G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Wenn es irgendeinen Fehler an der Sache gegeben hat, dann den, daß ich nicht auf freiem Gelände hielt und die nächste Patrouille abwartete. Das hätte jedoch meinem Befehl widersprochen, ohne Aufenthalt den Transport ans Ziel zu bringen. Bei der ganzen Sache gibt es einige Ungereimtheiten, seltsame Dinge, die unbegreiflich sind für mich.«

      »Und was sind das für Dinge?«

      »Alles, was mit Captain Dweller zusammenhängt, Vater!«

      »Mit Dweller, diesem untadeligen Mann, der sein Leben verlor, um das anderer zu retten, Junge!« fragt der Alte verstört. »Man hat mir nicht erlaubt, die Protokolle zu lesen, aber ich hab’ dennoch alles erfahren. Einige Verbindungen sind mir ja geblieben. Was ist mit Dweller?«

      »Nichts, was für mich in Ordnung wäre«, gibt Brendan zurück. »Ich begreife nicht, warum kein anderer daran gedacht hat, aber ich liege hier und beschäftige mich seit Monaten nur noch mit dem Captain, Dad. Da gibt es zuerst zwei Fragen, und auf jede einige Antworten.«

      »Ich verstehe nicht, Junge, was soll das? Der Mann ist tot.«

      »Ist er das?«

      »Was?«

      »Ist er wirklich tot?« wiederholt Brendan grimmig. »Oder lebt er noch? Halte mich nicht für verrückt. Ich weiß, es klingt alles verrückt, was ich sagen werde. Es kommt mir ja selbst völlig närrisch vor, aber es könnte genau passen. Es gibt auf alles eine Antwort, und jedesmal stimmt sie. Da war zuerst mein Zusammenstoß mit Dweller. Er verlangte von mir, daß ich zum Nachschubweg zurückkehren sollte. Er wußte, daß ich im Wald Rebellen vermutete. Er wollte mit aller Gewalt zurück zur Straße. Die Antwort darauf bekommst du gleich. Vorher aber die nächste Frage, Dad: Warum schickte Dweller Fisk vom Wagen? Fisk war auf dem Wagen so sicher wie unter ihm. Und dann, warum fuhr Dweller den Kurierwagen plötzlich selbst? Wo blieb sein Fahrer Mansfield?«

      Er macht eine Pause und schließt die Lider.

      »Und nun die Antworten«, sagt er danach. »Mansfield war tot. Er muß tot auf dem Wagen gelegen haben, Dad, denn er ist mit ihm in die Luft geflogen. Man hat ihn so wenig gefunden wie Dweller. Uniformfetzen, das war alles. Dweller schreit Fisk an, der Wagen brenne, er solle wegrennen. Und was ist mit Mansfield? Zu der Zeit, als Fisk in den Wagen blickt, lebt Mansfield noch. Dann fährt der Wagen hinter dem Porters her. Porter sagt aus, man habe nicht mehr auf ihn geschossen. Warum nicht? Weil sich der Kurierwagen unmittelbar hinter Porter befand und die Rebellen, wollten sie Porter treffen, erst durch den Kurierwagen schießen mußten. Auf den aber sollten sie auf keinen Fall feuern, besagte ihr Befehl! Jetzt frage ich dich: Wie kann Mansfield sterben, wenn er nicht beschossen und also auch nicht getroffen wird? Dennoch fliegt Mansfield mit dem Wagen in die Luft. Er muß es, denn man hat nichts mehr von ihm gefunden.«

      Der alte William Brendan reißt die Augen auf und sieht seinen Sohn bestürzt an.

      »Das sind doch nur Ideen, Junge.«

      »Nur langsam mit deinem Urteil, Dad«, murmelt Brendan grimmig. »Ich habe auch erst gedacht, ich sei närrisch, aber nach und nach wurde mir alles klarer. Hör zu: Mansfiel muß auf dem Wagen erschossen oder niedergeschlagen worden sein. Wenn Dweller Fisk wegschickte, warum ließ er dann Mansfield nicht abspringen? Wollte er Mansfields Leben retten, mußte er ihn vom Wagen schicken, das ist doch klar, wie? First Sergeant Bowley sah Dweller fahren, nicht Mansfield. Also lag Mansfield zu der Zeit schon im Kasten. Die ganze Sache ist faul, Dad. Dweller war der einzige Mann, der wußte, was auf seinem Wagen war. Er hatte als Nachschub- und Kurieroffizier alle Möglichkeiten, an Transportpläne für die ganze Armee zu kommen. Er war der einzige Mann, der wußte, daß er Geld in den Kisten hatte. Jemand bat ihn, den Sprengstoff mitzunehmen. Das war so vorgeplant, um unter den Sprengstoffkisten andere mit Geld zu verstecken. Dweller wollte mit Gewalt zur Straße zurück. Ich kann dir sagen, warum. Er wollte überfallen werden. Er glaubte mir jedes Wort.«

      »Großer Gott, viele Fragen und auf jede eine Antwort«, keucht William Brendan verstört. »Junge, noch verstehe ich nicht alles, aber rede weiter, schnell.«

      »Ja«, sagt Brendan kühl. »Dweller schenkte meinen Worten Glauben, tat aber so, als hielte er mich für einen Narren. Er wollte mich veranlassen, die Wagen oder doch ihn mit seinem Kurierwagen zur Straße zu schicken. Dort hätte man ihn überfallen. Er muß den Ort gewußt haben, die Stelle im Wald, an der man wartete. Dieser Rebellen-Second hat ausgesagt, sie hätten Befehl gehabt, im Wald den Überfall zu machen, aber Jackson habe sich geweigert und den anderen Platz am Hohlweg vorgeschlagen. Jackson weigerte sich, weil er erfuhr, daß ich die Kolonne führte. Er wußte, daß ich, erfuhr ich von durchgerittenen und irgendwo verschwundenen Rebellen, den Weg vor den Wagen absuchen würde. Begreifst du, Dad, Jackson änderte den Überfallplan. Das konnte Dweller nicht wissen. Er war sicher, daß man im Wald auf ihn warten würde. Deshalb wollte er unbedingt hin. Er muß seinen Plan fertig gehabt haben. Dweller wollte den Wagen in die Luft fliegen lassen, nachdem er davongejagt war. Er brauchte nur Mansfield und Fisk zu erschießen, dann konnte er mit dem Wagen davonjagen. Er wußte, niemand würde auf ihn feuern. Sie haben nicht auf den Wagen gefeuert, weil etwa Sprengstoff in ihm war, sondern sie schossen nicht, weil sie den Mann nicht treffen durften, der ein Verräter war. Der Mann war zehnmal wichtiger als einige Kisten Sprengstoff.«

      »Allmächtiger, das ist eine verdammte Logik!« schnauft der alte Mann heftig. »Junge, wenn Dweller also allein hingefahren wäre, hätten sie ihn überfallen?«

      »Nein, wozu?« brummt Brendan. »Sie hätten ihn durchgelassen. Ich bin sicher, wenige hundert Schritte weiter hätte er Fisk und Mansfield umgebracht, Feuer an den Wagen gelegt wie dann auch wirklich im Hohlweg, und schließlich wäre der Wagen in die Luft geflogen. Vorher jedoch hätte Dweller das Geld weggeschafft. Von diesem Geld wußten nicht mal die Rebellen etwas. Dweller fuhr in der Kolonne, um bei dem von ihm geplanten Überfall in den Besitz des Truppensoldes zu kommen. Er brauchte Geld. Seit anderthalb Jahren wurden immer wieder Nachschubkolonnen der Armee von Banks überfallen. Dennoch verloren die Rebellen den Krieg. Das konnte sich Dweller an zwei Fingern ausrechnen. Er mußte verschwinden, ehe unsere Leute den Krieg gewinnen und Major Mitchell gefangennehmen konnten. Man hätte ihn, wenn Mitchell geredet hätte, gehängt. Das wußte Dweller, er brauchte Geld, und dies war seine Chance, genug zu bekommen, um sich absetzen zu können. Er fuhr den Wagen in die Kiesgrube. Damit war er aus der Sicht von Sergeant Bowley und aller anderen. Er nahm ein Pferd, legte das Feuer, das er niemals vorher direkt an den Kisten mit Sprengstoff entfacht hatte, nun an die richtigen Kisten und jagte mit den beiden Geldkisten zu Pferd davon. So muß es gewesen sein. Dweller kam als Kurieroffizier an Dutzende von Ausweisen heran. Er konnte jeden Ausweis auf irgendeinen Namen ausstellen und mit ihm irgendwohin verschwinden. Man suchte ihn ja nicht, er war tot. Heldenhaft bei der Rettung seiner Untergebenen gefallen, in die Luft gesprengt worden. Man schenkte ihm sogar das Majorspatent und einen Orden. Man feierte ihn als Helden, während er in einem Zug nach Norden saß und sein geraubtes Geld bei sich hatte. Für ihn starben vierzehn unserer Leute und neun Rebellen. Für ihn und den Haufen Geld, Dad. Überlege, ich war der Verräter nicht, also hat es einen anderen gegeben. Und der andere kann nur Dweller gewesen sein. Es gibt keine andere Möglichkeit, Vater. Er ist es gewesen, niemand sonst!«

      »Das – das ist ungeheuerlich!« stammelt der alte William Brendan entsetzt. »Hast du es ihnen gesagt, hast du es gemeldet? Junge, du kannst vielleicht deine Unschuld beweisen. Wir müssen das melden!«

      »Nein!« erwidert Brendan knapp und hart. »Du meinst doch nicht, daß sie dir glauben würden? Die Armee irrt sich nie, und wenn, dann gibt sie es erst zu, wenn zwei Menschenalter vorbei sind und keiner der Beteiligten mehr lebt. Die Beweise muß ich selbst suchen und beibringen, ich, niemand sonst.«

      »Du – du bist doch krank, Junge. Dein Rückgrat…«

      »Ich habe nicht mehr

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