Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar.. Nathanael Draht

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Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar. - Nathanael Draht

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und piksten mich verzweifelt aus ihrem Selbsterhaltungstrieb heraus, doch sie hatten keine Chance. Die Wurzeln der drei kleinen grünen Mescalin-Kakteen waren zu meiner Überraschung schon etwa zehn Zentimeter lang gewesen, und auch oberirdisch waren die Pflanzen bereits einen Zentimeter gewachsen. Wie viel Hoffnung hatte ich in eine reiche Ernte gesteckt und nicht einmal ein Jahr später wäre diese Hoffnung sicherlich erfüllt worden. Nun hatte ich Hoffnung auf reiche Ernte an ganz anderer Stelle. Ich brachte das Zeug raus und packte den Müllsack in die Grüne Tonne.

      »Wie viele Jahre würde man für diese Ansammlung an Drogen wohl bekommen«, dachte ich mir noch kurz, und betete, dass die Entsorgung vonstattengehen würde, ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen.

      Der wahre Sinn des Lebens

      Nun, nicht alles änderte sich radikal. Ich behielt mein Haus, mein Auto und meine Firma. Und ja, Gott segnete mich auch weiterhin mit Reichtum. Aber dieser Reichtum und der Lebensstil, der damit verbunden ist, sind nicht mehr das Zentrum meines Lebens. Ich lebe nun in Demut vor unserem allmächtigen Gott und in der Gnade, welche er mir täglich erweist. Meine Dankbarkeit für den Stellvertretertod Jesu ist ungebrochen. Er starb, damit wir eine lebendige Beziehung zu Gott haben können und damit die Sehnsucht nach Sinn endgültig befriedigt wird. Alles, was ich für dieses neue Leben tun musste, war damals beim Missionsfest eine Entscheidung zu treffen und mein Leben Jesus zu geben.

      Gott lässt uns unseren freien Willen, denn er möchte, dass wir uns für ihn entscheiden. Er möchte keine aufgezwungene Beziehung. Und diese Entscheidung müssen wir irgendwann in unserem Leben treffen, ganz egal, ob wir schon als Kinder im Kindergottesdienst waren, ob wir getauft worden sind oder ob wir uns erst mit 20 oder 30 Jahren oder wann auch immer zum ersten Mal ernsthaft mit Jesus und der Bibel beschäftigen.

      Es ist nicht so einfach, diese Entscheidung zu treffen. Ich habe mir sehr schwergetan, gezweifelt, mit mir gerungen. Diese Entscheidung kostet etwas, denn wir müssen unser altes Leben aufgeben. Und in dem Maße, wie Gott sich mir offenbarte, steigerte auch Satan seinen Schallpegel und redete mir allerhand Zweifel ein.

      Wie du im ersten Kapitel lesen konntest, waren viele Menschen an meinem Entscheidungsprozess beteiligt. Das Missionarsehepaar Weinert zum Beispiel, die Leute aus der Gemeinde, meine Mitfahrer auf dem Weg zum Velberter Missionsfest, Reinhard Bonnke. Aber auch meine Eltern und Geschwister, die schon lange Christen waren und für mich beteten oder mir die Bibel schenkten oder mich in den Gottesdienst mitnahmen. Gott gebrauchte all diese Menschen, um mich zu ihm zu ziehen. Das macht er immer so und wird es auch weiterhin tun. Was, wenn das Missionarsehepaar sich dazu entschieden hätte, lieber ein Leben in Luxus und Reichtum in Europa zu leben? Was, wenn sie nicht hierher gekommen wären, um über ihren Glauben zu reden? Was, wenn es das Missionsfest nicht gegeben hätte? Was, wenn mich niemand dorthin mitgenommen hätte?

      Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich hätte Gott auf die eine oder andere Weise immer wieder versucht, meine Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht hätte ich mich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch für ihn entschieden. Aber immer hätte er Menschen dazu gebraucht. So arbeitet Gott. Schau in die Bibel rein. Von vorne bis hinten gebraucht Gott Menschen, um zu handeln.

      Und so hat unser Leben hier auf der Erde einen ganz besonderen Sinn: Es geht darum, eine ewigkeitsrelevante Entscheidung für Gott zu treffen und die Vergebung durch Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz anzunehmen. Außerdem sollten wir uns, wenn wir uns erst mal für Jesus entschieden haben, Gott zur Verfügung stellen. Wir sollen auf die eine oder andere Weise dabei helfen, Menschen von Jesus zu erzählen und ihnen dann dabei helfen, die gleiche gute Entscheidung für Jesus zu treffen, wie wir selbst. Das ist wichtig, denn diese Entscheidung ist oft umkämpft.

      Nach meiner Missionsreise nach Indien dachte ich mir, es wäre eine gute Sache, etwas provokanter in der Öffentlichkeit aufzutreten. Also holte ich mir einen weißen Anzug und bastelte mit einem zweieinhalb Meter langen Bambusstab und etwas Pappe ein Schild: »Jesus rettet, heilt und befreit – heute!« Auf der Rückseite stand: »Ich bin der Herr, dein Arzt«.

      So ausgestattet ging es auf die Straße. Klar, ich erregte Aufmerksamkeit. Die Menschen schauten mich an, aber es gab mehr verwirrte Blicke als konstruktive Gespräche. Mit einem jungen Mann sprach ich allerdings über den Glauben. Er war offen und interessiert, aber seinem Freund war die Situation scheinbar ziemlich peinlich. Der interessierte junge Mann hatte Knieschmerzen. Großartig, denn so konnte ich die in Indien mehrfach erprobte Heilungskeule auspacken und mal so richtig auf den Putz hauen.

      Er setzte sich und ich beugte mich zu seinem Knie, um zu beten. Kraft floss, die Situation wurde spannend, die Atmosphäre änderte sich. Er war für eine kurze Zeit wie weggetreten. Sein Freund fand das alles nach wie vor ziemlich uncool. Aber der Schmerz war weg. Ich beeilte mich, ihm möglichst schnell das Evangelium zu erklären, aber sein Freund zerrte an ihm. Er gab sich geschlagen und die beiden verschwanden in der Masse.

      Schade. Es hätte sein Tag werden können. Es hätte der beste Tag seines Lebens werden können. Aber er wurde daran gehindert, eine Entscheidung zu treffen. Immerhin hatte er eine Begegnung mit der Kraft Gottes und diese Begegnung hat definitiv Spuren hinterlassen. Vielleicht war es ein Baustein auf dem Weg zum Glauben, ein Glied in der Kette vieler Ereignisse, welche ihn am Ende zu Gott führten.

      Sind wir etwa alle Evangelisten?

      Auch wenn es wichtig ist, Menschen von Jesus zu erzählen, damit sie gerettet werden, sind nicht alle Christen Evangelisten. Die Sache mit dem Schild und dem Anzug funktioniert nur, wenn nicht alle Christen so rumlaufen. Nicht jeder Christ sollte wie das eine Ehepaar Weinert nach Südafrika gehen und nicht jeder muss an Missionseinsätzen nach Indien teilnehmen. Nein, Evangelisation ist ein viel breiteres Feld. Ich schreibe im nächsten Kapitel ausführlicher darüber.

      Wenn wir uns Gott zur Verfügung stellen, dann bedeutet das auch, dass wir einander dienen, indem wir gute Musik schreiben, die Technik im Gottesdienst betreuen, das Klo in den Gemeinderäumen putzen, uns gegenseitig coachen oder bei Problemen helfen. Und auf viele, viele Weisen mehr. Auch solche Dinge geben unserem Leben Sinn, auch das gehört zu unserem Auftrag dazu.

      Der Sinn des Lebens besteht außerdem darin, Gott besser kennenzulernen. Wie lernt man jemanden besser kennen? Indem man Zeit mit ihm verbringt. Ich lernte meine Frau Yuliya auf einer Bibelschule kennen (auch davon erzähle ich später im Buch genauer). Dort haben wir viele Gespräche geführt, noch bevor wir wussten, dass wir uns lieben oder füreinander bestimmt sind. Wir erlebten einiges gemeinsam, weil wir zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren. Später schrieben wir uns Nachrichten und E-Mails und telefonierten miteinander. Und genauso funktioniert das auch bei Gott. Du kannst ihn besser kennenlernen, wenn du mit ihm redest, wenn du Zeit mit ihm verbringst, wenn du seine Nachrichten – also die Bibel – liest und wenn du Dinge mit ihm erlebst.

      Gott ist großartig, er hat es verdient, angebetet zu werden. Auch das ist Sinn des Lebens. Engel stehen vor seinem Thron und beten ihn an. Einen großen Teil der Ewigkeit werden wir mit Anbetung verbringen. Es ist eine gute Idee, das jetzt schon zu tun. Ich liebe Anbetung und habe auch immer wieder mal in Lobpreisbands gespielt. Aber es gibt Menschen, in deren Leben Anbetung eine viel größere Rolle spielt, deswegen berichte ich in diesem Buch nicht sehr ausführlich darüber. Es gibt andere Bereiche, in denen ich aktiver war und bin, zum Beispiel Evangelisation.

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      3 EVANGELISATION – Soll ich etwa da rausgehen und von Jesus erzählen? Ich?

      Ich

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