Wälder, Wandern, Wochenend'. Julia Schattauer
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TIPPS & INFOS
AKTIV: Waldbaden ganz wörtlich genommen: Im Naturfreibad Sachsenwald-Bad Tonteich lassen sich mitten im Wald Bahnen ziehen. Die Anreise zum Freibad ist mit der S-Bahn-Linie 21 in Richtung Aumühle bis zur Station Wohltorf möglich. Den Tonteich erreicht man nach einem kurzen Fußweg von ca. 10 Minuten, www.tonteichbad.de
EINKEHR: Fürst Bismarck Mühle: Die Mühle blickt auf eine mehr als 500 Jahre währende Geschichte zurück. Teile der Grundmauern sind noch heute zu entdecken. Seit der Erbauung im Jahr 1350 wurde die Kornmühle als Herberge genutzt, www.bismarckmuehle.com
SEHENSWERT: Schloss Reinbek überrascht die Besucher mit wunderschöner Renaissance-Architektur. Neben beeindruckenden Räumen gibt es Ausstellungen zu Stadtgeschichte und Kunst, www.schloss-reinbek.de
INFO: www.entdeckerrouten.org/gebiete/sachsenwald
Auf 65 Kilometern fließt die Bille von der Quelle im Herzogtum Lauenburg bis in die Norderelbe.
Schloss Reinbek ist mit S-Bahn-Anschluss idealer Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren.
LÜNEBURGER HEIDE
Von violetten Blüten und Urwäldern
Das mystische Tal namens Totengrund gehört vor allem zur Heideblüte im Spätsommer zu den schönsten Flecken der Lüneburger Heide.
Jedes Jahr im Spätsommer wohnt der Lüneburger Heide ein besonderer Zauber inne. Dann verwandelt sich die Landschaft in ein Meer aus Blüten – Lila so weit das Auge reicht. Vor allem in den goldenen Stunden nach Sonnenauf- oder vor Sonnenuntergang erstrahlt der Heideteppich in magischem Glanz.
Zwischen Elbe und Aller erstreckt sich eine der größten und letzten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Doch die Lüneburger Heide ist keine natürlich gewachsene Landschaft, sie entstand durch Menschenhand. Früher bedeckten Birken-, Kiefern-, Eichen- und Buchenwälder die Region. Da die Bauern ihr Vieh zum Weiden unter die Bäume trieben, wurde der Wald immer lichter. Für den Ackerbau und die holzintensive Eisenverhüttung rodete man ausgedehnte Gebiete. Es entstanden offene Flächen, auf denen sich die genügsame Besenheide ansiedelte. Im 18. Jahrhundert erstreckten sich solche Heidelandschaften noch über weite Flächen Europas. Als dann die Heidebauernwirtschaft nach und nach aufgegeben wurde, eroberte der Wald große Teile der Landschaft zurück. Heute sind 35 % der hiesigen Naturparkregion wieder von Wald bedeckt.
TOP 5 WANDERWEGE DER REGION
Heidschnuckenweg, 223 km – der beliebte Wanderweg führt in Nord-Süd-Richtung durch die Lüneburger Heide,
Heidepanoramaweg, 7,5 km – einer der schönsten Wege durch die Südheide, www.lueneburger-heide.de/natur/artikel/7672
Im Himmelreich, 9,5 km – die mittlere Tour des W23 entlang der Lutter und der Lachte, www.lueneburger-heide.de/natur/etappe/9164
Naturerlebnispfad Südheide – Das Gold der Heide, 6,6 km – entlang des ehemaligen Kieselgur-Abbaugebiets Oberohe durch das »Gold der Heide«, www.lueneburgerheide.de/natur/tour/20619
Urwald im Lüß, 7,2 km – auf schmalen Waldpfaden durch Buchen- und Eichenmischwald, www.lueneburger-heide.de/natur/etappe/9170
4 HEIDSCHNUCKENWEG
Etappen von Hamburg nach Celle
»FINDLING, HUTEWALD, HEIDE – DIE LÜNEBURGER HEIDE IST EINE KULTURLANDSCHAFT, DIE ÜBER JAHRTAUSENDE DURCH DEN MENSCHEN GEPRÄGT WURDE.«
Die Heidschnucken sind nicht nur flauschige Zaungäste, sie übernehmen in der Heide einen wichtigen Job. Die genügsame Landschafrasse grast sich durchs Gelände und hält so den Boden für die Besen- und Glockenheide frei. Der nach diesen Heidebewohnern benannte Heidschnuckenweg führt auf 223 Kilometern von Hamburg-Fischbek in der Nordheide bis nach Celle im Süden der Heide. Entlang der Strecke zeigt sich die Vielfalt der Landschaft. Hier lassen sich weitläufige Heideflächen erleben, immer wieder durchzogen von knorrigen Wacholderhainen wie dem Wacholderwald bei Schmarbeck. Der Weg führt durch das Büsenbachtal mit dem sprudelnden Heidebach, durch grüne Kiefernwälder im Tiefental und hinauf auf den Wilseder Berg. Es geht entlang mystischer Moore und durch idyllische Heidedörfer, die mit ihren reetgedeckten Häusern nostalgischen Charme versprühen. Auch wenn die Blütezeit zweifellos das Highlight des Jahres markiert, gibt es auch außerhalb des Spätsommers den Heidezauber zu erleben. Im Winter, wenn der Nebel über die Sträucher zieht und nur vereinzelt Besucher unterwegs sind, zeigt sich die Lüneburger Heide besonders stimmungsvoll. Einzelne Etappen des Fernwanderwegs bieten sich perfekt als Tageswanderungen oder für ein sportliches Wochenende an. Eine der abwechslungsreichsten ist die zweite Etappe von Buchholz in der Nordheide nach Handeloh. Der 15 Kilometer lange Weg bringt Wanderer zunächst direkt in die Hölle. Das tief eingeschnittene, dicht bewaldete Tal ist dunkel, die Ränder fallen steil zur Schlucht ab. Doch kaum hat man die dramatisch-schöne Höllenschlucht verlassen, lichtet sich der Wald und öffnet sich zur typischen Heidelandschaft. Vorbei an schlanken Birken und knorrigen Wacholderstauden führt der Weg hinauf in himmlischere Gefilde auf den Brunsberg. Vom Gipfel zeigen sich das schöne Panorama eines Großteils der Nordheide und das Naturschutzgebiet rund um den Brunsberg. Auf schmalen Pfaden wird der Pferdekopf überwunden, ein Holzsteg, unter dem der Büsenbach sprudelt, leitet den restlichen Weg nach Handeloh ein.
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