G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      »Wach auf, du Satan, wachst du auf?« Er hört sich selbst stöhnen und spürt den Schmerz in den Rippen wieder. Tritte fahren ihm in die Seite.

      »Wachst du auf, Hund?«

      Etwas wuchtet ihn herum und reißt ihn empor. Er schwebt plötzlich, bis er irgendwo hinknallt und blinzelnd und verschwommen die Decke aus Stangen über sich erkennt.

      »Er kommt zu sich!« hört er Fenter sagen. »Es ist soweit, Boß. Der Narr hat es verdammt schnell geschafft. Muß ganz schön zäh sein, der Bursche. Na, Mann, willst du noch etwas Wasser?«

      Es klatscht ihm ins Gesicht und macht ihn ganz munter. Nur der bohrende, nagende Schmerz in seinem Hinterkopf und Nacken bleibt. Durch Wasserschleier sieht er das Gesicht über sich, Dwellers höhnische Fratze.

      »Hund!« knirscht Dweller voller Haß. »Hast du geglaubt, mich zu haben? Ich habe dich, und du wirst bald in die Hölle sausen, das verspreche ich dir. Antworte, weiß die Armee davon, daß du hergeritten bist? Wer weiß es außer dir, wer? Du sollst antworten!«

      »Sie – sie wissen es nicht!« stöhnt Brendan. »Nur der Marshal weiß, daß ich heraufgeritten bin – aber er weiß nichts von der Sache.«

      »Wie hast du es erfahren, du Hund – wie? Rede, gib Antwort, sonst erwürge ich dich. Brendan, gib dir keine Mühe zu lügen, du trickst mich nicht. Ich habe dich getrickst, ich, hörst du? Der schlaue Brendan, der jede Fährte findet, mir ist er in die Falle gelaufen! Ich bekomme alles heraus, alles, hörst du? Wie bist du Satan auf die Idee gekommen?«

      Hinhalten, denkt Brendan verzweifelt, reden und antworten, ihm alles sagen, nur etwas nicht. Der bringt mich um, aber er ist eitel, er wird mir alles erzählen wollen, um sich groß und klug vorzukommen. Das könnte helfen, Zeit zu gewinnen, nur Zeit.

      »Im Hospital«, sagt er stockend. »Ich lag wochenlang mit der Verwundung und konnte viel nachdenken. Sie gaben mir die Schuld, sie verdächtigten mich, weil ich die Kolonne von der Nachschubroute gebracht hatte, ein Verräter zu sein. Aber ich war keiner, und irgendwer mußte die Rebellen auf unsere Spur gehetzt haben. Da war James Mitchell, der Mann der Rebellen, der starb und das Geheimnis seiner Leute mit ins Grab nahm. Sie verdächtigten mich, mit Mitchell gearbeitet zu haben.«

      »Weiter, weiter, Brendan…«

      Er redet, er erzählt alles von seinen Nachforschungen, von dem verschwundenen Militärpaß, von dem Beginn seiner Suche und von Captain Gordon Bennet, der nichts wußte.

      »Allein!« knirscht Dweller endlich. »Hund, allein heraufgekommen? Gut, du sollst auch allein sterben! Verschollen irgendwo, weitergeritten bist du, wenn mich jemand fragt. Du Narr, du verdammter, man kann dich suchen, aber finden wird dich niemand.«

      »Wer weiß«, sagt Brendan heiser und sieht den Verräter schmaläugig an. »Die Sonne bringt alles an den Tag, Dweller. Du wirst keine Ruhe mehr haben und immer denken, daß eines Tages doch jemand kommen könnte. Ich habe es auch geschafft, warum nicht andere?«

      »Mensch, es kommt nie mehr einer! Mich machst du nicht verrückt, mich nicht. Ich habe schon ganz andere Dinge gemacht!«

      »Ja«, erwidert Brendan und sieht zu den beiden Männern hin. »Scott ist doch auch nicht durch einen Unfall umgekommen, was? Damals ist Mansfield von dir erstochen oder erschossen worden, was?«

      »Mansfield – mein Fahrer, richtig«, sagt Dweller. »Er merkte nichts, ich schoß ihm in den Rücken, es ging ganz schnell für ihn. Der Trick mit dem Sprengstoff war gut, was? Und Scott, ich habe ihn nicht umgebracht.«

      »Die beiden da?« fragt Brendan. »Du hast nie teilen wollen, Dweller, denke ich. Dein Geld steckte in Scotts Unternehmen, aber den Gewinn mußtest du mit ihm teilen, wie? Wer von den beiden da hat ihn für dich umgebracht?«

      Fenter verzieht das Gesicht und spuckt aus. Dann tritt er an die Bank, auf der Brendan liegt.

      »Was soll das, wozu noch lange reden, Boß? Der Kerl ist mir zu schlau. Je eher er weg ist, desto besser für uns alle. Der kommt auf die verrücktesten Sachen, verdammt.«

      »Kann er etwas tun?« fragt Dweller höhnisch und deutet auf Brendans Fesselung. »Er wird zu niemandem mehr reden können, wenn wir mit ihm fertig sind. Habe ich euch nicht gesagt, daß er gerissen wie ein Indianer ist? Well, Brendan, Scott wußte ein wenig zuviel, genügt dir das?«

      »Ich dachte es mir«, murmelt Brendan. »Er wußte also, daß du mal bei der Armee warst?«

      »Das nicht«, sagt Dweller hämisch. »Es war ein Fehler, den verdammten Militärpaß zu nehmen. Ich wollte Major werden, den ganzen Krieg über wartete ich darauf, daß sie mich beförderten. Aber sie taten es nicht. Ich blieb immer der kleine Versorgungscaptain. Zum Führen einer Einheit reicht es nicht, sagten sie. Ich hätte das Zeug nicht dazu. Das verdammte Narrenvolk! Darum machte ich mich selbst zum Major, aber es war falsch, es war beinahe tödlich. Wir hatten mal einen Major in der Armee, den kannte ich. Er fiel eines Tages, und sein Name paßte mir. Darum setzte ich ihn in den gestohlenen Militärpaß ein. In Saint Louis traf ich jenen, der den richtigen Major Greystone gekannt hatte. Der Kerl hörte, wie mich der Keeper in meinem Hotel mit Major Greystone anredete und kam zu mir.«

      »Und du warst nicht jener Grey-

      stone, den er kannte, was?« sagt Brendan leise. »So ist das. Du wolltest immer Major sein. Und weil du über den Captain nicht herauskamst, Dweller, wurdest du zum Verräter, du Lump!«

      »Boß, hör auf, schaffen wir ihn weg, in zwei Stunden wird es dunkel!« zischt Johnson.

      »Noch nicht!« keucht er und stiert Brendan voller Haß an. »Er soll die Hölle von innen sehen, ehe ich mit ihm fertig bin. Der denkt genauso wie die anderen Narren von der Armee. Ich hatte das Zeug zum Colonel, wenn nicht zu noch mehr, Brendan, verstanden? Sie waren alle gegen mich, weil ich vorher Händler war. Der paßte nicht zu ihnen, der durfte nicht befördert werden. Abgeschoben haben sie mich, sie ließen es mich fühlen, daß ich für sie eine Krämerseele blieb, die hochmütigen Burschen im Stab. Ich habe sie gehaßt, diese hochnäsigen Narren. Gut, ich habe sie verraten, na und? Das war meine Antwort für die De-mütigungen meiner Vorgesetzten. Ich war klüger als sie, ich wußte es, und ich bewies es mir, verstehst du?«

      »Ich verstehe«, antwortet Brendan mühsam. »Sie hatten deine Qualitäten erkannt, und sie erkannten sie richtig. Du hättest in keinem Gefecht deinen Mann gestanden, Dweller, weil du im Grunde ein Feigling bist. Das sind die meisten Verräter. Du trafst jemanden, der den richtigen Greystone kannte und du warst wieder zu feige, dich weiterhin Major nennen zu lassen. Du hattest Angst, von irgendwem erkannt zu werden, darum hast du so getan, als wärst du nie bei der Armee gewesen. Niemand sollte vermuten, daß du jemals etwas mit der Armee zu schaffen hattest. Nach Greystone legtest du dir den Namen Carter zu, sicher hast du auch Papiere auf diesen Namen. Und der richtige Carter?«

      »Gestorben am Schwarzwasserfieber!« sagt Dweller. »Ich nahm seine Papiere an mich. Er war Händler wie ich. So, ich bin feige?«

      »Das bist du auch!« sagt Brendan kalt. »Feige und verschlagen. Ich wette, du hast aus den siebzigtausend geraubten Dollar etliche Tausend mehr gemacht.«

      Er sieht den Blick, den sich Johnson und Fenter jäh zuwerfen. Fenters Gesicht erstarrt, dann wendet er sich langsam nach Dweller um.

      »Was ist das?« fragt Fenter lauernd. »Moment mal, Boß, was sagt Brendan – siebzigtausend Dollar geraubt?«

      »Sechsundsiebzigtausend«,

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