Einfach Shakespeare. William Shakespeare

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Einfach Shakespeare - William Shakespeare страница 15

Einfach Shakespeare - William Shakespeare Literatur (Leinen)

Скачать книгу

und Gestalt.

      Sie sieht mit dem Gemüt, nicht mit den Augen,

      Und ihr Gemüt kann nie zum Urteil taugen.

      Drum nennt man ja den Gott der Liebe blind. […]

      Eh Hermia meinen Liebsten mußt’ entführen,

      Ergoß er mir sein Herz in tausend Schwüren;

      Doch, kaum erwärmt von jener neuen Glut,

      Verrann, versiegte diese wilde Flut.

      Jetzt geh ich, Hermias Flucht ihm mitzuteilen!

      Er wird ihr nach zum Walde morgen eilen.

      Zwar, wenn er Dank für den Bericht mir weiß,

      So kauf ich ihn um einen teuren Preis.

      Doch will ich, mich für meine Müh zu laben,

      Hin und zurück des Holden Anblick haben.

      (I, 1)

       Laßt mich mit ihm ziehn

      Noch in seiner Hochzeitsnacht wird Othello, im militärischen Dienst Venedigs, nach Zypern versetzt, um zu verhindern, dass die Türken die Insel erobern. Alle gehen davon aus, dass er seine frischvermählte Ehefrau, Desdemona, zurücklassen wird, doch sie weigert sich und setzt durch, dass sie ihn begleiten darf.

      DESDEMONA

      Daß ich den Mohren liebt’, um ihm zu leben,

      Mag meines Glücks gewaltsam jäher Sturm

      Der Welt zurufen: ja, mein Herz ergab sich

      Ganz unbedingt an meines Herrn Beruf.

      Ich sah in seinem Geist Othellos Antlitz,

      Und seinem Ruhm, und seinem Heldentum

      Hab’ ich Gemüt und irdisch Gut geweiht.

      Drum, würd’ge Herrn, läßt man mich hier zurück,

      Als Friedensmotte, weil er zieht ins Feld,

      So raubt man meiner Liebe teures Recht,

      Und läßt mir eine schwere Zwischenzeit

      Dem Liebsten fern: drum laßt mich mit ihm ziehn.

      (I, 3)

      Trotzdem reisen die beiden in getrennten Schiffen nach Zypern. Aufgrund eines Sturms auf See sind sie heilfroh, als sie sich lebend wiedersehen. Othello fühlt, dass sein Glück jetzt seinen Höhepunkt erreicht hat und er zufrieden sterben könnte. Desdemona geht aber davon aus, dass ihr Glück noch wachsen wird, nachdem sie erst seit Kurzem verheiratet sind und kaum Zeit miteinander verbracht haben. Im Verlauf des Stücks behält leider Othello recht.

      OTHELLO

      Ein Wunder dünkt mich’s, groß wie meine Freude,

      Dich hier zu sehn vor mir. O mein Entzücken!

      Wenn jedem Sturm so heitre Stille folgt,

      Dann blast, Orkane, bis den Tod ihr weckt!

      Dann klimme, Schiff, die Wogenberg’ hinan

      Hoch wie Olymp, und tauch hinunter tief

      Zum Grund der Hölle! Gölt’ es, jetzt zu sterben,

      Jetzt wär’ mir’s höchste Wonne; denn ich fürchte,

      So volles Maß der Freude füllt mein Herz,

      Daß nie ein andres Glück mir diesem gleich

      Im Schoß der Zukunft harrt.

      DESDEMONA

      Verhüte Gott,

      Daß unsre Lieb’ und Glück nicht sollten wachsen

      Wie unsrer Tage Zahl!

      OTHELLO

      Amen, ihr holden Mächte!

      Nicht auszusprechen weiß ich diese Wonne,

      Hier stockt es; o es ist zu viel der Freude.

      (II, 1)

       Nichts von Gehn

      Das ausschweifende Leben als Liebespaar, das Antonius und Kleopatra in Ägypten führen, erregt die Missbilligung seiner beiden Mit-Triumvirn, Ocatvius Cäsar und Lepidus, mit denen er sich die Weltherrschaft teilt. Sowohl Cäsar als auch Antonius’ Ehefrau Fulvia fordern seine Anwesenheit in Rom, doch Antonius ist so sehr in Kleopatra vernarrt, dass er sich zunächst weigert, irgendwelche Boten aus Rom auch nur anzuhören. Das Schicksal Roms ist ihm gleichgültig.

      ANTONIUS

      Schmilz in die Tiber, Rom! Der weite Bogen

      Des festen Reichs, zerbrich! Hier ist die Welt,

      Thronen sind Staub: die kot’ge Erde nährt

      Wie Mensch, so Tier: der Adel nur des Lebens

      Ist, so zu tun: wenn solch ein liebend Paar,

      Und solch Zwillings-Gestirn es darf: worin

      (Bei schwerer Ahndung wisse das die Welt!)

      Wir unerreichbar sind!

      KLEOPATRA

      Erhabne Lüge!

      Wie ward Fulvia sein Weib, liebt’ er sie nicht?

      So will ich Törin scheinen und nicht sein;

      Anton bleibt stets er selbst.

      ANTONIUS

      Nur nicht, reizt ihn Kleopatra. Wohlan,

      Zu Liebe uns’rer Lieb’ und süßen Stunden,

      Nicht sei durch herb Gespräch die Zeit verschwendet.

      Kein Punkt in unserm Leben, den nicht dehne

      Noch neue Lust. Welch Zeitvertreib zu Nacht?

      (I, 1)

      Es ist Kleopatra, die Antonius drängt, die Boten anzuhören. Der Bote selbst zögert zunächst, Antonius die Wahrheit zu sagen.

      BOTE AUS ROM

      Der

Скачать книгу