinen ganzen Bau zertrümmern,

      Und endigen sein Dasein. Dies getan,

      Läßt er mich gehn: und über seine Schultern

      Den Kopf zurückgedreht, schien er den Weg

      Zu finden ohne seine Augen; denn

      Er ging zur Tür hinaus ohn’ ihre Hülfe,

      Und wandte bis zuletzt ihr Licht auf mich. [...]

      POLONIUS

      Dies ist die wahre Schwärmerei der Liebe,

      Die, ungestüm von Art, sich selbst zerstört,

      Und leitet zu verzweifelten Entschlüssen

      So oft als irgend eine Leidenschaft,

      Die unterm Mond uns quält.

      (II, 1)

      Als Polonius dem König davon berichtet, liest er ihm einen Liebesbrief von Hamlet an Ophelia vor, um seine Theorie zu untermauern, dass Hamlet aus Liebe verrückt geworden sei. Dieser Brief ist sicher der berühmteste in Shakespeares Werk.

      POLONIUS

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