G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Dweller weiß er nichts, niemand außer euch hat eine Ahnung, daß ich Dweller für den Verräter halte.«

      »Du – du hast Hoffnung, gesund zu werden?« stammelt seine Mutter. »Junge, nichts ist schlimmer, als eine Hoffnung zu haben und am Ende erkennen zu müssen, daß sie getrogen hat. Was meint der Doc Lewis?«

      »Seiner Meinung nach müßte ich steif sein, völlig gelähmt«, erwidert Brendan. »Das ist auch die Meinung der anderen Ärzte hier. Einer hat sogar vor meiner Tür zu den anderen nach einer Visite gesagt, es habe wohl so kommen müssen. Dies sei meine Strafe für den erbärmlichen Verrat, gelähmt bis an das Lebensende. Seit zwei Monaten merke ich, daß ich meine Beine wieder leicht bewegen kann. Ungefähr seit jener Zeit kann ich auch meine Hände wieder gebrauchen. Doc Lewis sagt, er begriffe es nicht, meine Rückenwirbel müßten nur angebrochen gewesen sein Ich will gesund werden, aber das werde ich hier nie. Holt mich hier raus, so schnell ihr könnt und Doc Lewis seine Zustimmung gibt. Bringt mich nach Hause an unseren See. Dort werde ich gesunden!«

      Ich will gesund werden, ich muß es, denkt Cal Brendan. Und wenn ich tausend Schmerzen ertragen muß, ich werde wieder gehen und reiten. Und bin ich ganz gesund, dann suche ich diesen Second-Lieutenant Taylor auf. Ich will auch mit Little Jackson reden. Er hätte mich töten können, der Freund den Freund. Aber er schoß mich nur an. Für den Sturz des Pferdes konnte er nichts. Einer der Rekruten unter mir schoß vor Schreck und traf meinen Gaul. Ich will gesund werden. Und wenn es Monate dauert. Ich will.

      Cal Brendan liegt ganz still und grübelt schon wieder. Er weiß, daß er es schaffen und wieder ganz gesund werden kann, wenn er nur den Willen hat. Dann wird er sich bei den wenigen Freunden erkundigen, die ihm noch geblieben sind, ob ein Militärpaß im Of-

      fice der Armeeverwaltung verschwunden ist. Dweller muß Papiere gehabt haben, gefälschte. Heute schon weiß Brendan, daß Dweller dreimal bei Beförderungen übergangen wurde, daß ihm nach dem Urteil seiner Vorgesetzten die Befähigung fehlte, eine Truppe, eine Kampfeinheit zu führen.

      James Mitchell fällt ihm ein. Mitchell ist tot, aber er hatte einen Sohn und eine Tochter. Sie müssen wissen, was ihr Vater während des Krieges getan hat. Brendan erinnert sich dunkel an Mitchells Sohn und die Tochter, ein blondes, schlankes Mädchen. Virginia Mitchell.

      Ich werde sie alle fragen, denkt Brendan. Ich muß nur erst gesund werden. Dann werde ich herumhorchen. Ich finde etwas, und wenn ich jahrelang suchen muß. Vielleicht weiß auch Captain Cordon Bennet mehr, als er zugeben will. Er war schließlich die rechte Hand Mitchells. Gesund werden – und reiten, Fragen stellen. Aber wann ist er gesund – wann?

      *

      Er hält an und faßt nach seinem Rücken. Ein leichtes Ziehen ist dort zu spüren, aber mehr nicht.

      »Ja«, sagt Brendan und blickt sich um. »Ich habe es geschafft. Ich bin seit einem halben Jahr wieder zu Hause und weiß nun viel mehr. Es ist wahr, was ich mir während der verdammten Zeit im Bett zurechtgelegt hatte: Im Verwaltungsoffice ist tatsächlich um jene Zeit ein Armeepaß als verlorengegangen gemeldet worden. Ein paar Wochen vor Dwellers angeblichem Tod verschwunden, wie? Meine Geschichte stimmt, nur wird man sie nicht glauben, weil ich keine Beweise habe. Ich muß also Dweller suchen.«

      Er reitet an und weiß, daß er seit einer Viertelstunde auf dem Gebiet der Mitchell-Plantage ist. Dort hinten liegt unter Bäumen das verwüstete und erst zum Teil aufgebaute große Haus der Mitchells. Und dann kommt der Bach, der weiter im Süden in jenen See fließt, an dem die von den Nachbarn gemiedenen Brendans wohnen. Zu Hause sein und doch von allen gemieden zu werden, das ist Brendans Schicksal geworden.

      Ein Steg ist am Bach, und auf dem Steg ein Mädchen mit hellem blondem Haar.

      »Hallo«, sagt das Mädchen, als Brendan hält. Es sieht zu ihm hoch und fragt lächelnd. »Cal Brendan?«

      »Ja«, antwortet er heiser, überrascht, daß sie lächelt und ihm nicht wie andere den Rücken zuwendet. »Miß Mitchell?«

      Sie nickt nur, deutet auf den Steg und fordert ihn auf, abzusteigen. Als er neben ihr steht, blickt sie ins Wasser.

      »Ich hörte, daß Sie reiten können«, sagt sie leise. »Und ich wußte, daß Sie kommen würden, Cal Brendan. Sie wollen mich etwas fragen, ja? Sicher wissen Sie, daß mein Bruder gefallen ist. Meine Angehörigen sind alle tot, und ich versuche nun, unseren Besitz wieder aufzubauen. Ich bin erst vor vier Wochen zurückgekommen, so lange war ich bei meinen Verwandten im Norden. Vielleicht hätte ich zu Ihnen kommen sollen, Cal Brendan, denn ich weiß etwas, was andere in diesem Land nicht glauben.«

      »Was wissen Sie?« fragt er heiser. »Miß Mitchell, ich wäre eher gekommen, aber ich konnte noch nicht weit reiten. Was ist es, Miß Mitchell?«

      »Mein Vater«, murmelt sie, »sprach nie über seine Tätigkeit mit mir. Ich war bei ihm, bis alles zu Ende ging. Er kannte Sie flüchtig, aber als er hörte, was man Ihnen vorwarf, sagte er etwas zu mir. Wenige Tage später nahm er Abschied und ritt davon. Er kam nicht wieder.«

      »Was sagte Ihr Vater, Miß Mitchell?«

      »Nicht viel«, erwidert sie gepreßt. »Er war kein Mann, der über seine Arbeit ein Wort verlor. Aber an jenem Tag, als er hörte, daß man Sie der Zusammenarbeit mit Rebellen beschuldigte, meinte er, die Yankees wären alle verrückt geworden. Er sagte, ich müßte mich doch an Sie erinnern, und er brummte finster, die Yankees hätten die verteufelte Gewohnheit, immer die Falschen zu hängen.«

      »Wie?« fragt Brendan verstört. »Die Falschen? Miß Mitchell, er hat den wahren Verräter gekannt, er wußte, daß ich es nicht war, sagte er das?«

      »Nein, nicht direkt«, gibt sie zurück. »Er sagte nur, es sei verrückt, ausgerechnet Sie in einen Zusammenhang mit den Überfällen auf Transporte zu bringen. Ein Brendan und ein Rebellenfreund, meinte er. Er lachte dabei und redete eine Weile über Sie und Ihre Familie, über die alten Zeiten. Damals dachte ich mir nichts dabei, aber später begriff ich, daß er noch einmal mit mir über alles reden wollte. Er hatte schon beschlossen, zu sterben.«

      »Und sonst sagte er nichts?« erkundigt sich Brendan heiser. »Miß Mitchell, ich weiß, daß es ein anderer getan hat, ein Halunke ohne Gewissen, der in leitender Position war. Man beschuldigt mich, aber ein anderer tat es. Und für alle ist der Halunke tot.«

      »Wie?« fragt sie bestürzt und sieht ihn starr an. »Was sagten Sie da? Großer Gott, das sind – das sind ja fast dieselben Worte, die mein Vater gebrauchte. Jetzt erinnere ich mich, Mr. Brendan. Er sagte, man könne keinen Toten hängen.«

      Brendan fährt herum, umklammert unwillkürlich Virginia Mitchells Arm und keucht:

      »Er hat gesagt, man könne keinen Toten hängen? In welchem Zusammenhang sagte er das, erinnern Sie sich, versuchen Sie es.«

      »Ich weiß nicht mehr genau«, stammelt sie verwirrt. »Ich glaube, er sprach über die Narrheiten Ihrer Leute, die verrückt genug wären, den falschen Mann zu hängen. Ich weiß nur noch, daß er dann sagte, einen Toten hätten sie auch schwerlich hängen können. Das ungefähr waren seine Worte, Mr. Brendan. Großer Gott, wenn der wahre Verräter tot ist, dann können Sie nie beweisen, daß Sie unschuldig sind.«

      »Er ist nicht tot«, sagt Brendan zwischen den Zähnen. »Der Mann lebt noch, ich muß ihn nur finden. Und ich werde ihn finden, wie lange es auch immer dauert. Danke, Miß Mitchell, ich werde Ihnen das nie vergessen.«

      Er sieht sie nicht an, er sitzt da und blickt ins Wasser.

      Es

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