G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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zu verraten. Er allein kannte die Namen. Sie standen in seinen Papieren, die er immer verschlossen hielt. Tut mir leid, Brendan. Das ist eine verdammte Geschichte, aber…« Er macht eine Pause und sieht wieder in die Nacht hinaus.

      »Aber ich kann nicht helfen, ich weiß nichts über jenen Captain Dweller. Für mich ist diese Zeit vorbei.«

      Jackson fährt herum, einen bestürzten Ausdruck im Gesicht.

      »Was ist das?« keucht er. »Und die Toten – deine Leute, Gordon? Es waren doch deine Männer! Briggs, Locum, Rinacon, denkst du nicht mehr an sie?«

      Gordon Bennet sieht ihn an, streicht sich über die Stirn.

      »Natürlich denke ich daran«, sagt er leise. »Aber sie werden durch nichts mehr lebendig. Gut, Dweller hat den Überfall bestellt, wenn Brendan recht hat. Doch es ist nicht mehr zu ändern. Damals war Krieg, jetzt ist Frieden, Matt. Wie Briggs sind andere umgekommen, auf beiden Seiten. Ich verstehe, daß Brendan diesen Dweller haben will. An seiner Stelle würde ich den Kerl auch suchen, aber ich habe eine Familie, verstehst du, Matt? Sicher, ich mag keine Verräter, ganz gleich, zu welcher Seite sie gehören. Doch ändere ich etwas?«

      »So ist das«, murmelt Jackson bitter. »Dir hat es gereicht, du bist damit fertig. Was verloren ist, das holt man nicht zurück. Verstehe schon, Gordon. Für mich ist es anders, begreifst du? Ich habe euch geführt, ich brachte sie in den Sumpf und teilte mit ihnen meinen Tabak und das letzte Stück Brot. Da war ein Hundesohn wie Dweller, für den sind sie gestorben.«

      »Matt, doch nicht für den Kerl!« sagt Bennet. »Du siehst das falsch, Matt.«

      »Oder du, oder du!« knirscht der kleine Jackson. »Wenn Dweller uns den Transport verraten hätte, ohne daß er dabei die Absicht hatte, sich zu verdrücken, na gut. Aber er brauchte den Überfall, um verschwinden zu können. Meine Partner sind für einen verdammten Hundesohn gestorben. Genauso Cals Leute. Das hatte nichts mit dem Krieg zu tun. Ein Mann hatte sich vorgenommen, unterzutauchen. Dazu brauchte er ein kleines Gefecht. Was sind schon zwei Dutzend Tote für so einen Lumpen? Es ist etwas anderes, wenn du für dein Land stirbst, aber meine Partner sind für einen Verräter gestorben.«

      Er sieht Bennet an und schüttelt den Kopf. So ist das, denkt Jackson, und er hat plötzlich die reine Galle im Mund. Gordon will vergessen oder hat es schon. Ich wußte nie, daß er so wenig an seinen Männern hing. Für ihn war es wichtig, dem Gegner möglichst großen Schaden zuzufügen. Genauso wichtig ist ihm jetzt seine Arbeit, seine Ranch, die Familie. Sicher, es ist zu verstehen. Nur ich, ich hab’s nie vergessen. Dieses Dreckloch, in dem wir hockten.

      Jackson dreht sich um und geht los. Er rollt seine Decke zusammen, zieht die Ölhaut herüber und holt sein Pferd und die Waffen. »He, Matt, was willst du tun?« fragt Bennet bestürzt. »Matt, du kannst doch nicht wegreiten?«

      »Ich kann«, sagt Jackson heiser. »Ich vergesse nichts, Gordon, darin unterscheiden wir uns. Die alten Zeiten kommen nie wieder, das ist richtig. Aber du brauchst mich nun nicht mehr. Du kannst dich auf deine Dinge konzentrieren. Für mich gibt es noch andere, wenn du das auch nicht begreifst. Kommt gut zurück, Gordon.«

      »Matt, hör doch, wenn ich keine Familie hätte…«

      »Du hattest damals eine und gute Männer«, murmelt Jackson gepreßt. »Damals hast du auch nicht an deine Frau gedacht. Du hast deinen Spaß gehabt, wenn alles über deine Ritte redete und dich lobte. Du warst der Mittelpunkt, weil du der Captain warst, der das Kommando hatte. In Wirklichkeit, Gordon, vollbrachten deine Leute jene Taten, für die du deine Orden bekamst. Mir ist das nie aufgefallen, bis heute, Gordon. Es wird auch heißen, daß du deine Herde und die Rinder der anderen durchgebracht hast. Gordon Bennet, der große Gordon Bennet, was? Und der kleine Matt Jackson, ein einfacher Bursche nur, aber er hat deinen Haufen damals geführt, nicht du, und er ist mit jedem Mann gestorben, du nicht. Heute weiß ich es, Gordon. Tut mir leid, daß ich jemals mit dir geritten bin.«

      Er schwingt sich in den Sattel und gibt dem Pferd die Hacken. Hinter ihm steigt Cal Brendan auf, jagt ihm nach und reitet eine Weile schweigend neben ihm her.

      »Das war hart, Matt.«

      »Die Wahrheit war es«, erwiderte Matt Jackson finster. »Er hat es verdient, einmal die Wahrheit zu hören. Damals war er anders, aber er ist so wie viele andere. Sie vergessen immer, was früher war. Wohin wollen wir überhaupt, Cal?«

      »Nach Norden«, gibt Cal Brendan zurück. »Ich habe unterwegs überall in den Städten nachgefragt. Ich habe Dweller beschrieben und mich nach einem ehemaligen Nordstaatenmajor oder Captain erkundigt. Bis jetzt nichts, Matt. Du brauchst nicht mitzukommen und den Kerl zu suchen, wenn du nicht willst.«

      »Will ich nicht!« zischt Jackson, und plötzlich ist etwas wie Haß in seiner Stimme. »Der Kerl verdient den Galgen!«

      Und er spuckt im Bogen ins Gras.

      *

      Hinter ihnen steigt der Rauch immer höher, und der kleine Matt Jackson blickt sich um.

      Ihre Pferde fallen jetzt in den Trab, bis sie schließlich stehenbleiben. »Die Hölle!« stößt Jackson durch die Zähne. »Warum, zum Teufel, muß ich auch Indianer riechen, he? Sieh dir das an!«

      Brendan starrt einige Sekunden verstört auf Jacksons linkes Bein und den darin steckenden Indianderpfeil.

      »Mensch!« sagt Brendan heiser. »Und davon sagst du nichts? Damit bist du zwanzig Meilen geritten? Matt, sitzt das Ding fest?«

      Der kleine, stoppelbärtige Jackson grinst von einem Ohr zum anderen. Dann nimmt er sein Messer, blickt sich aber noch mal um und trennt seine Lederhose an der Naht auf.

      »Möchte wetten, sie sind uns nicht mehr auf den Fersen, die Wilden!«

      Danach betrachtet er mit offener Neugierde den Pfeil, betastet seinen Schenkel und fragt:

      »Kannst du mir diesen Zahnstocher durchstoßen, Großer?«

      »He, das Ding ist doch nicht etwa durch dein Bein gegangen?« erkundigt sich Cal hastig. »Laß sehen, Mann.«

      Sie haben nichts als eine gewaltige Portion Glück gehabt. Die Büffeljägergruppe, der sie sich angeschlossen hatten, wollte zur Poststation nördlich von Fort Heys. Plötzlich erklärte der kleine Matt, er röche doch verdammt Indianer und würde um keinen Preis der Welt in der Station übernachten. Die Büffeljäger lachten Jackson aus. Während sie zur Station ritten, schlugen Brendan und Jackson ihr Nachtlager gut vier Meilen von der Station entfernt im Buschgelände auf. Sie löschten ihre Spuren, schliefen abwechselnd und hörten im Morgengrauen die Schüsse.

      Sie ritten los, um nachzusehen. Jackson hatte recht behalten. Ihnen kam eine Horde Indianer vom Sioux-Stamm in die Quere, die Sioux hatten anscheinend die Büffeljäger verfolgt.

      Jackson und Brendan konnten sich die Indianerhorde vom Hals halten. Daß Jackson dabei einen Pfeil erwischte, sagt er erst jetzt.

      Brendan untersucht Jacksons Bein und brummt:

      »Zieh die Hose aus!«

      »Was? Da frier ich ja!« knurrt der kleine Jackson. »Ist hundekalt geworden. Muß ich ausziehen?«

      »Wie soll ich dich sonst verbinden können, he?«

      Jackson brummelt vor sich hin, streift seine Hose ab. Als er am Boden hockt,

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