Wälder, Wandern, Wochenend'. Julia Schattauer

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Wälder, Wandern, Wochenend' - Julia Schattauer

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in Schaugärten über 130 verschiedene Heidearten, www.lueneburger-heide.de/natur/sehenswuerdigkeit

      AKTIV: Von April bis Oktober besteht die Möglichkeit, an einer geführten Wanderung teilzunehmen durch den Heidegarten und den Höpen, ein Landschaftsschutzgebiet am Stadtrand von Schneverdingen mit allen Facetten der Heide.

      EINKEHR: Lüneburg hat nach Madrid die größte Kneipendichte Europas. Im Wasserviertel rund um den Stintmarkt oder in der Kneipenmeile Schröderstraße reihen sich Wirtschaften, Bars und Bistros aneinander.

      INFO: www.lueneburg.de;www.heidschnuckenweg.de

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      Im Büsenbachtal bei Handeloh gibt es dieses zuckersüße Café im reetgedeckten Schafstall.

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      Das Büsenbachtal ist eines der schönsten Naherholungsgebiete der Lüneburger Heide.

      Urwald in der Heide

      7500 Hektar Wald – mit dieser Ausdehung gehört der Lüßwald im Naturpark Südheide zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands. Als in der Umgebung die Heideflächen noch bis zum Horizont reichten, stand der Wald hier unangetastet. Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde der Lüßwald als königlicher Bannforst erwähnt. Die Nutzung als »Köngliche Höltzung« kam der Natur zugute. Das Holzfällen war verboten, sodass sich im urigen Lüßwald bis in unsere Zeit uralte Buchen, Eichen und Douglasien erhalten haben. Heute bildet der Lüßwald in seiner Mischung aus Naturwaldreservat und neuen, forstwirtschaftlich genutzten Flächen ein einzigartiges Ökosystem. Pflanzen, die nicht mehr allzu häufig vorkommen, wie Moosglöckchen oder der Sprossende Bärlapp, sind hier heimisch. Die große Menge an Totholz und alten Bäumen bietet unzähligen Insekten, unter anderem dem Hirschkäfer, aber auch dem Rotwild und scheuen Vogelarten wie dem Schwarzstorch und Sperlingskauz beste Lebensbedingungen. Um Fauna und Flora zu schützen, darf das ausgewiesene Naturwaldreservat nicht betreten werden. In diesem Waldabschnitt wurde seit 1973 jegliche Nutzung eingestellt. Der Wald bleibt seitdem sich selbst überlassen. Doch die Wanderwege im Lüßwald führen direkt am geschützten Bereich entlang. Vom Pfad aus kann man den besonderen Reiz dieses Waldes ganz aus der Nähe erleben.

      TIPPS & INFOS

      AKTIV: Gleich mehreTouren führen durch das Wandergebiet W8: Die kurze Tour mit 7,2 km ist der Walderlebnispfad »Der Urwald im Lüß«, die mittlere Tour misst 10,8 km, die lange Tour 14,5 km. Ausgangspunkt für die drei Wanderungen ist der Parkplatz Lüßwald an der L280.

      AUSSICHT: Vom Haußelberg bei Müden (Örtze) im Naturpark Südheide eröffnet sich ein weiter Panoramablick. Perfekt, um von hier den Sonnenauf- oder -untergang über der Heide zu beobachten.

      SPEZIALITÄT: Unbedingt probieren: Den kräftig-würzigen Heidehonig lobten schon die Römer als Delikatesse.

      INFO: www.lueneburger-heide.de

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      Der seltene Hirschkäfer sucht sich im Lüßwald alte Eichen als bevorzugten Lebensraum.

      Heidedorf wie aus dem Märchenbuch

      Wilsede wirkt wie aus der Zeit gefallen: Heidehöfe mit Fachwerk, Reetdach und gepflasterten Wegen könnten nicht malerischer angelegt sein. Das kleine Heidedörfchen inmitten des Naturparks ist nur mit dem Fahrrad, der Kutsche oder zu Fuß zu erreichen. Von Undeloh oder Niederhaverbeck aus, wo man parken kann, sind es fünf bzw. 3,5 Kilometer bis nach Wilsede. Rund um den Ort führen Wanderwege in die Natur, etwa um den Talkessel Totengrund oder auf den Wilseder Berg, die mit 169 Metern höchste Erhebung der norddeutschen Tiefebene. Von hier aus bietet sich ein schöner Weitblick, bei gutem Wetter sogar bis Hamburg. In der Nähe von Wilsede finden sich heute noch Reste der alten Hutewälder mit betagten Buchen und Eichen. Dank der nahrhaften Bucheckern und Eicheln wurden die Wälder als Waldweiden für das Vieh genutzt. Wer nicht gerade an Sonntagen im Sommer herkommt, kann in der ausgedehnten Natur immer wieder absolute Ruhe und ungestörte Abgeschiedenheit erleben. Nur wenige Straßen und Schienen durchziehen den Naturpark, deshalb finden Erholungssuchende hier eine ideale Kulisse, um stundenlange entspannte Wanderungen fernab der Massen zu unternehmen. Dies ist nicht nur für Spaziergänger schön, die Einsamkeit begünstigt auch das Vorkommen seltener Tierarten wie Kraniche, Fischotter, Seeadler und Schwarzstörche, die besonders empfindlich auf Störungen reagieren.

      TIPPS & INFOS

      ANREISE: Bequem und klimafreundlich erreichen Wanderer und Radfahrer die Ausgangspunkte ihrer Touren mit dem Heide-Shuttle. Die kostenlosen Busse verkehren vom 15. Juli bis zum 15. Oktober.

      SEHENSWERT: Das Heimatmuseum Dat ole Huus in Bispingen ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands. Das Museum zeigt das Leben der Heidebauern um 1850. Kinder frei, Erwachsene 3 Euro, www.stiftung-naturschutzpark.de

      EINKEHR: Die Milchhalle ist die erste Anlaufstelle für eine Stärkung in Wilsede. Hier gibt es Klassiker wie Erbsensuppe, aber auch Spezialitäten wie Heidschnuckenbratwurst.

      INFO: www.verein-naturschutzpark.de

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      Im autofreien Naturschutzgebiet sind die Heide-Kutschen die Alternative zum Auto.

      Ein Wald wie vor Jahrtausenden

      Deutschland ist Buchenland. Vor rund 3000 Jahren bedeckten die Buchenwälder noch weite Teile Europas. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Buche erstreckt sich damals wie heute von den Küsten im Norden über die Mittelgebirge im Herzen Deutschlands bis in höhere Lagen der Alpen im Süden. Von diesem Buchen-Reichtum ist längst nicht mehr viel zu sehen. Schon zu Zeiten Karls des Großen rodete man Wälder im großen Stil. Die industrielle Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert wurde vom Rohstoff Holz befeuert. Doch dann war das Holz auf einmal knapp. Mit schnell wachsenden Nadelbäumen, vor allem Fichten, versuchte man, die unersättliche Nachfrage zu bedienen. Die einst riesigen alten Buchenwälder schrumpften zu kleinen Inseln.

      Die Reste wertvoller Wälder

      Am 25. Juni 2011 ernannte die UNESCO die wertvollsten der alten Buchenwälder in Deutschland zum Weltnaturerbe. Neben dem etwa 500 Hektar großen Kerngebiet im Nationalpark Jasmund auf Rügen gehören die Buchenwälder in den Nationalparks Kellerwald-Edersee, Hainich, an der Müritz und im Biosphärenreservat Schorfheide-Grumsin zum Erbe-Kollektiv. Gemeinsam mit den bereits 2007 aufgenommenen Wäldern der Karpaten repräsentieren sie das UNESCO-Weltnaturerbe »Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands«. Die geschützten Waldgebiete sind Zeitzeugen, wie die Urwälder in Mitteleuropa einst ausgesehen

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