Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar.. Nathanael Draht

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Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar. - Nathanael Draht

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ihn mit Äther außer Gefecht und bringst ihn zurück in sein Kloster. Wenn er dann aufwacht, dann lass ihn mal erzählen, was er die Nacht so erlebt hat. So ähnlich ist das auch bei mir. Ich weiß nur: Was damals passiert ist, hat mein Leben komplett umgekrempelt.

      Im Laufe dieses Buches werde ich immer wieder auf diesen Moment zurückkommen und von meinen Fragen und Gottes Antworten berichten.

      Es war inzwischen später Nachmittag, Gott hatte mir in zwei Gottesdiensten einige Fragen beantwortet, aber längst nicht alle. Josef, seine Verlobte und ich gingen essen und redeten über den bisherigen Tag. Ich wollte noch so viel wissen:

      • Wie kann man mit Jesus eine Beziehung führen?

      • Wie soll es funktionieren, von ihm zu lernen, ihm zuzuhören, ihn zu spüren, mit ihm Freude und Leid zu teilen? Jesus war doch tot, meinetwegen auferstanden, aber selbst dann doch im Himmel?

      • Was kommt wirklich nach dem Tod? Können wir Jesus umarmen, mit ihm über unser Leben, unsere Abenteuer und Entdeckungen quatschen?

      • Wie war es damals, als die Apostel nach Pfingsten erfüllt vom Heiligen Geist loszogen? Und kann so etwas heute noch passieren? Wenn ja: Was genau passiert dann überhaupt?

      Es gab noch einen dritten Gottesdienst an diesem Tag und nach allem, was bisher passiert war, hatte ich große Erwartungen. Ich spürte die Anwesenheit Gottes immer intensiver, je näher die Predigt von Bonnke rückte. Ich wurde richtig nervös, mein Herz schlug unfassbar schnell, es war wie ein ständiges Explodieren in mir.

      Josef stand neben mir und ich sagte zu ihm: »Du, ich glaube, Gott hat heute zu mir gesprochen und mir zwei Dinge gesagt: Erstens möchte er mich gebrauchen und zweitens soll ich mich heute hier bekehren.«

      Ich weiß nicht mehr, wie er reagierte, aber bei mir kehrte schlagartig Ruhe ein. Ich war irritiert: Wo war dieses krasse Gefühl hin? Warum war es weg? Und wie kommt es wieder?

      Die Predigt ging an mir vorüber, keines der Worte sprach mich an. Ich ahnte, dass nun andere dran waren. Ich war entzückt und schwer beeindruckt, dass Gott ganze zwei Predigten verwendet hatte, um in voller Länge mit mir zu reden. Mit mir, einem Menschen, der gefangen war in einem System aus Lebenslügen, materiellen Annehmlichkeiten und innerer Leere.

      Am Ende der Predigt kam der Aufruf, auf den ich die letzte Stunde gewartet hatte: »Wer heute sein Leben Jesus Christus geben möchte, der hebe die Hand.«

      Ich reagierte sofort und meldete mich.

      »Ich möchte nun die, aber wirklich nur die, die jetzt gerade ihre Hand gehoben haben, bitten, hier nach vorne zu mir auf die Bühne zu kommen.«

      Ich ging nach vorne. Im Vorbeigehen gratulierten mir wildfremde Menschen, alle schienen glücklich darüber zu sein, dass ich nach vorne lief. Die Bühne füllte sich innerhalb weniger Minuten. Gottes Gegenwart war dort sehr stark. Ich ließ meine Tränen einfach laufen, über meine Wangen, an den Lippen vorbei und dann sonst wohin. Es war mir egal, was die Leute dachten. Wir beteten zusammen ein Übergabegebet.

      Als wir fertig waren, sah ich ein Loch in der Decke der Kirche, durch das Gott einen Lichtstrahl schickte. Der Strahl war etwa einen Meter breit und traf direkt auf meinen Oberkörper. Ich konnte direkt in die Herrlichkeit Gottes schauen. In diesem Moment wusste ich, dass Gott mir alle meine Sünden und Fehltritte vergeben hatte. Jesus Christus hatte durch seinen Tod am Kreuz das Böse besiegt, er war als fleckenloser Sohn Gottes in den Tod gegangen und trug meine persönliche Sünde ins Grab.

      Was für eine fantastische Gewissheit, vor Gott gerecht zu sein. Es stand nichts mehr zwischen ihm und mir, ich konnte ihm direkt begegnen, seine Liebe spüren, seine Allmacht erkennen und seine Liebe empfangen. Während ich all dies wahrnahm, floss das Licht, das Gott durch die Decke der Kirche schickte, durch mich hindurch, es durchflutete meinen gesamten Körper, es floss in meine Arme und Beine und aus mir hinaus wie ein Fächer aus Licht. Mein Herz wurde frei. Schwere Lasten bröckelten von mir ab. Alles, was ich an Groll, an Wut, an nachtragenden Gedanken in mir getragen hatte, vaporisierte sich.

      Ich war frei und hatte absoluten Frieden.

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      2 DER SINN DES LEBENS – Wozu lebe ich überhaupt?

      Als ich 18 Jahre alt war, sprach ich ein Gebet. Es war ein ganz besonderes Gebet, eine Art umgekehrtes Übergabegebet. Ich übergab mein Leben, aber nicht an Jesus, sondern ich forderte es vollständig für mich ein. Jeden kindlichen Glauben, der vielleicht noch in Restbeständen in irgendeiner hinteren Ecke meines Hirns verstaubte, kehrte ich hinaus.

      Ich sagte: »Gott, ich habe nie etwas von dir bekommen und ab sofort soll alles, was ich tue, auf meiner eigenen Kraft gegründet sein. Ich werde es den fehlgeleiteten, sogenannten Christen zeigen und die Welt erobern.«

      Das war’s. Und tschüss, Religion.

      Aber das war nur der erste Teil meines Manifests. Inspiriert von einem Kinofilm, erstellte ich mir eine Liste mit zehn Dingen, die ich erreichen wollte, bevor ich sterbe. Ausdrücklich aus eigener Kraft.

      • Viel Geld besitzen, am besten millionenfach

      • Chef sein

      • einen Sportwagen

      • ein großes Haus

      • Freunde

      • viele Frauen

      • Partys, Spaß und Adrenalin

      • Gesundheit

      • Schönheit

      • Ansehen

      Was soll ich sagen? Etwa zehn Jahre später hatte ich alles erreicht.

      Ich studierte Maschinenbau und gründete eine Firma für Computerwasserkühlungen. An der Uni fand ich Freunde, wir feierten und gaben Vollgas. Alkohol wurde unser bester Freund, bald kamen andere Einstiegsdrogen dazu. Mit der Firma ging es steil bergauf, nach fünf Jahren waren wir Marktführer in Deutschland, zwei Jahre später Marktführer in Europa. Ein Konkurrent nach dem anderen ging pleite, aber ich rockte das Geschäft. Ich hatte mit einem Ein-Mann-Betrieb im Bastelkeller angefangen und war ohne Startkapital, aber dank eines Arbeitspensums von locker 60 Wochenstunden innerhalb von vier Jahren zum Millionär geworden. Ich kaufte mir ein Haus und kurz vor meinem 30. Geburtstag erreichte ich das letzte meiner zehn Lebensziele: Ich kaufte mir ein Audi S5 Cabriolet.

      Es gab niemanden, der mir Grenzen setzte. Ich definierte meine Grenzen selbst. Ich war reich, gesund, sportlich, gut aussehend, eloquent, intelligent, einfallsreich. Ich war der König von Schloss Holte-Stubenbrock, meinem Heimatort. Ich hatte Partys und Spaß mit Frauen, wann und wo auch immer ich wollte.

      Ich hatte es geschafft!

      Doch ich war nicht glücklich. Ich hatte alle meine Lebensziele erreicht, aber es war nicht genug. Ich dachte mir die tollsten Dinge aus, wie ich mein Geld ausgeben könnte, aber nichts davon erfüllte mich. Mein ganzes Leben hatte ich gedacht, wenn ich erst weg bin von zu Hause,

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